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Ganz im Zeichen des Hasens

06.04.06 (Reilingen)

Professor Josef Walch zeigt über 500 Exponate aus seiner umfangreichen Sammlung / In Reilingen soll das erste deutsche Hasen-Museum entstehen / Ausstellung zwischen Reilinger Wappen und Joseph Beuys
Mit „Ganz im Zeichen des Hasens“ macht derzeit eine, zumindest in ihrer Art ziemlich ungewöhnlichen Ausstellung auf die Gemeinde Reilingen aufmerksam. Der aus Reilingen stammende Kunstpädagoge und Künstler Josef Walch hat sich bereits vor vielen Jahren dem Wappentier der Spargelgemeinde angenommen und in dieser Zeit viele Exponate zusammengetragen. Das 25-jährige Bestehen der „Freunde Reilinger Geschichte“, aber auch das nahe Osterfest geben den zeitlichen Anlass für eine Präsentation, die zum einen versucht, das bisher noch immer nicht gelüftete Geheimnis um das Reilinger Wappen um weitere Klärungsversuche zu bereichern, aber auch genügend Freiraum lässt, Meister Lampe in Alltag, Kunst und Literatur darzustellen. Für den noch an der Kunsthochschule in Halle lehrenden, aber auch die Rückkehr in seine Heimatgemeinde vorbereitenden Professor also nicht nur eine historische, sondern vor allem auch eine künstlerische Herausforderung – und auch eine Platzfrage. Die rund 600 Ausstellungsstücke, die im ehemaligen Tanzsaal des historischen Wirtshauses „Zum Löwen“ zu sehen sind, können sich gerade mal auf 30 Quadratmeter ausdehnen. Was auf den ersten Moment als Manko angesehen werden mag, wandelt sich spätestens beim Besuch der Ausstellung ins Gegenteil.
Lediglich zur Vernissage am Mittwochabend ging es im Reilinger Heimatmuseum ziemlich eng zu, denn das Interesse, wahrscheinlich auch die Neugierde an der Ausstellung, war außergewöhnlich groß. Die Begrüßung der vielen Besucher durch Philipp Bickle, den Vorsitzenden der „Freunde Reilinger Geschichte“, fiel entsprechend augendzwinkernd aus, als er sich fragte, wer nun wohl der Reilinger „Hasevadder“ sei: Bürgermeister Walter Klein als Gemeindeoberhaupt oder Ausstellungsmacher Josef Walch.
Für den Kunstprofessor eher nebensächlich und keine Frage der Ehre, denn Künstler seien eben nicht nur Künstler sondern auch Sammler. Das Wappentier seiner Heimatgemeinde habe es ihm bereits seiner Kindheit angetan, so Walch bei seiner Einführung in die Ausstellung. Die Beschäftigung mit diesem Thema sei mit den Jahren immer spannender geworden, auch das Tier habe er immer besser kennengelernt. „Der Hase hat Kompetenz“, so der kunstsinnige Kurator. Als Meister der Lebenskunst sei er, der Hase, nicht nur wachsam und friedliebend, sondern auch fruchtbar und intelligent – und sitze manchmal seine Probleme einfach aus.
Im Verlauf der vergangenen Jahre seien so mehr als 500 Objekte und Dokumente zum Hasen in seine Sammlung eingegangen, die jetzt zum ersten Male in Teilen im Reilinger Heimatmuseum gezeigt werden.
Bürgermeister Walter Klein, der als Schirmherr der Ausstellung die Funktion des „Hasevadder“ ob der Kompetenz gerne Josef Walch überließ, freute sich nicht nur über das augenblickliche Interesse am örtlichen Wappentier, sondern lobte vor allem die Kooperation zwischen dem Künstler und der Friedrich-von-Schiller-Schule. Die gelungene Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schüler würde nicht nur in verschiedenen Exponaten deutlich, sondern auch in der von beiden Seiten geäußerten Absicht, dieses kreative Tun und Handeln auch in der Zukunft fortsetzen zu wollen.
Für Professor Walch zugleich auch eine Bestätigung seiner Aktivitäten, die im kommenden Jahr mit der Eröffnung des ersten deutschen Hasen-Museums im Reilinger Unterdorf ein weiteren Höhepunkt erfahren sollen.

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