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"Historisches Klassenzimmer Burg Wersau" nimmt Formen an

24.10.11 (Reilingen)

Archäologische Forschungsarbeiten stoßen auf großes Interesse / Probephase mit Schulklassen erfolgreich abgeschlossen / Zukünftig ein Grabungsbereich speziell für Kinder und Besuchergruppen / Erfolgreiche Zusammenarbeit der „Freunde Reilinger Geschichte“ mit dem Landesamt für Denkmalpflege wird 2012 fortgesetzt

Inzwischen ist der Herbst ins Land eingekehrt, die Ausgrabungssaison im Bereich der ehemaligen Burg Wersau neigt sich so langsam ihrem Ende zu. Für das Grabungs- und Forschungsteam des Arbeitskreises Burg Wersau der „Freunde Reilinger Geschichte“ waren es spannende, teilweise sogar aufregende Monate. Die Ausgrabungsarbeiten im Auftrag des Landesamtes für Denkmalpflege waren nicht nur anstrengend, sondern auch zeitintensiv. Nahezu an allen Samstagen war man zwischen März und Oktober vor Ort, oft auch an mehreren Tagen unter der Woche. Die Aufmerksamkeit galt in dieser Zeit aber nicht nur den archäologischen Grabungen, dem Bergen und Bearbeiten der Funde, sondern auch einer zielorientierten Öffentlichkeitsarbeit.
„Uns war es in all den Wochen wichtig, die Forschungsarbeiten mit anderen Gruppen in der Gemeinde Reilingen und darüber hinaus zu teilen“, ist sich Philipp Bickle, der Vorsitzende der Freunde Reilinger Geschichte e.V., der besonderen Bedeutung der seit zwei Jahren andauernden Forschungsarbeiten bewusst. So wurden nicht nur vielen Gruppen der umliegenden Heimatvereine der Grabungsbereich vorgestellt, sondern ganz bewusst auch vielen Schulklassen, Kinder- und Jugendgruppen. Dazu wurde eigens ein Programm ausgearbeitet, um den Kindern und Jugendlichen den Umgang mit Heimatkunde und Geschichte möglichst einfach und attraktiv zu ermöglichen. Und der Erfolg gab diesem Projekt recht: Obwohl noch in der Probe- und Orientierungsphase (das „Historische Klassenzimmer“ soll 2012 zu einem festen Angebot werden), zeigten bereits zahlreiche örtliche und regionale Schulklassen Interesse an einem Besuch des früheren Burggeländes. Mit Philipp und Hildegard Bickle, Hella und Dieter Müller, sowie Willi und Karin Krüger standen an den Besuchstagen erfahrene Mitglieder des Arbeitskreises Burg Wersau bereit, um die jungen Gäste in die Geschichte der Burg Wersau, aber auch deren historischen Bedeutung für die Region einzuführen. Burgen-, Kleider- und Münzkunde gehörten zu den einzelnen Themen, aber auch der Umgang mit den Grabungsfunden wurde erläutert. Am spannendsten wurde es aber immer wieder dann, wenn an einem Aushubhügel aktiv gegraben werden durfte. Das Auffinden von Keramikscherben, Knochen oder Eisenteile begeisterte die Kinder, erfreute aber auch die Aktiven des Heimatvereins.
Der Erfolg gab den „Freunden Reilinger Geschichte“ letztendlich recht, das Projekt „Historisches Klasse“ probehalber mal durchgeführt zu haben. „Wir werden unsere Angebote im kommenden Jahr weiter ausbauen“, freut sich Grabungsleiterin Hella Müller auf das Interesse weiterer Schulklassen aus dem Rhein-Neckar-Raum. Das Besuchsprogramm soll dann auch weiter ausgearbeitet werden, das umliegende historische Landschaftschutzgebiet mit den „Kisselwiesen“ in das Projekt mit aufgenommen werden. „Unser Ziel ist es, Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Besuchergruppen die Möglichkeit zu bieten, die Wersau in ihrer komplexen Gesamtheit zu erfassen, und dies mit einem verständlichen wissenschaftlichen Ansatz“, so Projektleiter Otmar Geiger. Heimatkunde, Geschichtsforschung, Archäologie, Landschafts- und Naturschutz würden sich zu einem „Historisch-ökologischen Klassenzimer“ optimal ergänzen. Diese in ihrer Art einmaligen Form der aktiven Öffentlichkeitsarbeit wird auch vom Landesamt für Denkmalpflege unterstützt. In einem speziell ausgewiesenen Bereich dürfen ab 2012 die Kinder, aber auch die anderen Besucher selbst die Werkzeuge zur Hand nehmen und sich unter Anleitung an den archäologischen Ausgrabungsarbeiten aktiv beteiligen.

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