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Die Forschungsarbeiten werden fortgesetzt

20.01.11 (Reilingen)

Arbeitskreis Burg Wersau zog Bilanz für 2010 / Mauernteile und über 10.000 Einzelstücke gefunden / Bürgermeister Walter Klein dankt Heimat- und Burgfreunden

Was alles erreicht werden kann, wenn mit einem engagierten Team ein Projekt angegangen wird, das haben im gerade zu Ende gegangenen Jahr die Aktiven des Arbeitskreises Burg Wersau der „Freunde Reilinger Geschichte“ bewiesen. Gerade mal etwas mehr als zwei Jahre zusammen gingen die Heimat- und Burgenfreunde engagiert ans Werk, endlich mehr Licht in das Dunkel der Vergangenheit der ehemaligen Burg Wersau bei Reilingen zu bringen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Archäologische Ausgrabungen förderten nicht nur Mauerreste sowie mehr als 10000 Einzelfunde an Keramik, Glas, Fliesen und Kacheln zu Tage, sondern erbrachten auch Ergebnisse, dass zumindest Teile der Heimatgeschichte im südlichen Rhein-Neckar-Raum neu geschrieben, zumindest aber umgeschrieben werden müssen.
Das erste Treffen des Arbeitskreises in diesem Jahr nahm AK-Sprecher Otmar Geiger zum Anlass, noch einmal kurz auf die  arbeits- aber auch überaus erfolgreichen Monate zurück zu blicken. Sein Dank galt in diesem Zusammenhang den fast 40 Frauen, Männern und Jugendlichen, die sich inzwischen aktiv in die unterschiedlichen Forschungsarbeiten mit einbringen. Und was sie leisteten, ist schon beachtlich: 18 samstägliche Aktionstage stehen rückblickend ebenso im Jahreskalender 2010 wie rund 50 Arbeitseinsätze unter der Woche. „Ohne dieses Engagement wäre es gar nicht möglich gewesen, all die Arbeit und anstehende Aufgaben zu bewältigen“, so Geiger. So richtig gefordert wurde man aber ab Mitte September mit dem Beginn der Grabungsarbeiten durch das Landesdenkmalamt im Burgbereich, denn der Arbeitskreis wurde aktiv in die Forschungsarbeiten mit eingebunden. Der überaus zeit- und personalintensive Einsatz während der fast viermonatigen Grabungskampagne habe sich gelohnt, stellte Otmar Geiger mit einem Hinweis auf den gerade erst veröffentlichten wissenschaftlichen Grabungs- und Fundberichte fest. „Wir haben nicht nur viel dazu gelernt, sondern den Ausgrabungsprofis auch beweisen, wie gut und erfolgreich engagierte Heimatfreunde an so einem Großprojekt mitarbeiten können.“ Die rund 10000 Fundstücke wurden inzwischen von den Experten des Landesdenkmalamtes untersucht und als „historisch bedeutsam“ eingestuft. „Das Ergebnis der ersten Grabungsphase ist überwältigend und faszinierend zugleich“, zog der langjährige Heimathistoriker eine erste Bilanz und freute sich, dass es bereits nach zweijährigem intensivem Forschen gelungen sei, den sichtbaren Beweis zu erbringen, dass die legendäre „Burg unter der Grasnarbe“ auch wirklich existiert.
Bürgermeister Walter Klein nutzte die Gelegenheit, um den „Freunden Reilinger Geschichte“ den Dank der Gemeinde Reilingen zu übermitteln. „Was in den letzten Wochen für die Heimatgeschichte geleistet wurde, verdient Respekt und Anerkennung.“ Und dass man pünktlich zum 725-jährigen Gemeindejubiläum solche, zum Teil nicht für möglich gehaltene Erkenntnisse und Forschungsergebnisse vorweisen könne, sei eine besondere Freude. Dass die Forschungsarbeiten rund um die Burg Wersau weitergehen sollen, ist auch für das Gemeindeoberhaupt keine Frage. Nur über das Wie, aber auch die zukünftige Nutzung des ehemaligen Burggeländes müsse noch intensiv gesprochen werden. So sei man inzwischen mit der Universität Heidelberg im Gespräch, möglicherweise in Reilingen eine ihrer Lehrgrabungen durchzuführen. Inzwischen hat der Arbeitskreis Burg Wersau nach der Winterpause seine Arbeit wieder aufgenommen. Für Philipp Bickle, den Vorsitzenden des Heimatvereins keine Frage: „Wir bleiben auf den Spuren der Burg- und Mühlengeschichte und werden unsere Arbeit vor Ort ebenso fortsetzen wie die Forschungsarbeiten in den Archiven“ (ara)

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