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* Grillhütte soll für 120 Personen gebaut werden

11.11.09 (Reilingen)

Reilinger Gemeinderat spricht sich mehrheitlich gegen Billiglösung aus / Kosten belaufen sich auf rund 489.000 Euro / SPD und FDP für eine Einsparung von 100.000 Euro / „Grünes Klassenzimmer“ angeregt
Es geht also auch anders: Architekt Eberhard Vögele stellte vor einem interessierten Publikum dem Reilinger Gemeinderat während seiner öffentlichen Sitzung am Montagabend im Bürgersaal des Rathauses zwei neue Planvarianten für den Bau einer grillhüttenähnlichen Bürgerbegegnungs- und Veranstaltungsstätte im Gemeindewald am Heidelberger Weg vor. Bereits in der Septembersitzung war dem Ratsgremium eine erste Entwurfsplanung vorgestellt worden, die aber auf wenig Gegenliebe gestoßen war. Die Fraktionen waren damals übereingekommen, den Architekten mit einer Modifizierung der ersten Planung und einer Reduzierung des Platzangebotes auf 120 Personen zu beauftragen. Dem Wunsch der SPD-Fraktion entsprechend, sollte zudem eine einfachste Planvariante als mögliche Alternative erarbeitet werden.
Damit die neue Entwurfsplanung den Vorgaben des Gemeinderats entspricht, wurde nicht nur die Gebäudegröße deutlich verkleinert, sondern auch auf eine Bühne verzichtet sowie die Küche und der Thekenbereich miteinander verbunden. Außerdem wurde die äußere Gestaltung durch massives Natursteinmauerwerk mit Holzfassade der Umgebung des Waldfestplatzes angepasst. Nach Angaben des Architekten belaufen sich die Kosten für die „Grillhütte“ auf 419.200 Euro. Hinzu kommen aber noch weitere Kosten für die Erschließung mit Gas und Wasser, sowie den Bau einer Abwasserdruckleitung, so dass mit Gesamtkosten von rund 489.000 Euro zu rechnen ist. Wie Bürgermeister Walter Klein erklärte, erwarte man für diese Baumaßnahme rund 73.000 Euro aus dem Konjunkturprogramm II des Bundes, sowie 104.000 Euro aus dem Ausgleichstock. „Damit ergibt sich ein Finanzierungsbedarf von rund 312.000 Euro“, so das Gemeindeoberhaupt.
Interessant und zweckmäßig stellte sich auch die kostengünstige Alternativplanung dar. In Holzständerbauweise erstellt, würden 90 Personen in diesem Gebäude Platz finden. Die Gesamtkosten würden in diesem Fall bei etwa 359.600 Euro liegen, also einen Einspareffekt von rund 130.000 Euro mit sich bringen, so Architekt Vögele. Auch hier könne man, so Bürgermeister Klein, mit Fördermitteln rechnen, so dass der Eigenanteil der Gemeinde Reilingen bei etwa 215.000 Euro liegen dürfte.
Für die Freien Wähler sprach sich Sabine Petzold deutlich für die größere Variante aus: „Reilingen braucht eine attraktive Einrichtung mit viel Nutzungsmöglichkeiten.“ Sie regte an, den kleineren Saal auch als „grünes Klassenzimmer“ für Schulklassen oder Kindergartengruppen zu verwenden. Da man nicht unter Zeitdruck stehe, sollte mit dem Bau aber erst nach der Waldfestsaison 2010 begonnen werden.
Für die CDU-Fraktion stellte Klaus Benetti fest, dass die Spargelgemeinde für Feste und Veranstaltungen eine Veranstaltungsstätte von angemessener Größe brauche. Dafür seien die benötigten Mittel gut angelegt.
„Reilingen lebt in keiner finanziellen Glückseligkeit“, betonte FDP-Sprecher Jens Pflaum, so dass es nicht notwendig sei, das Beste vom Besten haben zu müssen. Könne man bei einer Baumaßnahme 100000 Euro einsparen, sei dies gerade in der heutigen Zeit ein Wort. Und namens der SPD-Fraktion erinnerte Dieter Rösch daran, dass die aktuelle Steuerschätzung nicht zu optimistisch in die Zukunft blicken lasse. Bei den weiteren Baumaßnahmen in Reilingen (Abwasserleitungen, Kindergarten St. Maria und Friedhofskapelle) seien eine Einsparung von 100000 Euro die gebotene Alternative. Zumal der vorgelegte Entwurf den normalen Ansprüchen für eine Grillhütte vollauf genügen und der Bau auch gut in den Wald passen würde.
Gegen die Stimmen von SPD und FDP sprach sich dann der Gemeinderat für die größere und letztendlich auch teuerere Variante aus. Einstimmigkeit herrschte am Ratstisch dann aber wieder bei der Genehmigung des vom Kreisforstamt vorgelegten Betriebsplanes 2010 für den Gemeindewald und der Ausweisung des Erich-Kästner-Rings als verkehrsberuhigtem Bereich.

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