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* Ostern 2009 – ein Fest für alle Sinne

13.04.09 (Altlußheim, Neulußheim, Reilingen)

Sonnenschein und frühsommerliche Temperaturen / Feiern in der Familie und im Freundeskreis war angesagt / Stimmungsvolle Gottesdienste für das Seelenheil / Weniger Gottesdienstbesucher an Ostern als an Weihnachten
War das nicht ein wundervolles Osterwochenende? Ein Osterfest, wie es schon lange nicht mehr die Menschen in Reilingen, Alt- und Neulußheim erfreute, war die vergangenen Tage allüberall zu vernehmen. In der Tat, Ostern 2009 überzeugte auf ganzer Linie: Für die Gläubigen der christlichen Kirchen war es das höchste Fest im Jahr, für die Liebhaber einer neu erblühenden Natur der Start in den Frühling und für die vielen Anderen einfach ein langes, arbeitsfreies Wochenende mit viel Sonne, warme Temperaturen und der Möglichkeit, im Garten, beim Grillen oder bei einer ausgiebigen Radtour auszuspannen. Ostern 2009 bot also für jeden etwas – selbst für ältere, kranke oder behinderte Menschen. Besuche im Familien- und Freundeskreis standen traditionell im Mittelpunkt der Aktivitäten, aus Küchen und Keller wurden die leckersten Gerichte aufgetischt. Wer ist sich trotz der derzeitigen Wirtschaftsflaute leisten wollte und konnte, der hatte in einem der vielen Wirtshäuser, Gaststätten und Restaurants mit einheimischen und internationalen Spezialitäten einen Tisch für sich und seine Lieben reserviert. Für kulinarische Leckermäuler standen bereits die ersten Spargelgerichte auf den österlichen Speisekarten, aber auch köstliche Desserts und Nachtischkreationen mit frischen Erdbeeren oder frisch geerntetem Rhabarber. Bei allen köstlichen Osterspezialitäten der heimischen Gastronomie fiel aber auf, dass deutlich weniger Gäste die Plätze belegten als noch in den Vorjahren. Der Trend in Reilingen als auch den beiden Lußheimer Gemeinden ging aber ganz klar in Richtung feiern mit Verwandten und Freunden. Und das möglichst intensiv: Vom gemeinsamen Mittagessen über die nachmittägliche Kaffeetafel bis hin zum abendlichen Ausklang mit einem Vesper oder den ersten Grillspezialitäten des Jahres. Auffallend aber auch, dass trotz des herrlichen Frühlingswetters mit teilweise frühsommerlichen Temperaturen nur wenige Menschen über Ostern in Gottes freier Natur unterwegs waren. Sicher, hie und da waren immer wieder Radler zu sehen, auch Spaziergänger wurden zwischen der Reilinger Feldmark und den Altlußheimer Wiesen immer wieder gesichtet – aber bei weitem nicht in den großen Scharen wie noch am Karfreitag oder Ostersamstag. Wer aber unterwegs war, der hatte seine Freude an den vielen blühenden Bäumen und Sträucher, dem farbenfrohen Blumenbild in den Vorgärten und auf den Wiesen. Ein beliebtes Ziel von Spaziergänger und Radfahrer war neben dem Rheinufer bei Altlußheim und dem Kriegbach-Bereich bis hin nach Neulußheim vor allem die Landschaft rund um die Burg Wersau bei Reilingen. Viele wollten endlich mal einen Blick auf die „Burg unter der Grasnarbe“ werfen, waren dann aber immer wieder enttäuscht, vor Ort weder einen Hinweis oder gar ein paar Erläuterungen zu dieser einst so bedeutenden Burganlage im südlichen Rhein-Neckar-Raum zu erhalten.
Wem mehr der Sinn nach christlicher Tradition und Seelenheil stand, der nutzte das umfangreiche Angebot an Gottesdiensten der Kirchen in den drei Gemeinden. Wer das Mysterium von Ostern miterleben wollte, besuchte die stimmungsvollen Osternachtsfeiern – zumeist in den frühen Morgenstunden des Ostersonntags. Besonders beeindruckend dabei die Auferstehungsfeier der evangelischen Christen auf dem Altlußheimer oder Reilinger Friedhof, die von den Posaunenchören musikalisch umrahmt wurden. Aber auch die österlichen Festgottesdienste wurden in den Gotteshäusern der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden gerne besucht – auch wenn sich die Zahl der Gottesdienstbesucher bei weitem nicht mit der der weihnachtlichen Festgottesdiensten vergleichen konnte. Irgendwie scheint Ostern seine eigentliche Wertigkeit verloren zu haben, denn bereits seit einigen Jahren rangiert das höchste christliche Fest deutlich hinter dem Weihnachtsspektakel. Wer aber den Weg in die Gotteshäuser gefunden hatte, erlebte nicht nur eine stimmungsvolle Abrundung der österlichen Feiertage, sondern wurde auch wieder der Bedeutung des christlichen Glaubens und dem Wunder der Auferstehung von Jesus Christus bewusst. Ostern 2009 also seit langer Zeit wieder mal ein Fest für alle Sinne, ein Fest von dem man noch lange zehren kann.

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