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Ein Blick auf das jüdische Erbe am Rhein

23.05.13 (Speyer)

Wanderausstellung „Künstler sehen SchUM“ zu Gast im Historischen Museum der Pfalz
Das Historische Museum der Pfalz Speyer zeigt vom 23. Mai bis zum 18. August 2013 die Ausstellung „Künstler sehen SchUM – Ein Blick auf das jüdische Erbe am Rhein“. SchUM ist eine Abkürzung aus den Anfangsbuchstaben der hebräischen Namen für Speyer (Schpira), Worms (Urmaisa/Warmaisa) und Mainz (Magenza). Diese drei großen Kathedralstädte des Mittel- und Oberrheins sind in der jüdischen Welt bis heute als SchUM-Gemeinden bekannt und gelten als „Wiege der Gelehrsamkeit“ für das mittelalterliche Judentum in „Aschkenas“, dem Gebiet nördlich der Alpen.Im vergangenen Jahr hat das Land Rheinland-Pfalz einen Antrag um Aufnahme des einzigartigen, mittelalterlichen jüdischen Erbes der Gemeinden Speyer, Worms und Mainz in die deutsche Vorschlagsliste für das UNESCO-Welterbe gestellt. Die Ausstellung „Künstler sehen SchUM – Ein Blick auf das jüdische Erbe am Rhein“ wurde im Zuge dieser Antragsstellung von der Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz in Berlin gemeinsam mit dem Künstler Wolf Spitzer konzipiert und zeigt Werke von Spitzer selbst sowie von Klaus Krier und Manuel Herz.
Die ausgestellten Arbeiten verweisen auf die bis in unsere Zeit wirkende Tradition der SchUM-Gemeinden und zeigen die gegenwärtige Präsenz des jüdischen Lebens in den drei Städten.
Der Bildhauer Wolf Spitzer, 1940 in Speyer geboren, setzt sich bereits seit 1985 intensiv mit dem Thema „Judentum“ auseinander und schuf seitdem zahlreiche Skulpturen, skulpturale Bauwerke, Denkmäler und Installationen zu diesem Thema.
Von dem 1940 in Worms geborenen Maler Klaus Krier sind in der Ausstellung mehrere Bilder zu sehen, die die charakteristischen Abbildungen aus dem1984 erschienenen Werk „Warmaisa“ von Fritz Reuter zur Geschichte der Juden in Worms verdichten und interpretieren.
Der 1967 in Düsseldorf geborene Architekt Manuel Herz wurde mit dem Neubau einer Synagoge und eines Jüdischen Gemeindezentrums in Mainz beauftragt. Die Ausstellung zeigt ein Modell des Neubaus, der 2010 eröffnet wurde, und den die Neue Zürcher Zeitung als „weltweit interessantestes Synagogenprojekt“ bezeichnet hat.
Das Historische Museum der Pfalz präsentiert die Wanderausstellung, die von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz um zahlreiche Bild- und Texttafeln erweitert wurde, im Kabinett des Museums. Zwei wissenschaftliche Vorträge während der Laufzeit ergänzen die Präsentation. Das Historische Museum der Pfalz Speyer hat Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Weitere Informationen
Hintergrundinformationen
Da bereits seit dem 10. Jahrhundert erst in Mainz, dann in Worms und schließlich in Speyer bedeutende Talmudschulen entstanden genossen die Rabbiner der SchUM-Gemeinden bereits im 11. Jahrhundert höchste Autorität. Spätestens ab der Mitte des 12. Jahrhunderts erkannten die meisten jüdischen Gemeinden in Mitteleuropa die Entscheidungen der Rabbiner von SchUM hinsichtlich religiöser Angelegenheiten als verbindlich und richtungsweisend an.
Noch heute werden die Kommentare und Rechtstexte der Gelehrten aus den SchUM-Gemeinden studiert und ihre liturgischen Dichtungen im Gottesdienst vorgetragen. Zudem sind in den drei SchUM-Gemeinden bis in die Gegenwart bemerkenswerte Zeugnisse der jüdischen Kultur erhalten. Die Synagogen und Mikwen in Speyer und Worms, die mittelalterlichen Grabsteine aus Speyer und Mainz und der Friedhof von Worms gehören zu den ältesten und bedeutendsten Zeugnissen des aschkenasischen Judentums.

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