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Neue Drehleiter ein Meilenstein in der Technik

13.11.05 (Hockenheim)

Nach 32 Jahren erhält die Rennstadt eine neue Drehleiter / Gesamtkosten belaufen sich auf 595 156,29 Euro / Gemeinden der VG Hockenheim beteiligen sich an Finanzierung
Das Strahlen in den Gesichtern der in ihren blauen Uniformen angetretenen Feuerwehrfrauen und –männer wurde an diesem Vormittag wohl nur noch vom strahlenden Sonnenschein von einem blauen, spätherbstlichen Novemberhimmel übertroffen. Ein Freudentag für die Freiwillige Feuerwehr Hockenheim, zugleich aber auch ein bemerkenswerter Tag für die Große Kreisstadt und die gesamte Verwaltungsgemeinschaft, denn am Samstag wurde mit einer Feierstunde im Hof der Feuerwache die neue Drehleiter DLK 23/12 CS offiziell in Dienst gestellt. Zu diesem besonderen Ereignis waren neben Oberbürgermeister Dieter Gummer, Bürgermeister Walter Klein (Reilingen) und Altlußheims Bürgermeisterstellvertreter Matthias Steffan auch Mitglieder des Gemeinderates, Vertreter der Stadtverwaltung, die früheren Stadtoberhäupter Dr. Kurt Buchter und Gustav Schrank sowie zahlreiche Kommandoabordnungen der Feuerwehren der Region und des Unterkreises Schwetzingen mit Kreisbrandmeister Peter Michels und Unterkreisführer Peter Bierlein an der Spitze zum Feuerwehrgerätehaus gekommen. Von einem Bläserquartett der Stadtkapelle bereits musikalisch begrüßt, hieß Stadtbrandmeister Manfred Auer die Wehrangehörigen und Ehrengäste willkommen. Die beiden rot glänzenden und mit Blumen geschmückten Drehleitern vor Augen, freute sich der Kommandant der Feuerwehr, das bereits seit langer Zeit ersehnte neue Einsatzfahrzeug entgegennehmen zu können. Zugleich dankte Auer auch im Namen aller Wehrangehörigen der Stadt Hockenheim für die Beschaffung der Drehleiter, die zukünftig einen noch effektiveren Einsatz in Hockenheim und in den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft ermöglichen würde. Oberbürgermeister Dieter Gummer bezeichnete den Kauf der Drehleiter DLK 23/12 CS als eine dringende Ersatzbeschaffung, um die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr auch zukünftig zu gewährleisten. Nach 32 Jahren und hundertfachen Einsätzen habe die bisherige Drehleiter nicht mehr dem Stand der Technik entsprochen und sei nur noch bedingt einsatzfähig gewesen. Obwohl es seit der entscheidenden Feststellung des TÜVs noch mehr als zwei Jahre gedauert habe, bis das Fahrzeug in Betrieb genommen werden konnte, sei dies in einer Zeit des knappen Geldes eine durchaus kurze Zeit gewesen. „Daraus ist auch erkennbar, dass selbst in solchen Zeiten mit gutem Willen doch noch einiges zu erreichen ist“, stellte das Stadtoberhaupt fest. Die Kosten für das neue Prunkstück der Hockenheimer Feuerwehr bezifferte Gummer mit 595 156,29 Euro, zu denen das Land Baden-Württemberg einen Zuschuss von 220 000 Euro gewährte. Außerdem hätten sich die Nachbargemeinden Altlußheim, Neulußheim und Reilingen mit jeweils 20 000 Euro an dieser für die gesamte Verwaltungsgemeinschaft Hockenheim nützliche und bedeutende Investition beteiligt. Dies sei besonders hervorzuheben, da es für die Nachbargemeinden keine Zahlungsverpflichtung gegeben hätte. „Wenn Sie die Freiwillige Feuerwehr Hockenheim brauchen, wird sie auch Ihnen zur Seite stehen“, sicherte Gummer seinen anwesenden Kollegen zu. „Überlandhilfe ist aus unserer Sicht selbstverständlich.“
Für den Rhein-Neckar-Kreis gratulierte Kreisbrandmeister Peter Michels zu diesem „Meilenstein“ in der Erneuerung der Technik der Feuerwehr in Hockenheim. Obwohl die Landesmittel knapp seien, sei es in harten Verhandlungen gelungen, eine Bezuschussung der Drehleiter zu erreichen. Michels erinnerte daran, dass Hockenheim seit 1999 vier neue Einsatzfahrzeuge zur Erneuerung des Fuhrparks angeschafft habe. Mit einem Blick auf den großen Fuhrpark der Rennstadt-Feuerwehr stellte er fest, dass die Einsatzfahrzeuge bei der Freiwilligen Feuerwehr als Sachverwalter in besten Händen seien. Der Kreisbrandmeister lobte die Zusammenarbeit der Feuerwehren im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Hockenheim als besonders beispielhaft – was auch die Mitfinanzierung der neuen Drehleiter angehe. Mit ihr stehe nun für die Sicherheit der Bevölkerung eine modernes Einsatzgerät zur Verfügung, dessen Technik mit der bisherigen Drehleiter überhaupt nicht mehr zu vergleichen sei.
Nach Grußworten von Uwe Bodach, dem stellvertretenden Kommandanten der Feuerwehr aus der sächsischen Partnergemeinde Hohenstein-Ernstthal, Alfred Kimmer, dem Wehrleiter der Verbandsgemeinde Bodenheim/Rheinhessen, und Uwe Freidinger von der Firma Iveco-Magirus, die das neue Einsatzfahrzeug nach den Hockenheimer Vorgaben ausgerüstet hatte, nahmen die Pfarrer Stefan Scholpp und Jürgen Grabetz in ökumenischer Gemeinsamkeit die Segnung der neuen Drehleiter und der Einsatzkräfte der Feuerwehr vor.
Am Ende der Feierstunde war es dann an OB Dieter Gummer und seinem Reilinger Kollegen Walter Klein, gemeinsam mit Stadtbrandmeister Manfred Auer die Drehleiter DLK 23/12 CS offiziell in Betrieb zu nehmen. In Sekunden war die 30 Meter lange Leiter dank einer Computersteuerung ohne Ruckeln und Schwanken auf eine Höhe von 23 Meter ausgefahren, was die beiden obersten Feuerwehrchefs aus der Rennstadt und der benachbarten Spargelgemeinde sichtlich von der neuen, modernen Technik und deren Einsatzmöglichkeiten überzeugte.

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