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* Nichts von der besonderen Attraktivität verloren

09.04.09 (Hockenheim)

Förderverein Gartenschaupark e.V. hatte zur Mitgliederversammlung eingeladen / Fitnessparcours soll angelegt, die Seebühne überdacht werden / Mit Anti-Vandalismus-Projekt „Grünes Klassenzimmer“ gegen zunehmende Zerstörungswut
Der Hockenheimer Gartenschaupark soll noch attraktiver gestaltet und zu einem echten Erholungszentrum für Jung und Alt werden. Angedacht ist zunächst der Aufbau eines Fitnessparcours, so Matthias Degen, Leiter der Stadtgärtnerei, anlässlich der Mitgliederversammlung des Fördervereins Gartenschaupark im Bürgersaal des Rathauses. Da gerade in den letzten Jahren immer mehr Jogger und Walker die Parkanlage für ihren Sport nutzen würden, wolle man nun entlang der Laufwege etwa alle 400 bis 500 Meter fünf Trainingsgeräte aufstellen. Wichtig sei, so Degen weiter, dass sich diese in die Landschaft einfügen und es auch keine Verwechslunggefahr bestünde, als „Kunstwerke“ gedeutet zu werden. Ziel sei es, einen Trimm-Dich-Pfad mit einem Rundkurs von rund 4,5 Kilometern zu bekommen. „Wir wollen allen interessierten Freizeitsportlern die Gelegenheit bieten, in gepflegter Atmosphäre unterwegs zu sein.“ Dabei wolle man aber auch darauf achten, das die Trainingsgeräte von stabiler Ausführung seien. Dies sei umso wichtiger, so Martha Keller, die Vorsitzende des Fördervereins, als dass die Zerstörungen und Sachbeschädigungen im Gartenschaupark gerade in letzter Zeit deutlich zugenommen hätten. Dieser Vandalismus sei so wenig nachzuvollziehen wie die zunehmende Vermüllung durch Trinkgelage oder sonstige „Feste“. Täglich müssten Scherben, Becher und andere Überreste entsorgt werden. Selbst
Campingutensilien oder andere Dinge würden einfach im Park einfach liegengelassen. „Diese Situation müssen wir unbedingt in Griff bekommen“, so Martha Keller deutlich. „Wir können das dafür aufgewendete Geld an vielen anderen Stellen wichtiger gebrauchen.“
Trotz dieser negativen Entwicklungen wolle der Förderverein aber auch weiterhin sich aktiv an einer Verschönerung der Anlage beteiligen. Habe man in den letzten Jahren die Installation einer Beregnungsanlage mit einem Betrag von rund 35000 Euro bezuschusst, sei nun angedacht, die Sitzreihen an der Seebühne mit Sonnensegel vor direkter Sonneneinstrahlung oder leichtem Regen zu schützen. Immerhin sei die Seebühne auch 18 Jahre nach der Landesgartenschau ein beliebter Veranstaltungsort und könne so noch attraktiver für weitere Aufführungen gestaltet werden.
Überhaupt sei der gesamte Gartenschaupark nicht nur eine beliebte „grüne Lunge“ am Rand der Rennstadt, sondern auch eine Oase der Ruhe und Beschaulichkeit. Die vielen Blumen, Sträucher und Bäume würden für ein farbenfrohes Bild sorgen, der neu angelegte Rosengarten habe sich dank dem Engagement von Inge Rösch und Christa Sick zu einer besonderen Attraktion entwickelt. Eine Augenweide und beliebte Treffpunkte seien aber auch die historischen Gärten, das Bienenhaus oder die Aquarien der Zierfischfreunde „Amazonas“. Finanziell und handwerklich unterstützt habe der Förderverein im vergangenen Jahr aber auch die Sanierung der Lamellenhalle, der Vogelvoliere und des Forstpavillons, so Martha Keller in ihrem Geschäftsbericht.
Um auch alle Maßnahmen finanziell unterstützen zu können, seien, so Kassenverwalter August Spengler, nicht nur die Mitgliedsbeiträge wichtig, sondern gerade Spenden und Förderbeiträge der Firmen von besonderer Bedeutung. Eine Zunahme der Mitgliedszahlen sei daher ebenso wünschenswert wie eine finanzielle Unterstützung durch Firmen oder andere Förderer. Nachdem Bürgermeister Werner Zimmermann als Revisor die Entlastung des Vorstandes herbeigeführt hatte, war es an Oberbürgermeister Dieter Gummer, als Vorsitzender des Beirates des Fördervereins Gartenschaupark den vielen ehrenamtlichen Kräften für das ständige Engagement zu danken. So würden nicht nur die Bienenzüchter und die Zierfischfreunde „Amazonas“ zur Attraktivität der Parkanlage beitragen, sondern auch die „Rentnertruppe“ um Stadtgärtnermeister Matthias Degen, Förderverein-Geschäftsführer Karl Götzmann, der Landfrauen oder die die historischen Gärten betreuende Firma Schumann. Obwohl sich viele Hockenheimer mit „ihrem“ Gartenschaupark eng verbunden fühlten, würden aber deren Aktivitäten und Fördermittel bei weiterem nicht ausreichen, um den Standard der Parkanlage zu halten. Die jährlich von der Stadt Hockenheim für den Park aufgebrachten 310000 Euro seien aber gut angelegtes Geld. Damit die Anlage auch zukünftig dem LGS-Anspruch von 1991 entspreche, bedürfe es auch zukünftig der Unterstützung durch „Sie alle – und noch vielen mehr“.
Um die Bedeutung des Gartenschaupark auch bei Kindern und Jugendlichen zu steigern, würde es 2009 erstmals die Aktion „Grünes Klassenzimmer“ der Hockenheimer Schulen geben. Mit diesem Projekt wolle man nicht nur eine stärkere emotionale Bindung herbeiführen, sondern so auch Zerstörungen und Vandalismus vorbeugen.
Mit einem visuellen Spaziergang durch die Landesgartenschau 2008 in Bad Rappenau klang die Mitgliederversammlung mit dem Bewusstsein aus, dass die Hockenheimer Parkanlage auch viele Jahre nach dem Jahrhundertereignis in der Rennstadt noch immer nichts von ihrer Attraktivität verloren habe.

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