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Feldwege vom Autoverkehr stärker freihalten

24.02.06 (Altlußheim)

Gemeinderat beschließt Sperrung des Hausstückerwegs / Polizei und Gemeindeverwaltung sehen keine Notwendigkeit / „Von einem Durchgangsverkehr kann nicht gesprochen werden“ / Feldweg als Autobahnzubringer
Die Gemeinde Altlußheim geht jetzt offensiv gegen den Autoverkehr auf gesperrten Feld- und Wirtschaftswegen vor. Da in den letzten Jahren immer mehr Fahrzeugführer das gesetzlich angeordnete Durchfahrtverbot mißachten, sahen sich die drei im Gemeinderat der Rheingemeinde vertretene Fraktionen gefordert, auf diese unbefriedigende Entwicklung zu reagieren. In einem gemeinsamen Antrag, der vom CDU-Fraktionsvorsitzenden Kay Schweikert im Namen aller Ratsmitglieder noch einmal ausführlich erläutert wurde, hatten die Fraktionen festgestellt, dass das ganze Gebiet zwischen Kriegbach und Wagbach vor allem der Naherholung dienen solle. Aus diesem Grund dürfe der Hausstückerweg nur noch „privilegierten Pkw-Benutzern“ (Gemeinde, Klärwärter, Landwirte und Jagdpächter) sowie Fußgängern, Scaterfahrern und Radfahrern zur Verfügung stehen.
Um dieses Ziel zu erreichen, schlugen die Gemeinderäte vor, an besonders neuraligischen Punkten Absperrungen zu errichten. Angedacht waren zwei Posten zehn Meter nach dem Serviceweg zum Kiosk (aus Richtung Naturfreundehaus), ein Pfosten vor der Brücke zur Kläranlage und zwei weitere Poller vor der Abzweigung des Hausstückerwegs in Höhe der alten Brücke.
Nicht einverstanden mit den vorgeschlagenen Maßnahmen zeigte sich die Polizeidirektion Heidelberg, da der Hausstückerweg durch die bestehende Beschilderung bereits deutlich für Kraftfahrzeuge und Krafträder gesperrt sei. Außerdem hätten die Beobachtungen des Polizeipostens Neulußheim ergeben, dass die Wege im Bereich Blausee/Klärwerk/Eichelgarten im Winterhalbjahr kaum von Kraftfahrzeugen benutzt würden. Im Frühjahr/Sommer erhöhe sich zwar die Zahl der Benutzer, die den rückwärtigen Eingang des Blauses oder die Vereinsanlagen anfahren würden, aber von einem Durchgangsverkehr könne nicht gesprochen werden. Zudem seien in dieser Hinsicht, so die Polizei in ihrer Stellungnahme, bisher keine Bürgerbeschwerden bekannt geworden. Eine Sperrung mittels Pfosten sei daher nicht notwendig.
Auch aus Sicht der betroffenen Landwirte ist generell keine Sperrung von Feldwegen notwendig. Der Bauernverband Altlußheim hatte sich während seiner Generalversammlung mit diesem Thema beschäftigt und dem Gemeinderat empfohlen, eine Sperrung des Hausstückerwegs lediglich an der Brücke zum Klärwerk vorzunehmen. Während der Vorschlag der Fraktionen bei den beiden Jagdpächtern klare Zustimmung fand, stellte Bürgermeister Hartmut Beck für die Gemeindeverwaltung fest, dass die geforderten Absperrmaßnahmen nicht notwendig seien. „Der Durchgangsverkehr ist nicht so hoch, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen.“
Der Bürgermeister schlug als Kompromisslösung vor, nur an der Brücke zur Kläranlage einen Pfosten aufzustellen. Diese Maßnahme dürfte die Mehrzahl der Autofahrer, die dieses Gebiet unberechtigt befahren, fernhalten.
Für die SPD-Fraktion ging dieser Vorschlag nicht weit genug. Dieter Hoffstätter machte deutlich, dass insbesondere die älteren Mitbürger und Eltern mit Kinder vor dem rechtswidrigen „Pkw-Abkürzungsverkehr“ zu Rheinhäuser oder Neulußheimer Gaststätten geschützt werden müssten. Daher sei ein zusätzlicher Pfosten kurz vor dem Eichelgartensee-Restaurant dringend notwendig.
Mit neun Ja-Stimmen, vier Nein-Stimmen und einer Enthaltung wurde nach ausführlicher Diskussion schließlich der Zwei-Posten-Lösung zugestimmt.
Aktiv werden will der Gemeinderat aber auch für den Bereich des Feldweges zum Insultheimer Hof und weiter. Obwohl gesperrt, würde dieser vor allem während der Berufsverkehrs von vielen Autofahrern als Abkürzung zur Autobahnauffahrt Speyer/Hockenheim an der A 61 genutzt. Polizei und kommunaler Ordnungsdienst sollen zunächst diesen Bereich stärker überwachen, ehe im Gemeinderat weitere Entscheidungen getroffen werden müssen, so Bürgermeister Beck.

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