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* Blick hinter die Kulissen eines Landwirtschaftsbetriebes

29.06.09 (Reilingen)

Tag der offenen Tür mit Aktion „Gläserne Produktion“ auf dem Seehof / Diplom-Agraringenieur Peter Geng gewährte Einblicke in moderne Abläufe der Rollrasen-Produktion
Ein Ausflug in die sonntägliche Natur ist gerade in der Sommerzeit ein Vergnügen für die ganze Familie. Und dies erst recht, wenn in Reilingen der Seehofbauer Peter Geng zu einem „Tag der gläsernen Produktion“ einlädt und der Männergesangverein 1902 sein weithin beliebtes Seehoffest veranstaltet. Das zwar als unbeständig angekündigte, dann aber doch hochsommerlich warme und sonnenreiche Wetter war für viele Reilinger, aber auch Besucher aus der ganzen Region ein klares Signal, sich vorbei an erntereifen Feldern in Richtung Reilinger See aufzumachen. Schön dabei, dass sich die Meisten für das Fahrrad entschieden oder einen erholsamen Spaziergang in Gottes freie Natur unternahmen.
Während am Himmel einige Graureiher und Störche ihre Kreise zogen, hie und da sogar ein paar Fasane oder Feldhasen den Weg der Ausflügler kreuzten, ließen sich die inzwischen wenige Tiere auf dem Bauernhof der Familie Geng von dem ungewohnten Besucheransturm nicht stören. Mit dem „Tag der offenen Tür“ im Rahmen der Aktion „Gläserne Produktion“ des Landes Baden-Württemberg wollten Diplom-Agraringenieur Peter Geng und seine Familie nicht nur die Möglichkeit bieten, einmal hinter die Kulissen eines großen Bauernhofes zu blicken, sondern auch von den immer schwereren Bedingungen für die Landwirtschaft zu erfahren. So machte der aus einer alten Reilinger Bauernfamilie stammende Seehofbauer während verschiedenen Rundgängen immer wieder deutlich, dass auch die Landwirte zu den Berufsgruppen gehören, die aktiv zum Gemeinwohl beitragen würden. Neben der Produktion gesunder Lebensmittel bestimme vor allem die Sorge um die Umwelt und den Erholungsraum die tägliche Arbeit. So trage eine sinnvolle Landwirtschaft auch dazu bei, die Umweltbelastungen von Industrie, Haushalt und Verkehr zu verringern. „Pflanzen und der Boden filtern die Schadstoffe und sorgen so für die Grundwasserneubildung und eine gesunde, frische Luft.“
Galt noch in den Vorjahren das größte Interesse der Haltung von Milchvieh, suchten in dieses Mal vor allem die Kinder umsonst nach den Kühen und Kälbern. „Die Milchwirtschaft rechnet sich bei den Vorgaben des Handels nicht mehr“, machte Peter Geng die unbefriedigende Situation deutlich. Daher habe man sich dazu entschlossen, sich nur noch dem Spargelanbau und der Rasenproduktion zu widmen.
Wie innovativ landwirtschaftliche Betriebe in der heutigen Zeit sein müssen, war dann auch beim Besuch der Rollrasenernte zu sehen. Da die Nachfrage nach fertigem und vor allem strapazierfähigem sowie unkrautfreien Rasen weiter steigend ist, war für Peter Geng nach familieninterner Beratung die Entscheidung klar, in diesen neuen landwirtschaftlichen Produktionsbereich einzusteigen.
Mit einem speziell konstruierten Rasensodenschneider wurde den fasziniert zuschauenden Besuchern die vollautomatische Ernte von 2,5 Meter langen und 40 Zentimeter breiten Rasenstücken gezeigt. Zudem gab es von den „Rasenpartnern“ ausführliche Informationen zur richtigen Pflege der Grünflächen. Dabei sorgte vor allem einen Rasenroboter für Aufmerksamkeit, der allein und ohne menschliches Mittun, den Rasen im Geng’schen Vorgarten mähte.
Die Besucher des landwirtschaftlichen Hofgutes am Reilinger See konnten sich aber nicht nur ausführlich informieren, sondern auch leckere Produkte aus Küche, Keller und vom Grill kosten, die von den Mitgliedern des MGV 1902 anlässlich des zeitgleich stattfindenden Seehoffestes zum genussvollen Verzehr angeboten wurden. Dabei konnte jeder nach seinem Geschmack so richtig glücklich werden. Neben den für so eine Veranstaltung üblichen Steaks und Würstchen, gab es aber auch herrlich frischen Wurstsalat oder herzhaften Handkäs mit Musik. Ein besonderer Renner waren aber die badischen Spezialitäten, die ob der großen Nachfrage bald knapp wurden – dafür aber hervorragend mundeten. Keine Frage, dass es zur Kaffeezeit die schönste Kuchen- und Tortenvielfalt auf die Besucher unter dem großzügigen und schattigen Zeltareal erwarteten.
Für die musikalische Unterhaltung sorgte der Frühschoppen-Auftritt des Sängerbundes Reilingen, während am Samstagabend „Burnin Friday“ die schon hochsommerlich-heiße Luft so richtig zum Klirren brachte. Gemütlicher dann der Festausklang mit den „Old Tornados“, die mit ihren Stücken an längst vergangene Tanzabende in der „Krone“ oder im „Hirsch“ erinnerten.
Für die Besucher somit ein rundum gelungenes, attraktives und ansprechendes Gesamterlebnis auf dem Seehof in der idyllischen Landschaft rund um den Reilinger See. (og)

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