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* Neuer Kindergarten lässt neidisch nach Reilingen blicken

01.07.07 (Reilingen)

Johann-Friedrich-Oberlin-Kindergarten stellt sich nach Neubau der Öffentlichkeit vor / Besucher von neuem Raumangebot begeistert / Kinder entdecken sogar einen Rodelhügel
Das Interesse war groß, die Neugierde noch viel größer. Viele Hundert Reilinger, aber auch Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung waren am Samstag in die Spargelgemeinde gekommen, um den am Tag zuvor eingeweihten Neubau des Johann-Friedrich-Oberlin-Kindergartens einmal genauer, vor allem aber in aller Ruhe zu betrachten. Die Erwartungen im Vorfeld waren hoch, und um das Ergebnis vorweg zu nehmen, sie wurden auch auf der ganzen Linie erfüllt. Unter denen, die sich für das moderne, architektonisch anspruchvolles Gebäude mit klarem Raumkonzept und übersichtlicher Gliederung interessierten, waren auch viele Ehemalige, die „ihren“ Kindergarten aus heutiger, oft auch aus inzwischen elterlicher Sicht begutachteten. „Des isch awwer nimmer unser Kindergarde“, war an diesem Tag mehr als einmal zu hören. „Awwer schee ischer gworre!“ Und in der Tat: der neue Oberlin-Kindergarten hat mit seinem Vorgängerbau so gut wie überhaupt nichts gemein. Höchstens die Tatsache, dass er an gleicher Stelle gegenüber den Fritz-Mannherz-Hallen errichtet wurde. Der erste Blick auf das Gebäude ist farbenfroh, längst macht in Reilingen der Ehrentitel „Villa Kunterbunt“ die Runde. Dies ist sicher nur auf die äußerliche Farbgebung zurückzuführen, denn im Innern wirkt alles noch etwas steril, hat den Charakter eines Krankenhauses. Dies ist nicht bös gemeint, aber in einem gerade in Besitz genommenen Neubau sind halt alle Räume noch frisch, unverbraucht. „Lassen sie erst einmal ein halbes Jahr vergehen – dann werden sie den Kindergarten nicht wiedererkennen“, spricht die Kindergartenleiterin Gertrud Schreck aus Erfahrung. Bis dahin wird das Gebäude nämlich nicht nur die ersten Gebrauchsspuren aufweisen, sondern auch von den vielen großen und kleinen Kunstwerken der Kindergartenkinder so richtig lebendig geworden sein. Das heutige Aussehen ist den beiden jungen Frauen, die aufmerksam durch das Haus gehen, auch völlig egal. Als ehemalige Oberlin-Kinder betrachten sie den Neubau von einer ganz anderen Seite, ziehen Vergleiche – und kommen zu dem Ergebnis, dass es ihre Kinder heute eigentlich viel, viel besser hätten „als wir damals“. Allein schon das große Foyer mit seinen mit einem Steg verbundenen beidseitigen Emporen begeistert. Und dass dieses durch das Hinzunehmen des Sportraumes sogar noch zu einem tollen Veranstaltungssaal umgewandelt werden kann, lässt bereits die ersten kreativen Veranstaltungsideen aufkommen. Die vier Gruppenräume wirken auf den ersten Blick schlicht, sind aber gut und zweckmäßig möbiliert. Knüller sind die in die Räume eingebauten, von Sichtblenden umschlossenen Emporen: nutzbar als Rückzugsbereich oder zweite Spielebene. Gut gelöst auch, dass jedem Gruppenraum ein zweiter kleinerer Raum zugeordnet wurde. Etwa für Aktionen mit den Vorschulkindern oder auch als Ruhebereich. Für viel Lob bei den Besuchern sorgen aber auch der Werkraum und die Kinderküche. Zwei Einrichtungen, die viel Raum lassen für kreatives Handeln und Wirken der Buben und Mädchen. Die beiden Sanitäranlagen beinhalten nicht nur Toilettenkabinette und zahlreiche Waschbecken, auch ein Duschbereich wurde eingebaut. Neu sind aber auch die Toiletten für erwachsene Besucher, die sich nicht mehr wie früher mit den kleinen Kinderklos begnügen müssen. Doch damit ist das Raumangebot auf nahezu gleicher Grundfläche wie früher noch längst nicht erschöpft: Einen Erste Hilfe- oder Ruheraum gibt es, eine Toilette für die Kindergarten-Mitarbeiterinnen, ein Bücher- und Spielelager, eine große Küche, das Büro der Kindergartenleitung und natürlich auch ein Besprechungszimmer.
Neu gestaltet wurde aber nicht nur der Kindergarten, auch der Außenbereich bietet einen anderen Anblick wie früher. Dass die großen alten Bäume erhalten werden konnten, freut nicht nur die beiden Ehemaligen, die dann auch tatsächlich was von früher entdecken: „Schau mal, die beiden kleinen Spielhäuschen gibt es noch immer.“ Die neuen Spiel-, Kletter- und Schaukelgeräte wirken bereits beim „Tag der offenen Tür“ besonders anziehend, auf dem kleinen Bolzplatz wird Fußball gespielt und einige Buben entdecken ein ganz neues Vergnügen im großzügigen Gartenbereich – sie lassen sich den neu entstandenen Hügel (nicht immer zur Freude ihrer streng blickenden Mütter) wieder und wieder herunterrollen. Bereits jetzt sind sie sich sicher, dass dies im Winter auch ein ganz passabler Rodelhügel sei. „Im neuen Johann-Friedrich-Oberlin-Kindergarten wurde halt an alles gedacht.“ Eine Feststellung, die an diesem Tag mehr als einmal getroffen wurde – und so manchen Besucher von auswärts neidisch nach Reilingen blicken lässt … (og)

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