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Chance für spektakuläre Dorfentwicklung

29.09.06 (Neulußheim)

„Zukunftsforum Neulußheim“ erarbeitet neues Verkehrskonzept / Schaffung einer neuen Ortsmitte als Höhepunkt / Kosten noch nicht ermittelt / Bürgermeister kritisiert „massiven Vertrauensbruch“ / 496 Neulußheimer fordern Bürgerversammlung
Mit einem neuen Verkehrskonzept will sich Neulußheim zukünftig als attraktive und lebenswerte Wohngemeinde in der Metropolregion Rhein-Neckar ins Gespräch bringen. Bis zur kompletten Umsetzung der jetzt im Gemeinderat vorgelegten Planungen und Ideen wird sicher noch einige Zeit vergehen, aber, so Bürgermeister Gerhard Greiner zufrieden, „der erste Schritt ist gemacht“. Auch das vor zehn Jahren beschlossene aktuelle Verkehrskonzept habe vor allem wegen der fehlenden Finanzmittel nur Stück für Stück realisiert werden können. Die damals gesteckten Ziele habe man inzwischen umgesetzt. Der Straßenverkehr wurde in allen Wohngebieten beruhigt, die Schulwegeplanung abgeschlossen und der Kreuzungsbereich in der Ortsmitte umgestaltet.
Inzwischen gebe es aber akuten Handlungszwang, die „natürliche Verkehrsberuhigung“ in der Hockenheimer Straße zu beseitigen. Die vielen Straßenschäden müssten dringend – auch aus Gründen der Verkehrssicherheit – beseitigt werden. Diese Arbeit könne zum Auftakt einer historischen Umgestaltung aller bisherigen Durchgangsstraßen und Ortseinfahrten werden. Im Gemeinderat habe man diese Chance erkannt und bereits vor einiger Zeit eine entsprechende Arbeitsgruppe mit Vertretern aller Fraktionen gebildet. Nach intensiven Beratungen und mit Unterstützung von Verkehrsplanern habe dieses Gremium zukunftsweisende Vorschläge erarbeitet, die jetzt auch öffentlich vorgestellt werden könnten.
Mit deutlichen Worten kritisierte der Bürgermeister in diesem Zusammenhang die Veröffentlichung der Pläne und die Weitergabe von nichtöffentlichen Informationen aus Reihen der Arbeitsgruppe. Diese seien selbst dem Gesamtgemeinderat noch nicht bekannt gewesen seien. „Dies ist ein massiver Vertrauensbruch“, verurteilte Gerhard Greiner diese Art der „Stimmungsmache“. Die von 496 Neulußheimern unterschriebene Forderung nach einer Bürgerversammlung, die sowieso vorgesehen gewesen sei, habe als formaler Antrag nun gesetzlich vorgeschriebene Abläufe ausgelöst, die zeitlich nun alles verzögern würde.
Dennoch solle, so das Gemeindeoberhaupt weiter, die Ratssitzung für eine erste öffentliche Vorstellung der erarbeiteten Pläne genutzt werden.
Was dann im weiteren Verlauf im „Haus der Feuerwehr“ am Donnerstagabend vorgestellt wurde, machte neugierig und bot auch Grund zur Vorfreude auf das „neue Neulußheim“.
Um die Optik zu verbessern, und für eine deutliche Verkehrsberuhigung zu sorgen, sollen die beiden Hauptverkehrsachsen der Schickard-Gemeinde von bisher neun Meter Breite auf 5,5 Meter reduziert werden. Dies wird dann nicht nur eine Verdichtung des Grünbestands, also die weitere Bepflanzung mit Bäumen und Büschen, ermöglichen, sondern auch die Einrichtung von zahlreichen Parkplätzen- und Kurzparkbuchten. Die vorbildlichen Vorarbeiten der Arbeitsgruppe sind inzwischen schon soweit fortgeschritten, dass auf den vorgestellten Plänen bereits maßstabsgerecht die Pflanz- und Parkbereiche in Relation zu den Einfahrten und Hauseingängen eingetragen waren. Und durch den Rückbau des bisherigen Straßenbereichs wird es zukünftig auch genügend Raum für die Radfahrer und Fußgänger geben.
Zu den Zielen der neuen Verkehrsplanung soll aber auch die Verschönerung der vier Ortseinfahrten gehören. Während von Hockenheim und Waghäusel kommend durch Kreisverkehr für eine wirksame „Ortsbremse“ gesorgt werden soll, ist für die Ortseinfahrt aus Richtung Reilingen eine Umgestaltung der Straße zum Bahnhof und die Einrichtung eines neuen Platzes vorgesehen. Und die Altlußheimer sollen zukünftig durch eine doppelte Baumallee in den Nachbarort einfahren.
Höhepunkt des erarbeiteten Verkehrskonzeptes ist aber die Umgestaltung des Straßenbereichs von der Kreuzung und bis zur Straße zum Messplatz. Zwischen dem evangelischen Gemeindezentrum und dem Rathaus soll eine Art befahrbarer Platz als neuer attraktiver Ortsmittelpunkt und innerörtliches Kommunikationszentrum entstehen.
Bei allen Perspektiven machte Bürgermeister Greiner aber zugleich deutlich, dass die vorgestellten Ideen zunächst zur kommunalpolitischen Meinungsbildung und zur öffentlichen Diskussion in der Bürgerschaft gedacht seien. Nach Ende der Meinungsbildung und Vorlage eines entsprechenden Finanzierungskonzeptes müsse dann der Gemeinderat über die Pläne befinden. Mit dem „Zukunftsforum Neulußheim“ seien jetzt aber alle Chancen zu einer spektakulären Dorfentwicklung gegeben.

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