Kurpfalz Regional Archiv

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* Ehre, wem Ehre gebührt …

02.10.10 (* Wersau-Forschung, * Wersauer Tagebuch)

Es ist Wochenende, Zeit zum Ausspannen, Zeit für sich selbst und seine Familie. „Am Samstag gehört der Papi mir“ lautete mal eine Gewerkschaftskampagne der frühen 1960-er Jahre. Und wie hätte wohl Radio Eriwan darauf geantwortet: „Im Prinzip ja, aber …!“ So geht es auch mir, denn heute ist ja wieder ein Aktionstag des Arbeitskreises auf der Wersau – und ich freue mich auf den Tag.
Noch geht es ein bisschen hektisch zu, denn die Ton-Tassen, die wir von Inge und Robert Marquardt bekommen haben, sind in den Jahrzehnten ihres Lagerlebens mit einer schon historischen „Patina“ versehen, der ich mit viel heißem Wasser und Spülmittel zu Leibe rücke. Es ist zwar eine Heidenarbeit, aber am Ende lohnt es sich: Wir haben für besondere Anlässe jetzt tolle Tassen. Und die werden auch heute gebraucht, denn Manfred hat einen seiner legendären Eintöpfe aus dem Dutch Oven angekündigt.
Allein der ist es schon wert, sich heute draußen blicken zu lassen. Und das tun nicht wenige: Als ich kurz nach 10 Uhr zum Burggelände komme, sind Gerhard und Rainer, sein Schwiegersohn (zum ersten Mal mit dabei, herzlich willkommen), bereits wartend vor Ort. Eine zeitlang tut sich dann gar nichts, dann geht es aber Schlag auf Schlag: Benny und Richard kommen und legen gleich los. Hella hat einmal mehr ihre schon legendären Kaffeekannen mit dabei, Manfred kommt mit seinem versprochenen Wundertopf. Philipp, heute im blauen Osram-Meisterkittel denkt wie immer praktisch, hat Getränke gleich kistenweise in seinem neuen Auto stehen. Uwe kommt noch, später dann auch Sabine, die ihren Reinhard zum „Sandeln“ abliefert …! Und zum ersten Mal ist auch Ulla mit von der Partie, was uns sehr freut.
Jetzt muss ich wirklich scharf nachdenken, ob ich auch niemanden vergessen habe, wäre nämlich Unrecht, ihn oder sie nicht zu erwähnen (sollte ich jemanden vergessen haben, bitte nicht böse sein, einfach kurz melden, füge den Namen dann sofort ein). Von Willi wissen wir, dass er mit seiner Karin an der Côtes d’Azur weilt (unser Wassermeister fehlt uns schon sehr am heutigen Tag), auch Oskar und seine Wünschelrute vermissen wir. Ebenso Andreas und Frank, Dirk und Jürgen …! Schade, aber auch sie alle haben an diesem Samstagvormittag ihre Aufgaben zu erfüllen und sind damit ganz klar entschuldigt. Aber sie gehören einfach zu unserem freundschaftlichen Kreis – und da vermisst man halt jeden, der wo da nicht da ist …!
Die, die aber vor Ort sind, dazu möchte ich auch eine sehr interessierte Reilingerin zählen, die zum Burggelände gekommen war, um sich über die Grabungsarbeiten zu informieren, erleben einen abwechslungs- und fundreichen Tag. Bis kurz vor 15 Uhr werden unsere Grabungsspezialisten Manfred, Richard, Uwe, Rainer, Reinhard, später auch Ulla, fündig. Es sind wieder tolle Sachen dabei, die von Hella sorgfältig registriert werden. Da Willi nicht da ist, wäscht sie auch alle Scherben und Fundstücke, sortiert diese und trägt alles ins Fundbuch ein. Es soll uns keiner nachsagen, dass wir nicht verantwortungsbewusst und sorgfältig arbeiten.
Philipp hat von einem seiner zahlreichen Flohmarktbesuche ein Schutzzelt mitgebracht, dessen Stabilität ich zunächst bezweifle. Zusammen mit Gerhard macht er sich dann an die Arbeit und stellt das Ding auf. Muss zugeben, dass es doch viel besser und stabiler ist, wie ich gedacht habe. Nicht schlecht, denn damit könnte man draußen an den Fundstellen im Trockenen arbeiten, aber auch ein Einsatz beim Adventsmarkt oder beim Straßenfest wäre denkbar. In diesem Moment freue ich mich einmal mehr darüber, dass in unserem Arbeitskreis soooo viele Talente und Berufsgruppen vertreten sind.
Tagsüber erfahre ich dann einmal mehr, wie genau mein Grabungstagebuch gelesen wird. Ich höre von der „Beschwerde“ unseres Bürgermeisters Walter Klein, dass es nicht erwähnt sei, obwohl unser Bürgermeister Walter Klein bereits zweimal vor Ort gewesen sei. Lieber Herr Bürgermeister, selbstverständlich habe ich jedes Mal erwähnt, dass Sie als Bürgermeister von Reilingen, aber auch als interessierter Bürger Walter Klein vor Ort waren. Nur vergessen habe ich zu erwähnen, dass unser Bürgermeister als Privatmann Walter Klein uns mit seinem Traktor beim Graben der Löcher für die Info-Tafel tatkräftig unterstützt hat. Tut mir leid, sei aber damit nachgeholt. Ihr seht also, unser Bürgermeister Walter Klein ist an den Grabungsarbeiten rund um die Burg Wersau ebenso interessiert, wie er engagiert (fast bis zur Verzweiflung) auch nach einer optimalen Lösung für die Zukunft des Burggeländes sucht. Dafür sind wir unserem Bürgermeister Dank verpflichtet.
Ich weiß, ich kann manchmal schon ä bissl bösartig und spitz, vielleicht sogar sarkastisch in meiner Wortwahl sein – aber hoffentlich immer ehrlich, denn Ehre, wem Ehre gebührt …!

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