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"Das ruhigste Rennen aller Zeiten"

24.07.05 (Hockenheim)

Sicherheits- und Rettungsdienste mit Rennwoche mehr als zufrieden
Für die Sicherheits- und Rettungsdienste wird der Große Preis von Deutschland 2005 als eines der unauffälligsten Großveranstaltungen dieser Art in die Geschichte eingehen. Da die Fans quasi erst am Freitag in größerer Zahl nach Hockenheim anreisten, reduzierten sich die Haupteinsatzzeit gerade mal auf rund 60 Stunden. Dennoch waren die Einsatzkräfte teilweise seit Montag vor einer Woche nahezu rund um die Uhr im Einsatz. Dies gilt vor allem für die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Hockenheim, für die die Rennwoche wirklich zu einer echten Einsatzwoche wurde. Nicht, dass sich etwas Besonderes tat, oder ein Alarm nach dem anderen abgearbeitet werden musste, aber immerhin galt es, den kompletten Brandschutz für die Rennstadt, die Zeltplätze und den Bereich des Motodroms zu gewährleisten. Außerdem zeichnete die Feuerwehr für den gesamten Boxenbereich verantwortlich, ebenso musste der Hubschrauberlandeplatz im Wald speziell gesichert werden. Da diese zeit- und personalintensiven Aufgaben nicht allein geleistet werden konnten, griff die Hockenheimer Wehr einmal mehr auf die seit Jahren bewährte Unterstützung durch die Nachbarwehren zurück. So waren über das Formel 1-Rennen nicht nur die Feuerwehren aus Altlußheim, Neulußheim und Reilingen mit im Einsatz, sondern auch die Wehren aus Schwetzingen, Brühl, Ketsch, Eppelheim, Plankstadt, Leimen, Sandhausen, Meckesheim und Rot. Mit vor Ort auch Kreisbrandmeister Peter Michels, der sich über die Lage informierte, die Einsatzleitung aber bei Hockenheims Stadtbrandmeister Manfred Auer und dessen Stellvertreter Franz Sommer in besten Händen wusste. „So ein ruhiges Rennen hat es für uns noch nie gegeben“, zeigte sich Auer am Sonntagabend mit der entspannten Situation mehr als zufrieden. Null Einsätze für eine Rennwoche dürften wohl einmalig sein, stellte er zufrieden fest. Dies sei vor allem auf die weniger Besucher und Dauercamper zurückzuführen, aber auch das Wetter habe die Situation aus Sicht der Feuerwehr entschärft.
Ähnlicher Meinung war man auch beim Deutschen Roten Kreuz, das seine Sanitätsstationen rund um die Rennstrecke aufgebaut und den Hauptverbandsplatz wieder im Erdgeschoss der neuen Südtribüne eingerichtet hatte. Um die Versorgung der weiter entfernt liegenden Campingplätze zu sichern, wurden dort ständig besetzte Sanitätsstationen eingerichtet. Für alle Notfälle standen 16 Rettungswagen und sechs Notärzte in Bereitschaft. Sie und die bis zu 120 Sanitäterinnen und Sanitäter hatten, verglichen mit den Vorjahren, ebenfalls viel weniger zu tun. Das angenehme Wetter verhinderte den hochsommerlichen Glutofen Hockenheimring mit all seinen Notfällen von Kreislaufschwächen bis hin zu Hitzschläge und extreme Sonnenbrände. Auch die Zahl der Insektenstiche war deutlich geringer. Dass hin und wieder kleinere Brandverletzungen und Folgen von Stürze behandelt werden mussten, war für eine solche Großveranstaltung fast schon normal.
Im Fahrerlager hatte das DRK zehn Rettungswagen und 20 Notärzte im Einsatz. Zwei Rettungshubschrauber waren ständig besetzt und für den Ernstfall standen drei Extrication-Teams mit Chirurgen, Neurologen und Anäthisisten bereit. Diese hätten im Notfall, der zum Glück aber nicht eintraf, im Medical Center, eine mit den modernsten Geräten ausgestatteten Kleinklinik mit OP-Räumen, vor Ort lebenserhaltende Behandlungen durchführen können.
„Keine besonderen Vorkommnisse“ meldete schließlich auch die Polizei. Diese hatte seit Beginn der Woche auf dem Gelände des Hockenheimrings eine Polizeiwache eingerichtet, die seit Mittwochmorgen rund um die Uhr besetzt war.
Alles in allem sei es ungewöhnlich ruhig gewesen, stellte Polizeihauptkommissar Norbert Schätzle fest. Da die meisten Rennfans erst am Freitagnachmittag anreisten und auch die kühlen Abend- und Nachttemperaturen zu einer besonnen Stimmung betrugen, habe sich die Situation total anders als in den Vorjahren dargestellt. Mit dem Verhalten der Rennbesucher könne man so mehr als zufrieden sein. Festgestellt wurden bei so einer Menschenmasse natürlich Taschendiebstähle oder das Aufschlitzen von Zelte. Und der Wirtschaftskontrolldienst beschlagnahmte einmal mehr nicht lizensierte Fanartikel. Die größte Herausforderung für die Polizei war so einmal mehr die großräumige Verkehrslenkung rund um Hockenheim, die sich in ihrer Hauptsache aber auch nur auf den gestrigen Sonntag beschränkte.
Ein ruhiges Wochenende erlebten auch die Einsatzkräfte der Forstverwaltung. Neben dem Freihalten der Katastrophennotwege und dem Überwachen des Sonderverkehrs auf den Waldwegen, galt das Hauptaugenmerk der Förster und Forstschutzhelfer dem Schutz des Waldes.

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