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Das Leben auf der Burg Wersau wird wieder lebendig

16.11.11 (Reilingen)

Jubiläumsausstellung „Wersawe – Funde aus der Burg unter der Grasnarbe“ eröffnet / Bis 20. Januar 2012 ein Blick in das Leben auf der ehemaligen Feudalburg möglich / Viel Beifall für Ausstellungsmacherin Hella Müller und ihr Team
Hatte bereits der Anblick der inzwischen freigelegten Mauern der Burg Wersau beim „Tag der offenen Tür“ auf dem Grabungsgelände bei der Schlossmühle für unglaubliches Erstaunen bei den vielen Besuchern gesorgt, bestaunen fasziniert und sprachlos zugleich jetzt die Reilinger die im Rathaus ausgestellten Fundstücke aus der ehemaligen Feudalburg. „Das Warten hat sich gelohnt“, zeigte sich Bürgermeister Walter Klein bei der Ausstellungseröffnung vor geladenen Gästen im Bürgersaal begeistert. Ob der vielen Funde und deren Aufarbeitung hatte die eigentlich für das Frühjahr geplante Jubiläumsausstellung „Wersawe – Funde aus der Burg unter der Grasnarbe“ in den Herbst verlegt werden müssen. Was nun aber im Reilinger Rathaus zu sehen ist, macht das Leben auf einer fürstlichen Burg im späten Mittelalter wieder lebendig. „Die große Zahl der gefundenen Alltagsgegenstände beweist, dass die Burg Wersau weitaus mehr war als nur eine Festung am Wegesrand“, stellte Otmar Geiger als Projektleiter der „Freunde Reilinger Geschichte“ in Sachen Burgen- und Heimatforschung fest. Und die bei den Ausgrabungen ebenfalls gefundenen Fliesen und Kacheln der Fußböden und Kachelöfen würden diesen Eindruck verstärken.
„Diese hochwertigen Funde, vor allem in dieser großen Zahl, hatten wir zu Beginn der archäologischen Grabungsarbeiten nicht erwartet“, musste Dr. Folke Damminger vom Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg eingestehen. Dass nun heute fest 40000 Funstücke vorliegen würden, sei eine Sensation und würde die Fortsetzung der Forschungs- und Grabungsarbeiten nur rechtfertigen.
Da dieses Wirken aber zugleich auch mit hohen Kosten verbunden sei, verdeutlichte Philipp Bickle, Vorsitzender der „Freunde Reilinger Geschichte“. Sein Dank galt daher den Sponsoren, Förderer und Unterstützer, die in den vergangenen zwei Jahren die umfangreichen Arbeiten rund um die Burg Wersau erst ermöglicht hätten. Aber auch der Heimatverein sei seinem satzungsgemäßen Auftrag, der Forschung, Heimat- und Denkmalpflege, voll gerecht geworden. So müsse speziell den Aktiven des Arbeitskreises Burg Wersau für deren engagierten und zeitintensiven Arbeitseinsatz besonders gedankt werden.
Nachdem Frank Reeb, nicht nur Gemeinderat sondern auch stellvertretender Vorsitzender des Sängerbundes, eine Reilinger Version des alten Studentenliedes über den trinkfreudigen Kurfürst Friedrich IV. zum Besten gegeben hatte, luden die Fanfarenklänge des Burgheroldes Willi Krüger zum Besuch der Ausstellung ein.
Hella Müller, die gemeinsam mit weiteren Arbeitskreismitgliedern die Jubiläumsausstellung konzipiert und eingerichtet hat, nahm die Anwesenden mit auf eine Zeitreise, die nicht nur in die Vergangenheit entführte, sondern zugleich auch das Leben auf der Burg wieder lebendig werden ließ.
Wer die Ausstellung besucht, muss genügend Zeit und viel Freude an der Heimatgeschichte mitbringen. Dafür erwarten ihn in den Vitrinen Überreste von Bechern, Schüsseln und Töpfe, aber auch Glasreste und zahlreiche Knochenfunde. „Wir können noch heute sehen, was unsere Vorfahren gegessen haben – unglaublich“, so Hanspeter Rausch vom Heimatverein Neulußheim. Auch Alfred Rupp, Vorsitzender des Hockenheimer Vereins für Heimatgeschichte, war begeistert: „Diese Ausstellung muss man als Heimatfreund unbedingt gesehen haben.“

  • Die Ausstellung „Wersawe – Funde aus der Burg unter der Grasnarbe“ ist bis zum 20. Januar 2012 im Reilinger Rathaus zu sehen.
  • Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 bis 12 Uhr, dienstags zusätzlich von 13.30 bis 16 Uhr, sowie am Donnerstag von 13.30 bis 19 Uhr
  • Führungen für Gruppen und Schulklassen sind nach Anmeldung bei der Ausstellungsleiterin Hella Müller (Telefon 06205 102844) möglich.
  • Passend zum Gemeindejubiläum ist ein heimatgeschichtlicher Aufsatz von Bürgermeister i.R. Helmut Müller erschienen. Dieser ist in der Ausstellung ausgelegt und kann im Bürgerbüro für fünf Euro als „Baustein“ für den Neubau des Lutherhauses erworben werden.

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