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* Ein Straßenfest mit viel Musik

20.05.07 (Hockenheim)

Kulturprogramm macht „Hockenheimer Mai“ zu einem ganz besonderen Straßenfest in der Kurpfalz / Auf acht Bühnen sorgten 32 Programmnummern für Unterhaltung / Musical-Vorpremiere bis Volksmusik / Open Air-Stimmung am Abend
Die vielen Besucher des „Hockenheimer Mais“ wissen es seit vielen Jahren und schätzen diese Traditionsveranstaltung daher ganz besonders: das Straßenfest ist nicht nur eine einzige große Gourmetmeile, sondern zugleich auch der Garant für ein vielfältiges Kulturprogramm. Und genau dieses macht den „Hockenheimer Mai“ zu einem ganz besonderen Straßenfest in der ganzen Kurpfalz. Es lässt sich zwar immer wieder trefflich darüber streiten, ob so ein so großes Angebot an kulturellen Beiträgen überhaupt sein muss, zugleich aber auch festhalten, dass genau diese Angebote die Würze sind für ein sonst eher gewöhnliches Straßenfest zwischen Essen und Trinken.
Auf den acht Bühnen im Festgelände hatten die Organisatoren immerhin 32 Programmbeiträge zwischen Gesang, Musik, Sport und Theater zu platzieren – eine nicht immer leichte Aufgabe. Während die meisten Auftritte an den gewählten Standorten gut aufgehoben waren, hatte es die eine oder andere Programmnummer schwer, die nötige Aufmerksamkeit zu bekommen. Vor allem die Auftritte auf der Bühne am Rathaus wirkten immer wieder deplaziert. Das lag zum einen am zu großen Abstand zu den benachbarten Straußwirtschaften, zum anderen an den hier ständig durchlaufenden Festbesuchern, von denen nur die wenigsten auch stehen blieben. Optimal dagegen die Bühnen im Maidorf, sowie in den Höfen von Museum, Rathaus und Stadthalle. Und nicht zu vergessen die Kirchenstaffel von St. Georg, der Platz vor der Stadtkirche und die Rock-Bühne in der Ottostraße.
Das Programmangebot war auch in diesem Jahr wieder gut gewählt und bot neben den bewährten Auftritten der Hockenheimer Gesangs- und Sportvereine, aber auch einige ganz besondere Höhepunkte. Dazu zählte sicher die erste öffentliche Vorstellung des Musicals „Max More than a Lifetime“, das ab Ende September für längere Zeit auf der Bühne der Hockenheimer Stadthalle gespielt werden soll. Die Auswahl der von außergewöhnlichen Stimmen vorgetragenen Lieder begeisterte die Zuhörer und waren somit die richtigen Appetithappen für die kommende Musicalzeit. Erstmals in der Rennstadt zu hören, war auch der TV-bekannte Volksmusik- und Stimmungssänger Gerhard Hopp. Diesen in seiner Heimat überaus beliebten Sachsenländer hatte die Delegation der Partnerstadt Hohenstein-Ernstthal als „Gastgeschenk“ mitgebracht. Hopp bot ein abwechslungsreiches Programm für fröhliche Leute, sang volkstümliche Schlager und servierte Stimmungsmusik mit viel Humor und guter Laune. Nur schade, dass man für seinen Auftritt die Bühne vor dem Rathaus ausgewählt hatte. Viel besser hätte nämlich der Jahresssieger der volkstümlichen Hitparade des Mitteldeutschen Rundfunks auf die Bühne im Maidorf oder im Museumshof gepasst. Großartig auch der Auftritte der „Celtic Pearls“ aus Altlußheim mit ihrer irischen Musikauswahl, der Hockenheimer Gute-Laune-Formation „Wörner Cocktail“ mit wohlklingender akustischer Musik oder dem Duo Walt Bender & Harald Krüger mit einer Auswahl von Rock’n’Roll bis Udo Jürgens.
Eine besondere Erwähnung wert dürfte auch der Auftritt der Hockenheim Allstars sein, die seit dem ersten „Hockenheim Mai“ mit ihrem swingenden Dixieland als Besuchermagnet die Menschenmassen für die Kirchenstaffel von St. Georg locken. Nicht weniger attraktiv ist seit Jahren auch das Angebot für Kinder im Bereich der evangelischen Kirche. Hier stand einmal mehr das Spielmobil vom Jugendhaus Pumpwerk und das Kindertheater Chapiteau sorgte für Abwechslung bei den jungen Besuchern. Diese gab es auch beim Jugendgemeinderat mit einem Basketballjump oder beim Bungee-Trampolin auf dem Marktplatz. Hier erwartete tagsüber zudem eine große Autoschau viele interessierte Besucher, während man in der Rathaus- und Ottostraße auf dem Flohmarkt so manches Schnäppchen machen konnte.
So richtig eng wurde es aber am Abend, als sich das Straßenfest in ein großes Open Air-Fest verwandelte. Kein Durchkommen gab es mehr beim Auftritt von „Amokoma“, der Funk’n’Soul-Formation mit Kultstatus, auf der Kirchenstaffel. Und in der Ottostraße sorgte die Rock-Bühne für einen großen Auflauf von Musikfans der etwas härteren Art. Je später es wurde, schienen hier die Besucher immer jünger, die T-Shirts vor allem bei den jungen Damen kürzer und die Taschen mit mitgebrachten Getränken voller zu werden.
Wer es um diese Zeit etwas gediegener wollte, der saß im Stadthallenhof oder ließ sich im Rathaushof von den italienischen Liedern der Matteo di Maggio Band bezaubern. (og)

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