Kurpfalz Regional Archiv

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* 3:0 für uns – und die Wersau …!

21.11.10 (* Wersau-Forschung, * Wersauer Tagebuch)

Unsere Burg Wersau ist nach wie vor für eine Überraschung gut – und auch im Bereich der Gebäude der späteren Schlossmühle ist die Chance groß, mit neuen Erkenntnissen oder Funden überrascht zu werden. Es ist auch gut so, denn so bleibt die Situation spannend: nicht nur für uns, sondern auch für die Denkmalschützer- und pfleger, Historiker und Archäologen, Heimatforscher und Burgenfreunde – und nicht zuletzt auch für die Gemeinde Reilingen und die örtliche Kommunalpolitik!
Wie bereits am Montag vermeldet, wurden bei der Standsicherheitsuntersuchung und Bodenanalyse durch das Öffnen einen Sondierungsgraben direkt an der Haus- bzw. Kellermauer erneut Mauernteile gefunden. Dank dem großen Interesse der LDA-Leute und ihrem Engagment wurden diese inzwischen ebenfalls freigelegt und machen nun den nördlichen Mauerverlauf noch deutlicher. Jetzt ist aber auch zu sehen, dass es sich hier um eine Doppelmauer oder um eine doppelwändige Schutzmauer der alten Burg handeln dürfte. Aber vielleicht liegen wir alle auch ganz falsch – und es sind Überreste von was ganz anderem. Ich persönlich glaube dies zwar nicht … – aber spekulieren und Thesen aufstellen sollte jedem erlaubt sein – bis das Gegenteil bewiesen ist!
Deutlich zu erkennen ist aber nicht nur der doppelte Mauerverlauf, sondern auch der Aufbau des Kellergewölbes auf dem heute das 1911 gebaute Gebäude der ehemaligen Schlossmühle steht. Und dies macht deutlich, dass der Keller tatsächlich auf noch viel älterem Mauerwerk steht, zumindest aber viel ältere Steine für das Fundament verwendet wurden.
Auffällig aber auch, dass die unteren Mauernteile wiederum auf einem Fundament aus Pfahlgründung, Bodenrost und/oder Beton/Mörtel sitzen. Damit ist auch die ledige Diskussion um das Alter des Kellers und die Bedeutung des Gewölbes zu unseren Gunsten ausgegangen.
Wenn ich bösartig wäre, könnte ich jetzt sogar behaupten, dass alle Annahmen, Darstellungen und Hoffnungen der Mitglieder des Arbeitskreises Burg Wersau nicht nur bestätigt, sondern weit darüber hinaus bestätigt, zumindest aber in unsere Richtung gelenkt wurden.
Wie hieß es noch vor ein paar Wochen: „Graben wir halt ein Loch, damit DIE endlich sehen, dass da nichts ist!“ Und die beiden Brückenpfeiler (oder was auch immer) wurden gefunden. Dann hieß es, wir machen ein kleines Loch an der Kellermauer, damit DIE endlich sehen, dass der Keller nichts Historisches ist!“ Und die uns inzwischen bekannten (Doppel-)Mauern wurden gefunden. Aber nicht nur das, sondern auch der Hinweis, wie das Kellergewölbe gebaut wurde.
Es ist noch zu früh für ein Fazit der Grabungs- und Forschungskampagne 2010, aber eines darf ich hier an dieser Stelle mit berechtigtem Stolz vermelden: Wir haben mehr erreicht, als wir uns je zu Jahresbeginn erhofft hatten! Die Funde und Erkenntnisse werden dazu führen, dass zumindest Teile der Reilinger und regionalen Heimatgeschichte neu geschrieben bzw. interpretiert werden müssen. Und all die, die uns anfänglich für „Spinner“ abgetan haben, wurden eines besseren belehrt! (Und die Gemeinde Reilingen weiß jetzt, woran sie mit dem Burggelände ist …)
Und wenn ich jetzt ganz bösartig wäre, dann würde ich als Überschrift für den heutigen Tag schreiben: 3:0 für uns – und die Wersau …!

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