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"Der Einsatz für die Heimatgeschichte hat sich gelohnt"

13.12.11 (Reilingen)

Rückblick der „Freunde Reilinger Geschichte“ auf das Jubiläumsjahr / An zehn der 33 Festtermine beteiligt / Über 2.500 Stunden im Einsatz für die Burg Wersau
Draußen auf der Wersau ist inzwischen wieder Ruhe eingekehrt, das ehemalige Burgen- und Mühlengelände liegt scheinbar einsam und verlassen. Die zweite große archäologische Ausgrabungskampagne ist abgeschlossen, lediglich noch ein paar Wintersicherungsarbeiten müssen durchgeführt werden. Dann freuen sich auch die Aktiven des Arbeitskreises Burg Wersau auf ein paar ruhige Wochen bis es im Frühjahr 2012 wieder heißt: „Arbeitseinsatz auf der Wersau!“Seit dem 12. Februar waren in diesem Jahr die Mitglieder der „Freunde Reilinger Geschichte“ gemeinsam mit weiteren Burgen- und Heimatfreunden vor Ort tätig, um sich Zentimeter für Zentimeter der wahren Geschichte, der wechselvollen Vergangenheit der legendären Burganlage zu nähern. Motiviert und voll Elan war das rund 30-köpfige Forschungsteam an 33 Samstagen, sowie an über 50 Wochentagen vor Ort. Nicht nur, um an zwei vom Landesamt für Denkmalpflege zugewiesenen Bereichen zu graben, sondern um auch die Funde zu sichten, reinigen und zu katalogisieren. Und das waren nicht wenige: Über 25.000 Einzelstücke, also Keramiken, Fliesen, Ziegeln, Geschirrteile oder Speisereste wurden gefunden, ein paar Münzen und Schmuckstücke sorgten für besondere Aufmerksamkeit.
Da das ganze Jahr über das Interesse der Bevölkerung an den archäologischen Arbeiten groß war, wurden die Ausgrabungsbereiche zudem zahlreichen Gruppen und Einzelpersonen gezeigt, die umfangreiche Arbeit erläutert. Vor allem Schulklassen kamen immer wieder gerne auf die Wersau, um das Angebot eines „historischen Klassenzimmers“ zu nutzen. Für großes Erstaunen sorgte bei allen Besuchern aber die Erkenntnis, wie sorgsam bei den Ausgrabungen vorgegangen werden muss. Vor allem die Tatsache, dass ein 16 Quadratmeter große Bereich über zwei Meter tief nur mit kleinen Schaufeln, Kellen oder Spachteln ausgehoben wurde, macht das ehrenamtliche Engagement der Arbeitskreis-Mitglieder mehr als deutlich.
Doch damit nicht genug: Während sich weniger grabfertige Heimatforscher in Archiven, Bibliotheken und Dokumentationsstellen in Sachen Burg Wersau betätigten, kümmerten sich handwerklich geschickte Aktive um das noch stehende Gebäude der früheren Schlossmühle, beseitigten Schäden an der Abwasserleitung oder richteten wieder funktionierende Toilettenanlagen ein. Andere wiederum sorgten auf dem Gelände für Ordnung.
„Der Arbeitseinsatz in diesem Jahr war gewaltig und verdient höchste Anerkennung“, fasst Philipp Bickle, Vorsitzender der „Freunde Reilinger Geschichte“ das Engagement des Arbeitskreises Burg Wersau zusammen. Alles in allem seien in diesem Jahr gut 2.500 Stunden als Zeitaufwand der Aktiven festzustellen. „Und da sind die Stunden für die verschiedenen Aktivitäten im Jubiläumsjahr noch gar nicht mitgerechnet!“ Gleich an zehn der 33 offiziellen Veranstaltungen des Festkalenders waren die „Wersauer“ direkt beteiligt: Beim Festakt und Neujahrsempfang wurde in einer kurzen Spielszene an die Übergabe der päpstlichen Urkunde zur Gründung der Universität in Heidelberg erinnert, die Eröffnung der Ausstellung „Dorfblicke“ wurde von der Gruppe gewandet begleitet. Beim Uni-Fest „625 Jahre Ruperto Carola“ wurde die Gemeinde Reilingen vertreten, bei der Kinder- und Jugendmeile mit Schülerinnen und Schülern der Schillerschule gearbeitet. Und beim historischen Schwank „Der Medicus vom Orient“ war man als lebendige Kulisse mit dabei. Alle Hände voll zu tun hatten die Mitglieder des Arbeitskreises Burg Wersau am großen Festwochenende, denn bei der TV-Produktion „SWR auf Tour“ war man ebenso gefordert wie beim Historischen Dorffest. Und kaum war der Stand beim Internationalen Straßenfest wieder abgebaut, ging es mit einer historischen Grenzbegehung am Tag darauf weiter. Und dass man sich auch am Adventsmarkt beteiligte, war fast schon eine Selbstverständlichkeit. Besonders stolz sei man aber, so Philipp Bickle abschließend, auf die Jubiläumsausstellung „Wersawe – Funde aus der Burg unter der Grasnarbe“, die noch bis zum 20. Januar 2012 im Reilinger Rathaus zu sehen ist. Dass es im kommenden Jahr ruhiger werden wird, glaubt der erfahrende Vorsitzende des Heimatvereins eher nicht: „Die Wersau wird auch 2012 unsere Aktivitäten bestimmen!“ Und da freue man sich über jede weitere Unterstützung. „Das gemeinsame Arbeiten an der Reilinger Vergangenheit lohnt sich – gerade heute für zukünftige Generationen!“

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