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* Neuer Einkaufsmarkt soll richtungsweisend sein

22.04.09 (Reilingen)

In Reilingen wird mitten im Dorf auf fast 1.800 Quadratmetern ein neuer Markt gebaut werden / Erste Informationen für die Öffentlichkeit / Projekt darf maximal 2,4 Millionen Euro kosten
Mit dem Neubau eines Lebensmittelmarktes direkt in der Ortsmitte von Reilingen soll es nun Wirklichkeit werden. Während der öffentlichen Gemeinderatssitzung im gut besuchten Bürgersaal des Rathauses stellte Bürgermeister Walter Klein am Montagabend fest, dass „heute endlich der Zeitpunkt gekommen ist, der Öffentlichkeit die Baupläne vorzustellen“. Obwohl sich das Ratsgremium bereits im Jahr 2002 für den Bau eines innerörtlichen Einkaufsmarktes ausgesprochen hätte, hätten vor allem die schwierigen Verhandlungen zum Ankauf der dringend benötigten benachbarten Grundstücke die Planungsphase immer wieder hinausgezögert und die Baumaßnahme über Jahre hinweg verschleppt. Inzwischen seien aber alle für den Bau notwendigen Flächen im Besitz der Gemeinde Reilingen, so dass in den letzten Wochen mit den entscheidenden Planungen hätte begonnen werden können. „Das Baugenehmigungsverfahren ist eingeleitet“, kündigte der Bürgermeister den baldigen Baubeginn an. Da der neue Einkaufsmarkt fast drei Mal so groß sein wird als der bisherige HL-Markt, müsste das bisherige Gebäude zunächst komplett abgerissen werden. Dies soll spätestens Ende August/Anfang September geschehen.
Der mit dem Neubau beauftragte Reilinger Architekt Eberhard Vögele übernahm im weiteren Verlauf dann die Vorstellung der Baumaßnahme, die „für viele Städte und Gemeinden in Deutschland städtebaulich richtungweisend sein wird“. So seien dem jetzt vorliegenden Planungsergebnis jahrelange Verhandlungen, Konzeptplanungen und
Grundstücksverhandlungen vorausgegangen. Und zwar stets mit dem erklärten Ziel, mitten im Ort neue Verkaufsflächen zu schaffen. „Es muss ein Umdenken stattfinden“, machte Vögele den Ratsmitgliedern und Zuhörern deutlich. Um der immer älter werdenden Bevölkerung eine ortsnahe Versorgungsmöglichkeit zu gewährleisten, könne das Motto nur lauten: „Zurück in die Dorfmitte, weg von der grünen Wiese.“ Es sei unsinnig, Altenheime und betreutes Wohnen in den Ort zu platzieren und die Versorgung außerhalb zu legen.
Zudem würden Jung und Alt so beim Einkauf im Ort eine echte Kommunikationsebene vorfinden.
Letztendlich sei es der Weitsichtigkeit, mehr noch aber der Hartnäckigkeit von Gemeinderat und Gemeindeverwaltung zu verdanken, dass das angedachte Projekt auch so wie geplant umgesetzt werden könne. „Über Jahre haben sie dafür gekämpft, einen zukunftsorientierten, städtebaulich
richtungweisenden Standort für einen modernen Lebensmittelmarkt im Ort zu halten und neu zu
realisieren.“
Der neue Markt soll auf einer Fläche von 1731 Quadratmetern entstehen, der bisherige Markt hat eine Gesamtfläche von gerade mal 719 Quadratmetern. Für die Verkaufsfläche stehen zukünftig auf einer Ebene fast 1200 Quadratmeter zur Verfügung. Vergrößert werden aber nicht nur die Gebäudeflächen, sondern auch die Zahl der Parkplätze wird sich deutlich erhöhen. Stehen bisher vor dem Markt 52 Parkplätze zur Verfügung, können zukünftig zunächst mindestens 71 Fahrzeuge abgestellt werden. Diese werden so angeordnet sein, dass zugleich auch zwei Ein- und Ausfahrten entstehen.
Damit der Supermarkt auch gebaut werden kann, muss die gesamte Grünfläche vom bisherigen Gebäude bis hinunter zum Feldweg mit einbezogen werden. Die Baumaßnahme wurde vom Gemeinderat auf maximal 2,4 Millionen Euro begrenzt, soll aber, so Bürgermeister Klein, „der Gemeinde keinen Pfennig kosten“. Der Bau würde von der Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft mbH, ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Gemeinde Reilingen, übernommen, die Kommune selbst werde nur die Bürgschaft übernehmen, also das finanzielle Risiko absichern. Letztendlich werde für die Gemeinde ja wieder neues Vermögen geschaffen. Zudem habe sich die REWE vertraglich für 20 Jahre verpflichtet, den Markt im Herzen der Spargelgemeinde zu betreiben.
Mit der Fertigstellung des Neubaues ist Juni/Juli 2010 zu rechnen. Ob es während der Bauzeit einen „Ersatzverkauf“ an anderer Stelle geben wird, steht derzeit noch nicht fest.

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