Kurpfalz Regional Archiv

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Lobpreis für Gottes Werk in freier Natur

28.08.06 (Altlußheim)

Von der Versuchung im Paradies bis hin zu den Umweltproblemen der heutigen Zeit / Beeindruckender Gottesdienst anlässlich des Schopfenfestes der Landfrauen
Was kann es schöneres geben als an einem Sonntagmorgen in Gottes freier Natur dem Schöpfer für sein Werk zu danken? Dieser Auffassung waren auch die vielen Altlußheimer, die trotz des wechselhaften Wetters in die Hoffmannsche Scheune hinter der ehemaligen Mühle gekommen waren, um dort anlässlich des Schopfenfestes der Landfrauen zusammen mit Pfarrerin Esther Kraus einen Gottesdienst zu feiern. Keine Glocken und keine Orgel, dafür viel Natur, Spontanität und gelassene Heiterkeit prägten diese Zusammenkunft. Die Pfarrerin hatte zudem ihre Gitarre mitgebracht, was zu den ausgewählten Liedern auch ganz besonders passte. Mit einem sorgenvollen Blick zum Himmel dankten die Anwesenden musikalisch „für diesen guten Morgen“ – schließlich müsse der Mensch es nehmen wie es komme. Überhaupt hatte Esther Kraus ihre Predigt ganz auf die Begriffe „Schöpfung“ und „fruchtbare Zeiten“ abgestimmt. Am Beispiel eines erntefrischen Apfels gelang es ihr, einen Bogen von der Versuchung im Paradies bis hin zu den Umweltproblemen der heutigen Zeit zu schlagen. Dabei stellte sie fest, dass auch im Leben der Menschen – wie bei einem Apfel – der Wurm drin sein könne. Und unüberlegtes „Spritzen“ würde in diesem Fall nur die Gefahr beseitigen aber für neue Probleme sorgen. So verzichte der Verbraucher auf den kleinen Bauern-Apfel zugunsten eines großen, roten und saftigen Apfels aus dem Supermarkt. Dieses „Wunderwerk der Konservierungsmittel“ sei zwar nicht immer gesund, dafür decke aber der günstige Preis das Gewissen zu. Die Pfarrerin kritisierte mit diesem Beispiel das immer Weiterentfernen von Gottes Schöpfung. Wie als Verbraucher müsse sich der Mensch gerade heute bewusst entscheiden, einen Weg zurück zum Garten Eden, dem himmlischen Paradies zu finden. In Zeiten von drohenden Gen-Manipulationen sei man stärker den je auf Gottes Gnade angewiesen. „Beißen Sie ruhig in den Apfel mit dem Wurm, denn diese Frucht ist kerngesund“, forderte Esther Kraus mit einem Augenzwinkern auf.
Eine bewegende und zugleich nachdenklich stimmende Predigt, die so richtig zur ländlichen Umgebung des Morgens passte. Zugleich aber auch ein Gottesdienst, der so richtig Spass machte, den Lobpreis Gottes singend in vielen Sprachen und etwas Morgengymnastik in die Welt hinauszutragen.

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