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Die Reilinger Dorfgemeinschaft feierte ein großes Fest

13.12.11 (Reilingen)

So langsam klingt das Festjahr aus Anlass des 725-jährigen Gemeindejubiläums aus / Ein kunterbuntes Veranstaltungsprogramm begeisterte Bürger, Vereine und viele Besucher / Das Historische Dorffest als besonderer Höhepunkt / Ein Rückblick auf das Jubiläumsjahr
Mit dem stimmungsvollen Adventskonzert der beiden Kirchenchöre wurden am dritten Adventssonntag die Feierlichkeiten zum 725-jährigen Jubiläum der Gemeinde Reilingen offiziell abgeschlossen. Hatte so mancher Betrachter des Festkalenders mit seinen 33 Veranstaltungen noch zu Beginn des Jahres befürchtet, dass die Spargelgemeinde in einem „Veranstaltungsrausch“ untergehen könnte, wurden spätestens jetzt alle Kritiker eines Besseren belehrt.Sicher gab es so manche Momente, wo es im Dorf schon hektischer zuging als gewöhnlich. Letztendlich aber gelang es einer intakten Dorfgemeinschaft einmal mehr, sich nicht nur zu beweisen, sondern deutliche Zeichen für die Zukunft zu setzen. Damit steht das Jubiläumsjahr 2011 ganz in der Tradition des 700-jährigen Gemeindejubiläums vor 25 Jahren, als 1986 auch ein ganzes Jahr über gefeiert – und Akzente für das Kultur- und Sportleben in der Gemeinde gesetzt wurden.
Damals wie heute war und ist es den Reilinger Vereinen, Gruppen und Institutionen zu verdanken, dass man sich sicher noch lange an dieses besondere Jubiläumsjahr 2011 erinnern, und sicher auch zum Vorbild nehmen wird, wenn im Jahr 2036 das 750. Gemeindejubiläum ansteht.
Als vor fast genau einem Jahr an alle Haushalte der Spargelgemeinde ein bebilderter Jahreskalender mit allen Jubiläumsfeierlichkeiten und –programmpunkten verteilt wurde, konnte sich wohl noch niemand vorstellen, wie schnell doch so ein Jahr vergehen wird. Dies dürfte sicher auch vor allem für die Mitglieder des Festkomitees gegolten haben, die bereits seit dem 23. April 2008 sich mit dem Großereignis beschäftigt hatten. Während insgesamt 66 Sitzungen und Besprechungen wurden die einzelnen Veranstaltungen unter dem Vorsitz von Bürgermeister Walter Klein oder der Vorsitzenden der Kultur- und Sportgemeinschaft, Sabine Petzold, organisiert, hunderte von E-Mails und ungezählte Telefonate sorgten zudem für eine reibungslose Kommunikation. Bei allem Einsatz und Mitarbeiten vieler haupt- und ehrenamtlicher Kräfte war es aber vor allem Hauptamtsleiter Josef Dufrin, der auch dann immer wieder den Überblick behielt, wenn es mal „eng“ im Zeit- und Organisationsplan wurde. Jetzt, am Ende des Jubiläumsjahres darf aber festgehalten werden, dass sich all die Anstrengungen und Mühen in den letzten fast drei Jahren gelohnt haben.
Bereits der Start ins Jubiläumsjahr wurde am 6. Januar mit einem gemeinsamen Festakt und Neujahrsempfang in Anwesenheit des damaligen Ministerpräsidenten Stefan Mappus zu einem besonderen Ereignis. Schwungvoll weiter ging es dann am 23. Januar mit einem Neujahrskonzert, bei dem das bekannte Stamitz Orchester musikalisch in den Süden entführte. Am 30. Januar stand ein ökumenischer Festgottesdienst in der Wendelinskirche auf dem Programm, am 11. Februar wurde im Rathaus unter dem Motto „Dorfblicke“ eine Fotoausstellung zur Reilinger Dorfgeschichte eröffnet.
Mit dem ersten Nachtumzug der Narren im badischen Teil der ehemaligen Kurpfalz wurde am 25. Februar bewiesen, dass die Spargelgemeinde auch zu einer Fastnachtshochburg werden könnte. Nach diesem ersten Höhepunkt mit mehr als 15 000 Besuchern am Straßenrand stimmte Musik aus sieben Jahrhunderten am 20. März auf die etwas ruhigere Zeit vor Ostern ein. Das traditionelle Frühlingsfest wurde am 26./27. März um eine große Gewerbeschau ergänzt, in deren Mittelpunkt die Wahl zur ersten Reilinger Spargelprinzessin stand.
Ein Konzert der Sonderklasse bot am 12. April das Luftwaffenmusikkorps 2. Ein Musikereignis, das auch zu Gunsten des Nothilfefonds der Gemeinde Reilingen veranstaltet wurde. Künstlerisch betont ging es am 15. April mit der Kunstausstellung „ReilingerART 2011“ weiter. Und als am 30. April auf dem Rathausplatz das Maibaum-Fest gefeiert wurde, sorgte der traditionelle Staffellauf für sportlichen Schwung. Nach dem „Erlebnis Spargel“ vom 6. bis 8. Mai sorgte der Sängerbund 1897 für einen beeindruckenden „Stimmenzauber“. Dagegen mit dem Ball gezaubert wurde dann am 12. Juni beim Jubiläumsfußballspiel des SC 08 gegen den BW-Oberligisten FCA Walldorf.  Beim „Blaulicht“-Fest der Rettungs- und Hilfsdienste bewiesen rund um das Feuerwehrhaus am 18./19. Juni Feuerwehr, DRK, Polizei, Ärztenetz und AMC (ADAC), dass „WIR sind immer für SIE da“ sind. Und wie eng die Reilinger Geschichte mit der Universität Heidelberg verknüpft ist, wurde beim 625-jährigen Jubiläum der „Ruperto Carola“ am 25. Juni deutlich. Die „Freunde Reilinger Geschichte“ vertraten mit einem großen Lager-Stand die Spargelgemeinde beim großen Festmarkt vor dem historischen Universitätsgebäude.
Richtig lebendig ging es am 2. Juli bei der Kinder- und Jugendmeile zwischen Schillerschule und Oberlin-Kindergarten zu. Das Fest für die jungen Bürgerinnen und Bürger endete schließlich mit dem begeistert aufgenommenen Open Air-Konzert „ReiLIVE“ an den Fritz-Mannherz-Hallen. Die VolksTheaterZeit vom 8. bis 10. Juli brachte den historischen Schwank „Medicus vom Orient“ auf die Bühne.
Sicher zum absoluten Höhepunkt des Jubiläumsjahres wurde aber das große Festwochenende vom 15. bis 17. Juli: Zunächst brachte die aufwändige TV-Produktion „SWR auf Tour“ nicht nur zahlreiche Showstars nach Reilingen, sondern machte nach der europaweiten Ausstrahlung auch die Spargelgemeinde weithin bekannt.
War es 1986 der Festumzug, der in Erinnerung geblieben ist, wird das gleiche wohl für das Historische Dorffest gelten. Die kunterbunte Vielfalt der Jahrhunderte wurde mit Motivhöfen, Jahrmarkt, Mittelalterlager und einem abwechslungsreichen Programm wieder lebendig. Die „Carl-Benz-Classic“ mit der Durchfahrt und Präsentation von über 50 historischen Autos begeisterte ebenso die vielen Tausend Besucher wie das Treffen alter Traktoren und Landmaschinen. Garantiert noch viele Jahre für glänzende Augen sorgen wird aber bei denen, die dieses Festwochenende miterleben durften, der grandiose Fackelzug mit seinen Feuershows. Eindrucksvoll aber sicher auch der Start der Heißluftballons und das anschließende Ballonglühen am 20. August.
Riesenandrang herrschte dann auch wieder am 10. September beim Internationalen Straßenfest, bei dem die Partnergemeinden Jargeau und Mezzago, aber auch die in Reilingen lebenden ausländischen Mitbürger im Mittelpunkt standen. Das Fest endete mit einem fast 20-minütigem Jubiläumsfeuerwerk, das ebenfalls für Begeisterung sorgte. Nach einer heimatkundlichen Grenzbegehung am 11. September stand am 16. Oktober wieder die Kultur im Mittelpunkt des Geschehens. Der Musikverein „Harmonie“ bewies einmal mehr sein besonderes Können und feierte an diesem Tag nicht nur das Gemeindejubiläum, sondern zugleich auch das 50-jährige Dirigentenjubiläum von Willi Ehringer. Ein bewegendes Ereignis, das sicher auch lange in Erinnerung bleiben dürfte.
Nach der Reilinger Kerwe, dem traditionellen Wendelinsfest mit Pferdeprozession, stand am 13. November die „Reilinger Sport-Gala“ auf dem Festprogramm. Stargast an diesem bunten Nachmittag der Sportvereine war Elisabeth Seitz, die Vize-Europameisterin im Mehrkampf. Seit dem 15. November lädt schließlich die Jubiläumsausstellung „Wersawe – Burg unter der Grasnarbe“ zu einem Besuch ins Rathaus ein. Auf zwei Etagen wird nicht nur die Geschichte der Burg Wersau wieder lebendig, sondern auch die Funde der archäologischen Ausgrabung 2010/2011 gezeigt. Zum Ausklang des Jubiläumsjahres 2011 gehörte am 3./4. Dezember natürlich auch der Adventsmarkt, der noch einmal viele Besucher in die Spargelgemeinde lockte.
Bei aller Zufriedenheit darf aber nicht vergessen werden, dass es in diesem Jahr noch viele weitere Veranstaltungen von Vereinen, Gruppen und Institutionen gab. Diese standen zwar nicht im offiziellen Festkalender, waren aber genauso am Erfolg des Jubiläumsjahres in Reilingen beteiligt. Alles in allem feierte die Dorfgemeinschaft ein großes Fest, an das man sich sicher noch viele Jahre erinnern und die Arbeit vor Ort auch weiterhin mitprägen wird.

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