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Mundart – echt, spontan, authentisch

11.03.06 (Reilingen)

Preisverleihung des 1. MundART-Wettbewerbs in der Metropolregion Rhein-Neckar / Gabi Feth-Biedermann Gesamtsiegerin / Hauptgewinn 10 000 Flaschen Cola / Reilingen setzt mit gelungenen Mundart-Präsentation Maßstäbe
Mit der Preisverleihung in der Aula der Friedrich-Schiller-Schule ging in Reilingen am Freitagabend der erste Mundartwettbewerb für die Metropolregion Rhein-Neckar mit einem unerwartet großen Erfolg zu Ende. Auf Initiative des bekannten Mannheimer Mundartdichters Albert Werner hatte die regionale Partneraktion www.erfrischend-guenstig.de des Getränkeherstellers HM InterDrink diesen Wettbewerb als Veranstalter und Hauptsponsor zum ersten Mal durchgeführt und rund 1 300 potentielle Einrichtungen in den Städten und Gemeinden der Kurpfalz zum Mitmachen eingeladen.
Mit 420 Gedichte in verschiedenen Dialekten wurden die Erwartungen der Veranstalter mehr als übertroffen. Und was besonders überraschte, war die Teilnahme von vielen Schüler und jungen Menschen aus der Region zwischen Wein- und Bergstraße. Für die Jury letztendlich keine leichte Aufgabe, unter den Gedichten voller Witz und Temperament, aber auch mit Texten zum Nachdenken oder voller Betroffenheit, die Preisträger zu ermitteln.
So wurden im Wettbewerb der Schulen mit Nina Ruess (Christliche Schule Heidelberg), Seda Uruc (Tulla-Realschule Mannheim) und Lisa Schmidt (Regionalschule Weisenheim am Berg) gleich drei Preisträger ermittelt, ein Ehrenpreis der Jury ging außerdem an Saskia Schneider von der Tulla-Realschule Mannheim.
Beim Wettbewerb der Gemeinden gingen die Preise an Siegfried Laux (Heddesheim), Gertrud Baumgarten (Rheinböllen) und Franz Gräfinger (Malsch). Gesamtsiegerin des 1. MundART-Wettbewerbs wurde die Reilingerin Gabriele Feth-Biedermann, die mit ihren eingereichten Texten deutlich bewies, dass ihr Heimatort nicht nur als Spargel- und Reiterdorf in der Kurpfalz ganz oben zu finden ist, sondern auch in Sachen Mundart.
Dieser Eindruck wurde durch die Programmgestaltung der Preisverleihung noch unterstrichen. Der mehrfach preisgekrönte Reilinger Mundart-Liedermacher Charly Weibel stellte den mehr als 250 Gästen mit „Isch werd niemols Eskimo“ ein Stück von seiner neuen CD vor, das sich augenzwinkernd mit der Vielfalt und den Eigentümlichkeiten deutscher Dialekte beschäftigt. Und der ebenfalls in der Spargelgemeinde wohnende Dialektsänger Wolfgang Danner sorgte mit seinem „Her, her, wo kummsch denn her“ ebenso für erfrischende Heiterkeit in der Schiller-Aula. Dass sich der Dialektnachwuchs so langsam formiert, machten die Gesangsbeiträge des Kinderchores der Friedrich-von-Schiller-Schule deutlich. Vor allem das unter der Leitung von Ingrid Krämer einstudierte „Isch bin än Reilinga Buu“ wurde mit viel Applaus aufgenommen.
Neben den einzelnen Preisträgern, die ihre Gedichte zum Teil erstmals vor einem großen Publikum vortrugen, hatten auch Albert Werner und die in Reilingen besonders beliebte badische Mundartdichterin Else Gorenflo (Friedrichstal) Texte zum Vortrag gebracht.
In seiner Laudatio hatte zuvor Dieter Kraft (HM InterDrink) betont, dass als Wettbewerbsziel nicht die Werbung für Erfrischungsgetränke im Vordergrund zu sehen sei, sondern die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls in der Metropolregion sowie die Förderung junger Menschen, sich verstärkt mit der heimischen Mundart zu beschäftigen.
Die abschließende Preisübergabe entsprach natürlich ganz dem Reilinger Naturell. Zum gemeinsam gesungenen „Badnerlied“ zog das im Dorf nicht unbekannte großherzogliche Paar Friedrich I. und dessen Ehefrau Luise (Philipp und Hildegard Bickle) in die Aula ein. Auf einem roten Samtkissen gebettet, überreichten sie Bürgermeister Walter Klein eine besondere Coca Cola-Flasche. Sie sollte symbolisch daran erinnern, dass Gabriele Feth-Biedermann ihren Preisgewinn von 10 000 Flaschen des bekannten Erfrischungsgetränkes für einen guten Zweck in der Spargelgemeinde gewonnen hatte, über den nun das Gemeindeoberhaupt zu verfügen hat. „Wir werden damit Veranstaltungen im Bereich der Kindergärten und Schulen unterstützen“, gab Klein die Marschrichtung für die bereits mit Spannung erwartete „Getränkeverwertung“ bekannt.
Am Ende der mehr als zweistündigen Veranstaltung mit echter, spontaner und authentischer Mundart zeigte sich Dieter Kraft von der Wahl des Veranstaltungsortes mehr als begeistert. Dank einer vorbildlichen Zusammenarbeit mit Andrea Ballreich von der Reilinger Gemeindeverwaltung und dem glänzend aufgelegten Siegfried von Sagunski als Moderator des Abends habe der 1. Mundartwettbewerb einen besonderen Höhepunkt erfahren, der überaus optimistisch in die Zukunft blicken lasse. „Reilingen hat mit dieser Art der Mundart-Präsentation Maßstäbe gesetzt.“

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