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Spektakuläre Begegnung mit Römern und Germanen

19.05.06 (Speyer)

Sonderausstellung „Der Barbarenschatz“ im Historischen Museum der Pfalz in Speyer / Erstmals die vier größten Hortfunde vom Rhein gemeinsam zu sehen / Spektakuläre Präsentation
Es muss fast auf den Tag genau vor 1 746 Jahren gewesen sein, dass eine Horde von germanischen Kriegern auf dem Rückweg von einer „Expedition“ irgendwo zwischen dem heutigen Karlsruhe und Speyer an den Rhein kam. Hatte man bis dahin die ausgebauten römischen Heer- und Handelsstraßen benutzt, galt es jetzt, irgendeine Stelle zum Überqueren des damals noch nicht begradigten Flusses zu finden. Bei Neupotz hatten die Germanen schließlich einen passenden Übergang gefunden. Die vom Raubzug schwer beladenen hölzernen Transportwagen bereiteten beim Übersetzen große Probleme. Wie es nun passierte, weiß man heute nicht mehr. Wohl aber, dass ein großer, mit Beutegut gefüllter Kupferkessel von einem der von Eseln oder Pferden gezogenen Leiterwagen herunterfiel und im Rhein versank. Für die Germanen, die es eilig hatten, den Fluss zu passieren, blieb nicht nur keine Zeit, sondern auch keine technische Möglichkeit, den versunkenen Schatz aus vier bis fünf Meter Tiefe zu bergen. Also blieb der Hort liegen. Beim Kiesabbau im Altrhein wurde der Schatz Anfang der 1980-er Jahre wieder entdeckt – und gilt seitdem als der größte römerzeitliche Metallfund in Europa.
Ein Großteil der über 1 000 Objekte sind seit gestern während einer Sonderausstellung „Der Barbarenschatz“ im Historischen Museum der Pfalz in Speyer zu sehen. Neben dem größten Hortfund werden zudem viele weitere Objekte und Schatzfunde gezeigt, mit denen die turbulenten Zeiten des 3. Jahrhunderts nach Christus hervorragend – und vor allem besonders anschaulich – illustriert werden. Herausragend ist vor allem der Hortfund von Hagenbach durch seine Silberobjekte, der Hort von Lingenfeld, bisher noch völlig unbekannt, wird erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Und mit dem Schatz von Otterstadt sind die vier größten Funde aus dem Rhein aus der Zeit um 260 nach Christus in einer gemeinsamen Ausstellung zu sehen.
Für Museumsdirektor Dr. Alexander Koch keine Frage, von einer Präsentation auf hohem Niveau mit europäischer Bedeutung zu sprechen. „Diese spektakuläre Ausstellung ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zur wissenschaftlichen Aufarbeitung des weltpolitischen Wandels im dritten und vierten Jahrhundert, sondern für das Historische Museum der Pfalz erneut die Möglichkeit, sich in der Museumslandschaft zu beweisen.“
Und bereits die ersten Besucher zeigten sich von der Präsentation des „Barbarenschatzes“ begeistert, erlaubt sie doch einen lebendigen Ausflug, ja eine spektakuläre Begegnung mit Römern und Germanen.

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