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Den Schutzleuten über die Schulter geschaut

19.06.05 (Hockenheim)

„Tag der offenen Tür“ lockte viele Besucher an / Lou & Party Gang sorgen für Begeisterung / Zahlreiche Informationen / Revierbesuche
Hatte die Hockenheimer Polizei in den letzten Jahren an ihrem “Tag der offenen Tür” immer wieder mal unter Regenwetter zu leiden, bescherte Petrus der Mannschaft um Revierleiter Manfred Krampfert in diesem Jahr einen Sonntag wie aus dem Bilderbuch. Der große Andrang rund um das Polizeirevier in der Werderstraße bewies die Verbundenheit der Bevölkerung aus der gesamten Verwaltungsgemeinschaft mit “ihrer” Polizei. Bereits zur Eröffnung der Veranstaltung drängten sich die Besucherscharen im Hof des Reviers. Der Polizeichef der Rennstadt hatte an diesem Tag auch viel Lokalprominenz zu begrüßen, allen voran Oberbürgermeister Dieter Gummer, zahlreiche Gemeinderäte, Stadtbrandmeister Manfred Auer, Vertreter des Deutschen Roten Kreuzes oder der Hockenheimring GmbH.
Zugleich bedankte sich Manfred Krampfert ganz besonders bei der kompletten Mannschaft des Hockenheimer Reviers sowie deren Angehörigen, ohne deren Engagement und Einsatzbereitschaft es nicht möglich gewesen wäre, einen solchen “Tag der offenen Tür” zu organisieren und durchzuführen.
Eröffnet wurde das abwechslungsreiche Programm des Polizeifestes mit dem swingenden Sound der bekannten „Dixieland Allstars“ um die Trompeterlegende Willi Ehringer.
Auch in diesem Jahr war es den Polizeiverantwortlichen wieder gelungen, einheimische Künstler und Gruppen zu engagieren, zum anderen sollte die Veranstaltung aber auch der Polizei die Möglichkeit bieten, sich der Öffentlichkeit als offener und bürgerorientierter Dienstleister zu präsentieren.
Der absolute Höhepunkt der von der Sonne verwöhnten Veranstaltung war sicher der zweimalige Auftritt der vom Musik-Grand Prix bekannten Sängerin Lou mit der inzwischen weltweit beachteten Hockenheimer Formation “Party Gang” um Hajo Stohner. Ob der heißen Temperaturen platzte der Hofbereich im Vergleich zu den Vorjahren zwar nicht aus allen Nähten, aber als die ersten Saxophontöne zu hören waren und die gewaltige Stimme der Sängerin mit den roten Haaren erschallte, waren längst alle Sitzmöglichkeiten ausgeschöpft. Das Heimspiel der “Party Gang” bereitete den Musikern viel Vergnügen, mehr noch aber dem begeistert mitgehenden Publikum. Nach diesen Auftritten hatten es der kurpfälzische Mundartsänger und Reilinger Polizist Charly Weibel sowie Hockenheims italienischer Vorzeigekünstler Matteo di Maggio natürlich nicht einfach, aber gerade Weibels zum Teil urkomische Eigenkompositionen boten in der Kühle des Polizeireviers genau die richtige Alternative im Programmablauf. Und auch Matteo di Maggio sorgte zur nachmittäglichen Kaffeestunde für gute Unterhaltung mit viel Musik aus seiner sonnigen Heimat jenseits der Alpen.
Ehe es aber so weit war, gab es von den Besuchern noch viel Applaus für die verschiedenen Vorführungen. So zeigten die Spezialisten der Verkehrswacht und der Polizei im Bereich der Werderstraße Bremsvorführungen, wenig später ging es dann auf acht Rollen weiter. Buben und Mädchen der Pestalozzi-Grundschule zeigten in ihren knallgelben T-Shirts verschiedene Inliner-Trainingseinheiten, die sie im Rahmen der Verkehrserziehung mit der Polizei gelernt hatten. Dank den Knie-, Hand- und Ellenbogenschützer wurden Bremstechniken ebenso gezeigt wie gewollte Stürze. Auch beim Slalomfahren wurde den vielen Zuschauern bewusst, wie wichtig bei dieser Sportart die richtige Schutzausrüstung ist. So gab es an diesem Tag auch Expertentipps zum richtigen Gebrauch von Fahrradhelmen und Kindersitzen. Außerdem hatte die Verkehrswacht einen Fahrsimulator für verschiedene Situationen im Straßenverkehr aufgestellt. Für manchen Autofahrer ein interessantes Erlebnis.
Während sich die kleinen Gäste mehr mit der Hüpfburg beschäftigten, sich von Katrin Luksch schminken ließen oder ihr Vergnügen an Kunstfiguren aus Luftballons bei Gerhard Zahn hatten, galt die Neugierde der Erwachsenen am “Tag der offenen Tür” dem mit der modernsten Notrufalarmtechnik ausgestatteten Polizeirevier. Ein Schmunzeln entlockten die beiden Zellen im Notarrest – die eine luxuriös mit Federbett, Fernsehgerät und Sektfrühstück ausgestattet für Hockenheimer, die andere bei Wasser und Brot auf der Strohpritsche für den Rest der Welt.
Geöffnet für die Besucher war aber auch die Polizeiwache, der Funkraum und die Vernehmungszimmer, die unter fachkundiger Führung besichtigt werden konnten. Außerdem gab es viele Informationen zur Polizeiarbeit, zu den Selbstbehauptungstrainings für Frauen oder zur Verkehrssituation im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Hockenheim. So wurden die örtlichen Unfallschwerpunkte anhand von Fotos und einem Stadtplan ebenso vorgestellt wie die Statistiken der Jahre 2000 bis 2004.
Ob der Temperaturen nahmen die Besucher gern Platz unter den schattigen Zelten im Hofbereich, labten sich an einem würzigen Steakbrötchen oder vor allem am Nachmittag an den leckeren Kuchen aus den Backöfen der Polizistenfamilien.
Der Aufenthalt bei der Hockenheimer Polizei wurde am vergangenen Sonntag einmal mehr zu einem kurzweiligen Erlebnis, das nicht nur interessante Einblicke in den Polizeialltag vermittelte, sondern auch zeigte, dass sich die Bevölkerung auf ihre „Schutzleute“ verlassen können. Eben echte Freunde und Helfer – jedenfalls für die Guten im Raum Hockenheim …

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