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* Brandruine muss abgerissen werden

23.10.91 (Reilingen)

Reilinger Gemeinderat tagte öffentlich / Hoffnungen auf baldige Freigabe der Großsporthalle zerstreut / Versicherungsleistungen
Die vor gut vier Wochen völlig ausgebrannte Mehrzweckhalle in Reilingen muß nun doch völlig abgerissen werden. Dies ist das Ergebnis der Expertenuntersuchungen in der Brandruine, das Bürgermeister Helmut Müller während der Gemeinderatssitzung am Montagabend dem Gemeindeparlament und der Öffentlichkeit mitteilte.Ebenso zerstreuten die Statiker den Optimismus in Reilingen, wenigsten die Nordwand der Mehrzweckhalle hin zur neuen Großsporthalle erhalten zu können. Die Untersuchungen sind zwar noch nicht völlig abgeschlossen, aber Bürgermeister Müller geht davon aus, dass auch diese Wand abgebrochen werden müsse. Dies bedeute, dass die gehoffte Nutzung der Sporthalle zunächst einmal nicht möglich sein wird.
Begonnen werden kann aber mit dem Abbruch der Brandruine. Bezüglich der schnellstens durchzuführenden Abbruch- und Aufräumungsarbeiten in der Mehrzweckhalle wurde nach Klärung verschiedener Sicherheitsmaßnahmen zusammen mit der Gebäudeversicherungsanstalt Baden-Württemberg ein Leistungsverzeichnis zur Durchführung der entsprechenden Arbeiten erstellt. Insgesamt wurden die Abbrucharbeiten in drei Lose aufgeteilt. So wird allein der Hallenabriss 578.257 Mark kosten. Für den Vorbau und die Nebengebäude wurden 97.594,11 Mark angesetzt, und für das Untergeschoss 110.124 Mark.
Während diese 785.975,11 Mark voll aus Versicherungsleistungen abgedeckt sind, könnten bei dem zu erwartenden Abbruch der Nordwand Kosten entstehen, die von der Versicherung nicht übernommen werden. Die Abbruchkosten für die Nordwand würden bei rund 50.000 Mark liegen. Weitere Kosten in Höhe von rund 20.000 Mark werden auf die Gemeinde Reilingen zukommen, um dem gesetzlichen Auftrag der Schadensabwendung zu entsprechen. Dies bedeutet, dass die noch intakte Heizungsanlage vor allem für die neue Sporthalle wieder in Betrieb genommen werden muss.
Bis die Heizungsräume im Untergeschoss der Mehrzweckhalle freigeräumt sein werden, denkt man an eine Zwischenlösung. So könnte eine mobile Heizung an das vorhandene Leitungsnetz angeschlossen werden. In der Zwischenzeit wurden von seiten der Gemeindeverwaltung Verhandlungen mit der Gebäudeversicherung aufgenommen, um diese an der Hälfte der Kosten für diese Schadensabwendung zu beteiligen.
Der zuständige Architekt für die Mehrzweckhalle, F.H. Bender, erläuterte im weiteren Verlauf  der Sitzung dem Gemeinderat zudem die vorgesehenen Sicherungs- und Abdichtungsmaßnahmen nach den Abbrucharbeiten. Da die Sicherheit in der Hallenruine Vorrang habe, könnten die Abbrucharbeiten nur nacheinander vorgenommen werden. Damit nach diesen Arbeiten kein Regen oder Schnee in das Untergeschoss gelangen kann, wird eine gewaltige Kunststoffplane die Überreste abdecken.
Für Bürgermeister Helmut Müller und den Reilinger Gemeinderat ist es wichtig, dass mit den Arbeiten schnellstmöglich begonnen wird, damit diese zügig abgeschlossen werden können. Erst dann kann daran gedacht werden, sich um die PLäne für einen Wiederaufbau der Halle zu kümmern. (og)

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