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"Man ist dort zu Hause wo man Freunde hat"

13.06.10 (Reilingen)

Reilingen feiert die neue Gemeindepartnerschaft mit dem italienischen Mezzago / Über 100 Freunde aus der Lombardei zu Gast / Stimmungsvoller Festabend
Mit dem Ablegen des Partnerschaftseids durch die beiden Bürgermeister und dem Abspielen der Europa-Hymne durch die Blaskapelle der Musikfreunde war der offizielle Teil des Festabends in den Fritz-Mannherz-Hallen zu Ende gegangen. Dem schloss sich nahtlos ein fröhlich-heiterer Sommerabend an, bei dem die herzliche Begegnung der Reilinger mit ihren Gästen aus Mezzago im Mittelpunkt stand.Noch heute sei man beeindruckt von der Gastfreundschaft in Mezzago, betonte der Vorsitzende der „Amici Reilingen-Mezzago“, Friedrich Feth, in seinem Grußwort. Diese wolle man nun erwidern und damit beweisen, dass sich auch die Mezzagesen auch in Reilingen wie zu Hause fühlen dürfen. Der spontane Applaus der italienischen Gäste machte deutlich, dass dem auch so sei. Gemeinsam wolle man nun weitere Ansatzpunkte finden, um die noch junge Freundschaften zu vertiefen, aber auch viele weitere neu zu begründen. Freundschaft bedeute Heimat, und nur dort könne man sich unter Freunden wie zu Hause fühlen. Feth dankte den vielen Gastfamilien für deren Bereitschaft, ihre Häuser und Wohnungen für die italienischen Freunde geöffnet zu haben. Dank dieser persönlichen Begegnungen könne man sich noch viel besser kennenlernen und zu guten Freunden werden. „Wollen wir Seite an Seite in die Zukunft gehen und gemeinsam am europäischen Haus mitbauen, dass wir zukünftig überall eine Heimat bei Freunden haben“, so der Amici-Vorsitzende unter dem Beifall der Anwesenden.
Sein Kollege Dario Biffi vom Partnerschaftsverein in Mezzago sah in der Besiegelung der Partnerschaft einen wichtigen Schritt zu einem gemeinsamen Europa der Menschen. Gelebte Gemeindepartnerschaften seien die besten Möglichkeiten, sich besser kennenzulernen und gegenseitig auf vielen Gebieten auszutauschen. Mit dem „Instrument der Freundschaft“ könne man nun auch in Reilingen und Mezzago neue Realitäten erfahren – und andere für ein gemeinsames Europa sensibilisieren. Dabei komme vor allem der Jugend eine wichtige Aufgabe zu, daher sei es wichtig, gerade in deren Zukunft gemeinsam zu investieren. „Wollen wir alle dafür Sorge tragen, dass unsere Partnerschaft zu einer echten Freundschaft wird“, so Dario Biffi abschließend.
Hatten die Mezzageser ihre Reilinger Freunde beim Besuch in der Lombardei mit einer gewaltigen Skulptur als Gastgeschenk überrascht, war man nun gespannt, was es wohl dieses Mal sein werde. Und in der Tat, auch dieses Mal hatte sich das Team um Bürgermeister Antonio Colombo etwas außergewöhnliches einfallen lassen. „Wir haben Euch einen europäischen Wald mitgebracht“, lächelte der Sindaco di Mezzago vielsagend, als gleich vier kräftige Männer 27 verschiedene Laubbäume auf die Bühne der Mehrzweckhalle hievten. Man habe für jeden Staat Europas einen jungen Baum mitgebracht. Spätestens zum ersten offiziellen Jubiläum der Partnerschaft zwischen Reilingen und Mezzago könne man sich dort im Schatten der dann starken Bäume zum Feiern treffen.
Auch das Gegengeschenk der Gemeinde Reilingen überraschte die Festversammlung. Ein vom Walldörfer Künstler Wilhlem Schneider geschaffenes Kunstwerk aus weißem italienischem Carrara-Marmor zeigt in einer besonderen Art der Interpretation die Besonderheiten der Gemeinde: Den Hasen als Wappentier, die Spargel, aber auch die das Ortsbild prägenden Kirchtürme.
Das Programm des gemütlichen Teils des Festabends wurde bereichert durch Liedvorträge der MGV ChoryFeen und des gemischten Chores des MGV 1902 unter der Leitung von Bernhard Bentgens. Viel Applaus gab es auch für das Gesangsensemble „Vocal Offspring“ der Sing- und Musikschule, geleitet und am E-Piano begleitet von Philipp Schädel, sowie die verschiedenen TanzPlus-Formationen von Gabi Feth-Biedermann. Bereits zu Beginn der Abendveranstaltung hatte der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr die Festversammlung vom Fahnenappell vor den Fritz-Mannherz-Hallen in die Mehrzweckhalle geleitet, wo sich den ganzen Abend über viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der örtlichen Vereine um das Wohl der Gäste kümmerten. Lediglich das für diesen Abend konzipierte Festessen passte nicht so richtig zur guten Stimmung des Abends, denn so mancher Teller der Gäste und Gastgeber blieb leer. Aber man ließ sich von diesem Manko, das wohl auf weit mehr Gäste als angemeldet zurückzuführen war, nicht beeinflussen und feierte in bester Laune bis in die frühen Morgenstunden ein echtes Freundschaftsfest.
Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der katholischen Wendelinskirche klang am gestrigen Sonntagvormittag das erste Partnerschaftstreffen in Reilingen in gelöster und harmonischer Atmosphäre aus. Und als die Stunde des Abschieds schlug, hatten nicht wenige Reilinger und Mezzageser eine kleine Träne in den Augen. Ein vielstimmiges „Auf Wiedersehen in Mezzago“ klang den italienischen Freunden noch in den Ohren als die Omnibusse sich wieder auf den 594 Kilometer langen Heimweg in Richtung Lombardei machten.

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