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Ungewisse Zukunft für den Blausee?

05.11.09 (Altlußheim)

Zweckverband „Lußheim“ denkt über eine mögliche Privatisierung nach / Kosten für Altlußheim und Neulußheim zukünftig nicht mehr zu tragen? / Vorschläge von Preiserhöhung über Badepass für einheimische Besucher bis zum Schließen der Anlage
Welche Zukunft steht dem zwischen Alt- und Neulußheim gelegenen Blausee bevor? Wird er privatisiert oder gar für die Öffentlichkeit geschlossen? Was eigentlich gar nicht vorgesehen war, da als Tagesordnungspunkt im nicht öffentlichen Teil der Verbandsversammlung des Zweckverbandes „Lußheim“ geplant, drang dann am Mittwochabend im Saal des Altlußheimer Bürgerhauses doch an die Öffentlichkeit: Eine mögliche Veränderung der Besitzverhältnisse des bisher von beiden Lußheimer Gemeinden gemeinsam betriebenen Badesees. Als es im öffentlichen Teil der Sitzung um die Beschlussfassung der Neukonzeption der Wärmeversorgung für den Blausee ging, machte vor allem der Neulußheimer Gemeinderat Sven Nitsche von den Freien Wählern vor einer großen Zuhörerschar deutlich, dass er über diesen Tagesordnungspunkt nicht so einfach abstimmen könne, ohne zu wissen, ob die Freizeitanlage nun privatisiert würde. Schließlich sei eine Investition von 30.000 und mehr Euro gerade in der heutigen Zeit nicht mehr zu verantworten – und dies, ohne zu wissen, welche Zukunft der Blausee wohl haben wird. Bürgermeister Hartmut Beck erinnerte als Vorsitzender der Verbandsversammlung daran, dass noch überhaupt nichts spruchreif sei und auch kein Interessent sich bisher gemeldet habe, die Freizeitanlage „Blausee“ zu übernehmen. Hatte diese aus dem nicht öffentlichen Teil der Sitzung durchgesickerte Information die Zuhörer hellhörig gemacht, wurde in der Pause zwischen den beiden Sitzungsteilen weitere Vertreter der Verbandsversammlung, also Gemeinderäte aus beiden Lußheimer Gemeinden, noch etwas deutlicher. So sei es bei der derzeitigen wirtschaftlichen Situation und der schwierigen Haushaltslage der Gemeinden Altlußheim und Neulußheim nicht weiter zu verantworten, dem Betrieb der Freizeitanlage jährlich 200000 Euro und mehr zuzuschießen. Und dies, so ein Altlußheimer Gemeinderat deutlich, bei rund 80 Prozent auswärtigen Besuchern. Man wolle der einheimischen Bevölkerung das sommerliche Badevergnügen nicht nehmen, aber es müsse darüber nachgedacht werden, einen Weg zu finden, um die Kosten deutlich zu senken. Denkbar sei eine deutliche Erhöhung der Eintrittspreise und einer damit zugleich verbundenen Ausgabe von Badepässen für günstigere Eintrittspreise an die Lußheimer Bevölkerung, wie dies ja auch im Hockenheimer Aquadrom seit einigen Jahren schon praktiziert würde. Bei allem Verständnis müsse aber auch darüber nachgedacht werden, die gesamte Anlage zu schließen oder andersweitig zu nutzen.
In den Pausengesprächen wurde aber auch klargestellt, dass es noch keine abschließende Meinungsbildung oder gar eine spruchreife Entscheidung gibt. Sicher ist aber, und das machte das „Ausplaudern“ deutlich, dass bei den beiden Betreibergemeinden ob der unsicheren Haushalts- und Finanzlage der Fortbestand einer in der ganzen Region beliebten Freizeit- und Badeanlage kein Tabuthema mehr ist. Bürgermeister Hartmut Beck: „Wir müssen alle freiwilligen Leistungen der Kommunen zukünftig auf den Prüfstand stellen und abwägen, was wir uns noch leisten können – und wollen.“

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