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Echte gelebte Demokratie in Reilingen

03.10.10 (Reilingen)

100 Jahre SPD Reilingen / SPD-Bundesgeschäftsführerin Astrid Klug lobt die politische Kultur in der Spargelgemeinde / Festrede findet den Beifall der Reilinger Genossinnen und Genossen / Sich den Herausforderungen der Zukunft mit vereinten Kräften stellen
Die große Politik mit all ihren Schattierungen stand im Mittelpunkt der Festrede von Astrid Klug, der SPD-Bundesgeschäftsführerin. Als älteste demokratische Partei in Deutschland sei man stolz auf eine nunmehr fast 150-jährige Tradition. Gegründet in einer Zeit, wo noch Kinderarbeit normal war, Familien um das Überleben kämpften und Frauen noch nicht einmal wählen durften, habe die Sozialdemokratie eine bewegte Geschichte miterlebt. Die zwei Weltkriege und der Widerstand während der Nazi-Diktatur hätten die Partei ebenso geprägt wie die Zeiten der Verfolgung. Damals wie heute seien der Kampf um Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität die großen Aufgaben und Ziele der SPD. Astrid Klug machte deutlich, dass man sich stets an die wechselvolle Geschichte erinnern müsse, wenn man sich heute den Problemen und Herausforderungen stellen wolle. Globalisierung, Klimawandel und die weltweite Ökonomisierung seien die Schlagworte, denen mit Verstand und Vernunft begegnet werden müsse. Als wohl wichtigste Aufgabe der Menschheit müsse der Klimawandel gestoppt werden, betonte Klug. Dies könne weder in Reilingen noch in Deutschland allein geschehen, sondern bedürfe weltweiter gemeinsamer Anstrengungen. „Wir müssen das Wirtschaften und Leben auf ein klimaverträgliches Fundament stellen, sonst ist der Frieden beim Kampf um Wasser und Energie gefährdet.“ Sie machte deutlich, dass eine globalisierte Welt mit Dominosteinen zu vergleichen sei: „Fällt einer, fallen alle!“
Als weitere wichtige Aufgabe müsse das Zurückgewinnen der Gestaltungsmacht der Politik im Mittelpunkt aller Anstrengungen stehen. „Wir dürfen die Macht nicht den Banken und Unternehmen überlassen“, warnte die SPD-Politikerin. Ein gerechtes Leben sei nur mit klaren politischen Rahmenbedingungen möglich. Das beginne bereits vor Ort, wo die SPD das Heimatgefühl stärken und für eine Verbesserung der Lebensqualität sorgen müsse. Daher seien so lebendige Ortsvereine wie in Reilingen wichtige Stützpfeiler der SPD – und der
Demokratie, lobte Astrid Klug das Engagement ihrer Genossinnen und Genossen in der Spargelgemeinde. In den vergangenen 100 Jahren habe die SPD Reilingen bewiesen, dass man sich auf sie verlassen könne. Als positives Beispiel nannte sie aber die Pflege einer kommunalpolitischen Kultur. So sei es nicht immer selbstverständlich, dass man sich wie in Reilingen trotz der unterschiedlichen Parteien als eine kommunale Familie sehe. „Hier wird politisch zum Wohl der Menschen gearbeitet.“ Dies sei echte gelebte Demokratie.
Natürlich hatte die SPD-Bundesgeschäftsführerin, deren Sätze wie ein sozialdemokratisches Maschinengewehrfeuer auf die Zuhörer in der Aula der Friedrich-von-Schiller-Schule niederprasselten, auch genügend Seitenhiebe für den politischen Gegner auf Landes- und Bundesebene parat. So wurde die aktuelle Steuerpolitik der CDU/FDP-Regierung ebenso deutlich kritisiert wie der Ausstieg aus dem Ausstieg in der Atompolitik. Die Bildungspolitik müsse dringend geändert, Arbeitsplätze auch für ältere Menschen geschaffen werden. Astrid Klug machte deutlich, dass es deshalb einer starken Sozialdemokratie bedürfe, um den Menschen den richtigen Weg in die Zukunft aufzuzeigen. Um dies auch wirklich möglich zu machen, würde die SPD derzeit engagiert an die eigene inhaltliche und personelle Erneuerung herangehen. Noch befinde man sich im Werkstatt-Prozess, sei aber bereits auf dem richtigen Weg. Erstes Ziel sei es, für einen baldigen Regierungswechsel zu sorgen, damit es „endlich wieder viele schöne Zeiten gibt.“ Je mehr Menschen sich jetzt wieder engagieren würden, um so besser sei es für die Demokratie, für die SPD – und für Reilingen, so das Fazit der Festrednerin unter dem Beifall vieler Zuhörer.

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