Kurpfalz Regional Archiv

Geschichte(n) und Brauchtum aus der (Kur-)Pfalz

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Notizen zur Geschichte der Kurpfalz beginnend mit dem 12. Jahrhundert

23.11.89 (Geschichte allg.)

Pfalzgraf Konrad von Staufen erhielt nach dem Wormser Reichstag
von 1155 von seinem Stiefbruder Kaiser Friedrich I. die Kurwürde
(1156) und damit Streubesitz bei der Burg Stahleck (oberhalb von
Bacharach am Rhein), am Stromberg und bei Alzey, sowie mehrere
Dörfer am unteren Neckar und die Alte Burg auf dem Jettenbühl
oberhalb Heidelbergs.

Nach seinem Tod wird Konrad 1195 im reich beschenkten Kloster
Schönau bei Neckarsteinach bestattet. Das Kloster wird später als
Kernbesitz der Kurpfälzer noch Bedeutung erlangen.

Nun wird es historisch insofern interessant, als es zur
Verbindung und damit zur Aussöhnung der Staufer und Welfen kommt.
Nachfolger Konrads wird sein Schwiegersohn Heinrich der Welfe,
ein Sohn des Braunschweiger Heinrich des Löwen, dem die
staufische Erbtochter Agnes zur Versöhnung der feindlichen
Familien schon als Kind versprochen worden war.

Streitigkeiten zwischen den beiden mächtigen Häusern führten
dazu, daß sich der Stauferkaiser Heinrich VI. von diesem
Verlöbnis zunächst distanzierte, denn für die Base Agnes war aus
politischtaktischen Gründen der französische König Philipp II.
vorgesehen. Es war dann fast wie bei Romeo und Julia: Agnes und
ihr Jugendfreund Heinrich der Welfe heirateten indes in aller
Stille auf Burg Stahleck.

Der Kaiser nahm es schließlich hin, was letztlich zur Versöhnung
der Welfen und Staufer führte. Jedoch hielten
Reichsstreitigkeiten Heinrich den Welfen davon ab, sich um die
Pfalz zu kümmern. Er übertrug 1211 dem Sohn Heinrich Welf dem
Jüngeren die Pfalzgrafenwürde. Dieser starb bereits 1214. Damit
waren die Staufer wieder am Zuge. Kaiser Friedrich II., der sehr
transalpin orientiert war, verlieh die Pfalzgrafschaft als
Belohnung für treue Dienste bei seinen Italienzügen dem Herzog
Ludwig von Bayern. Damit wurde die Kurpfalz zum Besitz der
Wittelsbacher, was schließlich bis 1803 währen sollte.

Ludwig der Bayer verlobte in Wahrung der dynastischen Kontinuität
seinem Sohn Otto II. mit Agnes, der Tochter Welfs des Älteren.
Aus dieser Ehe stammte Ludwig der Strenge. Nach dessen Tod wurde
der Besitz unter seinen Söhnen Rudolph und Ludwig aufgeteilt.
Rudolph I. wurde Pfalzgraf bei Rhein, Ludwig IV. Herzog von
Bayern.

Nach Rudolphs Tod übernahm Ludwig die Pfalzgrafenschaft, gab sie
aber 1329 im berühmten, zukunftsweisenden Familienvertrag von
Padua an die Nachkommen seines verstorbenen Bruders zurück und
behielt sich die bayerischen Stammlande vor. Nach etwa 100 Jahren
gemeinsamer Regierung trennte sich die bayerische und pfälzische
Geschichte wieder, um erneut erst 450 Jahre später unter Kurfürst
Carl Theodor zusammengeführt zu werden.

Ruprecht I. (1353-1390) erhielt wegen seiner Kaisertreue
Privilegien. So unter anderem die Zusicherung ständiger Kurwürde
und das Vorrecht, der erste unter den vier pfälzischen Kurfürsten
zu sein. Am kaiserlichen Hof hatte er zudem das oberste Hofamt
inne, denn er wurde zum Erztruchsess bestimmt.

Mit dem letzten Grafen von Zweibrücken machte Ruprecht I. 1358
einen kombinierten Kauf und Lehnsvertrag, der schließlich das
Gebiet mit Zweibrücken, Hornbach und Bergzabern ganz zur Kurpfalz
brachte.

Es sei nur nebenbei vermerkt: Ruprecht I. ist auch der Gründer
der Universität Heidelberg. (PM)

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