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* Faszination Backfischfest

10.08.00 (* Lokalreporter-Archiv)

Das Ketscher Backfischfest gehört nicht nur zu den größten Volksfesten dieser Art, es steht auch auf der Beliebtheitsskala ganz oben. Längst kommen die Besucher nicht nur aus der engeren Umgebung auf den Festplatz im “Bruch” sondern aus einem Umkreis von mehr als 100 Kilometer. Dies macht ein Gang über die Parkplätze deutlich, wo Autokennzeichen wie HN (Heilbronn), PF (Pforzheim), KA (Karlsruhe) oder TBB (Main-Tauber-Kreis) keine Seltenheit mehr sind.
Seit einigen Jahren brummt es regelrecht auf dem Rummelplatz – noch mehr aber noch im großen Festzelt. Wer am Abend nicht früh genug kommt, der hat Mühe, eine leere Bank zu finden. Vor allem dann, wenn Germann Hoffmann und seine Musiker auf der Bühne im 5000 Personen fassenden Zelt Platz genommen haben. Es ist aber nicht nur das fünftägige Gastspiel der “Ochsenfurter”, das der Ketscher Backfischfest GmbH diesen Besucherandrang beschert. Auch die Frühschoppenkonzerte an den beiden Fischerfestsonntagen locken die Massen ins Zelt.
Die echten Fans des Backfischfestes sitzen natürlich in den Bankreihen direkt vor der großen Bühne. Wenn man wissen will, warum es gerade in Ketsch zu den allabendlichen Stimmungshochs kommt, braucht es nur ein Gespräch mit den dort Sitzenden. Neben allgemeinen Bemerkungen wie “Ketsch ist super” oder “Es ist einfach geil hier” verdeutlichen aber viele andere Aussagen, was die “Faszination Backfischfest” ausmacht.
Für Walter Marker (64) aus Kirrlach ist es vor allem die Stimmung, die ihn immer wieder nach Ketsch kommen lässt. Sein Banknachbar Bernhard Führer, ein pensionierter Bahnbeamter aus Mannheim schwärmt vor allem von dem vielseitigen kulinarischen Angebot auf dem Backfischfest. Dem stimmt auch seine Frau Helga zu, die keine Fische mag: “Es ist gibt hier sogar Käsespätzle oder Haxn. Welches andere Fischerfest bietet das sonst?” Für Konrad Weber (35) aus Pforzheim sind es aber gerade die Fischspezialitäten, die ihn und seine Familie jedes Jahr an den Rhein locken. “Nirgendwo gibt es so leckere Fischspezialitäten in solch großer Auswahl wie auf dem Backfischfest.” Sagt‘s und beißt begeistert in ein Zanderfilet. Seine Frau besucht währenddessen den großen Vergnügungspark und stellt dabei fest, dass es ob dieser Abwechslung gerade für Familien mit Kindern so einfacher sei, eine solche Veranstaltung zu besuchen.
Extra aus Ahorn bei Tauberbischofsheim ist eine Gruppe junger Männer und Frauen nach Ketsch gekommen, um “wieder einen vergnügten Abend mit German Hoffmann und seinen Musikanten” zu verbringen. Die Fische sind für Fans zweitrangig. Viel wichtiger sind für sie die Musikauswahl. “Wir haben schon viele Auftritte von German Hoffmann besucht. Aber so ausgelassen und begeistert wie in Ketsch würde er sonst nirgends musizieren. “Und wenn im großen Zelt dann das Licht ausgeht und Hunderte von Feuerzeuge angehen, dann läuft es mir immer ein Schauer über den Rücken”, gibt Norbert Hofherr (29) zu. Und dies sei nun mal das Besondere am Ketscher Backfischfest.
Franz Hammer (43) aus Speyer bringt es auf den Punkt, was die “Faszination Backfischfest” ausmacht: “Ein tolles Musikprogramm, gut gelaunte Menschen, keine Hektik wie auf vielen anderen Volksfesten  – und eine ordentliche Bewirtung mit freundlichen Bedienungen!” Und sein Gegenüber am Tisch, Mark Bowns, ein US-Offizier aus Seattle (USA) strahlt prostend: “This is good old Germany!“ (og)

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