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* Einen ungewöhnlichen Blick in die Kirche geworfen

21.09.07 (Hockenheim)

Seniorennachmittag aus Anlass der 100-Jahr-Feier / Gernot Jumpertz hatte eine „Kirchenführung etwas anders“ zusammengestellt / Interessante Einblicke, lebendige Erinnerungen
Um der Hockenheimer Bevölkerung einmal die eher unbekannten Seiten der evangelischen Stadtkirche zeigen zu können, hatte Gernot Jumpertz in den letzten Wochen eine „Kirchenführung etwas anders“ zusammengestellt. Tagelang war er durch die Keller und Speicher gestreift, dabei längst vergessene Räume wieder entdeckt und immer wieder neue Perspektiven auf und in das nun 100-jährige Gotteshaus gefunden. Wichtig war es ihm dabei, diese fotografisch festzuhalten, um so auch den älteren, gehbehinderten und kranken Menschen einen ganz besonderen Kirchenrundgang zu ermöglichen. Der Seniorennachmittag am gestrigen Freitag war dann auch der passende Anlass, zu einer ungewöhnlichen Führung durch die Stadtkirche einzuladen. Das Interesse war so groß, dass es im Konfirmandensaal richtig eng wurde. Nach einer einstimmenden Andacht und einem kräftigen Vesper war es dann soweit, dass Diakon Thomas Pilz die ersten Fotos der computergesteuerten Präsentation aufrief.
Und in der Tat, der Kirchenführer hatte nicht zuviel versprochen. Gernot Jumpertz entführte die Anwesenden in eine zum Teil unbekannte Welt, zeigte selbst Bekanntes aus ungewöhnlichen Perspektiven. Über Treppen und Stiegen, schließlich mit der Sprossenleiter ging es zunächst hoch in den Glockenturm. Vorbei an dem noch immer mechanischen Uhrwerk, einem Wunderwerk der Mechanik und bereits selbst ein technisches Denkmal, wurde die Glockenstube erklommen, um dort einen Blick auf das prachtvolle Geläut zu werfen. Nicht minder faszinierend der anschließende Blick vom Turm hinaus auf Hockenheim und die, die Rennstadt umgebende Landschaft. Schon mal hoch oben, war der Schritt nicht mehr weit in den Speicher der Kirche, also der Bereich des hölzernen Dachgestühls zwischen der Gewölbedecke über dem Kirchenschiff und dem Dach. Von ganz Oben ging es im weiteren Verlauf der Tour dann ganz weit nach unten. Die Kellergewölbe waren bei den anwesenden Senioren nahezu unbekannt, umso erstaunter die Blicke, als plötzlich dieser unbekannte Teil der Kirche auf der Leinwand auftauchte. Neu auch die Information, dass in der Orgel immer zwei Wannen mit Wasser stehen, um für die passende Luftfeuchtigkeit für die Holzpfeifen zu sorgen.
Zu sehen waren aber auch andere Räumlichkeiten im großen Gebäudekomplex. Für die katholischen Besucher des Seniorennachmittags fast nicht zu glauben, dass sich in der evangelischen Stadtkirche auch zwei Toiletten und eine kleine Küche befinden, mehrere Abstellräume und sogar eine Müllkammer.
Bei den vielen Eindrücken verging die Zeit wie im Fluge, sie förderten aber auch Erinnerungen zu Tage, die im Anschluss an die virtuelle Kirchenführung so noch für genügend Gesprächsstoff sorgten.
Um all denen, die am Donnerstag mit der erhofften Kirchenführung kein Glück hatten, oder sich jetzt erst für die Geheimnisse der Stadtkirche interessieren, die Möglichkeit zu bieten, das Bauwerk mitsamt der Orgel kennenzulernen, wird Gernot Jumpertz am heutigen Samstag während des „Festes rund um den Kirchturm“ ab 14 Uhr für weitere Rundgänge durch das Gotteshaus zur Verfügung stehen. Er bittet aber um Verständnis, dass er ob der räumlichen Enge im Glockenturm und in anderen Bereichen immer nur kleine Besuchergruppen durch die Kirche führen kann. (og)

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