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* Kaiserdom steht als Haus Gottes allen offen

03.12.12 (Speyer)

Benno-Portal zum barrierefreien Zugang umgestaltet / Einweihung am Welttag der Menschen mit Behinderung
„Der Dom steht allen Menschen offen“, das betonte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann anlässlich der Einweihung des barrierefreien Domportals am Welttag der Menschen mit Behinderun (3. Dezember). Das bei der Afra-Kapelle gelegene Benno-Portal auf der Nord-Ostseite des Domes wurde zum barrierefreien Zugang umgestaltet.Außen und innen wurden zwei Meldesäulen installiert. Menschen mit Behinderung können das Portal mithilfe eines Funkschlüssels oder des so genannten „Euroschlüssels“ öffnen. Der Euroschlüssel ist ein europaweit einheitliches Schließsystem, das es körperlich beeinträchtigten Menschen ermöglicht, mit einem Einheitsschlüssel selbstständig und kostenlos Zugang zu behindertengerechten Einrichtungen zu erhalten. Außerdem enthält die Meldesäule am Benno-Portal eine Sprechanlage, die mit der Domsakristei und dem Kassenhaus auf der Nordseite des Domes verbunden ist. Das Portal wird elektronisch geöffnet. Das Benno-Portal wurde als barrierefreier Zugang vor allem aufgrund der Nähe zum Parkplatz auf der Nordseite des Domes ausgewählt. Es richtet sich nicht allein an Menschen mit Behinderung, sondern kann auch von Eltern mit Kinderwagen oder älteren Menschen mit Rolator genutzt werden.
„Dass Rollstuhlfahrer, alte Menschen mit Rollator und junge Familien mit Kinderwagen den Dom nun selbständig betreten können, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“, unterstrich Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer die Bedeutung des neuen Portals. Das Ziel der Inklusion sei ein zutiefst christlicher Auftrag. Eine inklusive Gesellschaft und eine inklusive Kirche seien die Voraussetzung, um „unbehindert das Leben und den Glauben zu teilen“.
Ermöglicht wurde die Umgestaltung des Benno-Portals zum barrierefreien Zugang durch eine Einzelspende von Dr. Manfred Fuchs, dem Vorstandsvorsitzenden der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer. Mit dem Portal gehe für ihn ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung, erklärte Dr. Manfred Fuchs. Es sei ein wichtiger Meilenstein, um „allen Menschen einen hindernisfreien und leichten Zugang zu diesem großartigen Dom zu ermöglichen.“ Bischof Dr. Wiesemann brachte den Dank des Bistums und des Domkapitels zum Ausdruck. Die Leitung der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer in den Händen von Dr. Fuchs sei ein „Glücksfall“ für die romanische Kathedrale, die durch das neue Portal noch einladender werde. Beim ersten Praxistest konnten sich auf den Rollstuhl angewiesene Bewohnerinnen und Bewohner des Caritas-Altenzentrums St. Martha und des Caritas-Förderzentrums St. Johannes in Ludwigshafen mit der Funktionsweise des barrierefreien Domportals vertraut machen. Auch junge Eltern aus der Dompfarrei zeigten sich erfreut, dass sie den Dom nun mit Kinderwagen problemlos betreten können.
Neues Windfang-Konzept an den Eingängen des Doms
Die Umgestaltung des Benno-Portals ist Teil eines neuen Windfang-Konzepts an den fünf Eingangsportalen des Domes. Während das Hauptportal weiterhin durch einen Vorhang geschützt wird, wurden an den vier Portalen auf der Nord- und Südseite des Domes Glastüren installiert, um die Zugluft im Innenraum und die Außengeräusche während der Gottesdienste zu reduzieren. Das Portal im Süd-Westen wurde mit einer elektrischen Schiebetür ausgestattet, die anderen Eingänge durch Glastüren.
Das Benno-Portal ist nach dem Dombaumeister Benno von Osnabrück benannt. In den Jahren vor der Domweihe im Jahr 1061 hatte er an der Gestaltung der Speyerer Kathedrale entscheidenden Anteil. Auch nach seiner Berufung zum Bischof von Osnabrück im Jahr 1068 blieb er Kaiser Heinrich IV. als Ratgeber in Fragen des Dombaus eng verbunden. (is)

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