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Von Schikanen und anderen Abzockereien

07.01.07 ("Hoggemer Perspektiven", Hockenheim)

Hoggemer Perspektiven (2)

Kaum waren am vergangenen Mittwoch die ersten „Hoggemer Perspektiven“ im Jahr 2007 erschienen, stand das Telefon nicht mehr still und zahlreiche E-Mails gingen ein. Während sich die einen darüber freuten, dass die HOCKENHEIMER WOCHE die beliebte Kolumne aus dem Vorjahr wieder fortsetzt (hatten wir ja versprochen!), zeigten sich andere „enttäuscht von dem moderaten Ton“. All denen, die sich zu Wort meldeten, sei für ihre Reaktion gedankt, und all den „Enttäuschten“ erklärt, dass wir uns gerne kritisch, vielleicht auch mal satirisch-spöttisch zu lokalen Themen äußern (werden) – aber halt nur, wenn es gerechtfertigt ist. Auf Kritik nur der Kritik Willen, darauf wollen wir aber auch weiterhin (so gut wie möglich) verzichten.
Die Reaktionen belegen aber auch deutlich, dass es auch weiterhin genügend Themen in der Rennstadt gibt, die kritisch betrachtet, hinterleuchtet – und manchmal auch aufgedeckt werden müssen. Dieser Aufgabe wird die HOCKENHEIMER WOCHE auch sofort gerecht, denn unser Leser R.T. (Name der Redaktion bekannt) ließ uns wissen, dass er vor Weihnachten erfahren habe, dass die Stadt schon jahrelang spekuliere, sich das Viertel um den ehemaligen Getränke-Bischof einzuverleiben. Dies sei aber wohl nicht mehr so ganz möglich, weil einerseits die Alten einfach nicht wegsterben wollen und jetzt sogar jüngere Leute dort ein Haus gekauft und renoviert haben. Selbige hätten inzwischen von „gewaltigen Schickanen durch das Ordnungsamt“ im Zusammenhang mit den Umbaumaßnahmen berichtet – gewissermaßen aus „Rache“ wegen des Umbaus und der damit verbundenen „Entwertung“ des Terrains, auf das die Stadt wohl spekuliere. Es sei, so unser Informant weiter, überhaupt auffällig, wie der Bereich zwischen Eichhorn und dem Gebiet des Getränke-Bischofs mehr und mehr verkomme. Die vielen verödeten Grundstücke – man fragt sich, was da insgeheim wohl geplant ist. Will man die Viertel ganz niederwalzen und dort Wohnsilos hinklotzen? Oder weitere „Juchlie-Häuser“? Von einem anderen Leser (liebe Leute, warum wollt Ihr nie mit eurem Namen genannt werden? Ein bisschen Zivilcourage wäre doch auch nicht schlecht! Oder?) ist zu hören, dass das Ordnungsamt und der OB von ihm „dieser Tage“ einen Brief bekomme – wegen der Abzockerei von Anwohnern der Innenstadtbezirke für „Anwohnerparkausweise“. Dieses Ärgernis gebe es bereits seit vielen Jahren. „Wir zahlen stets für diese Parkausweise, bekommen aber dafür keinerlei Leistung. D.h.: Falschparken wird in Hockenheim nicht geahndet, also stellt sich jeder Stadthallen- oder Kirchenbesucher hemmungslos auf die Parkplätze vor unseren Haustüren.“ Damit habe man allerdings kein Problem – wohl aber damit, dass die Stadt Geld für die Parkplätze abzocke, die „uns dann doch nicht zustehen“. Kontrolliert werde – wenn überhaupt – nur tagsüber, wenn nur drei oder vier Autos in den Straßen stünden. „Ja, man ist geneigt zu glauben, dass nur kontrolliert wird, ob wir Anwohner auch die Parkausweise bezahlt haben.“
Sie sehen also, liebe Leserinnen und Leser der HOCKENHEIMER WOCHE, dass es in der Großen Kreisstadt zwischen Wasserturm und Ring noch immer genügend Themen und Ärgernisse gibt, die aufgegriffen und beim Wort genannt werden müssen.
Also wollen wir gemeinsam daran arbeiten, dass Hockenheim wieder zu dem liebenswerten kurpfälzischen Landstädtchen wird, das es einmal war – und wieder werden sollte. Und dabei gilt noch immer der Grundsatz, dass nur der, der die Vergangenheit kennt und daraus die richtigen Schlüsse zieht, heute die Stadt von morgen richtig gestalten kann. Wer aber nur feststellt, dass die Grundlage die beste Basis für ein tragfähiges Fundament sein kann, der wird schnell – wie in Hockenheim in den vergangenen Jahren immer wieder geschehen – den Boden unter den Füßen verlieren. Und da sollten wir entschieden entgegenwirken.
In diesem Sinne eine schöne Woche!
Otmar A. Geiger

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