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Erntefrische Spargel und andere Leckereien

12.06.05 (Reilingen)

1. Reilinger Spargelmarkt auf dem Wersauer Hof / Aus ersten Erfahrungen lernen
Auf überaus großes Interesse stieß am Wochenende der erstmals durchgeführte Reilinger Spargelmarkt. Eingeladen hatte der gastgebende Bund der Selbständigen und die Gemeinde Reilingen als ideele Trägerin der Veranstaltung aber nicht auf den Festplatz oder gar den Rathausplatz im Herzen der Spargelgemeinde, sondern hinaus auf den historischen Wersauer Hof. Diese Entscheidung erwies sich vor allem am gestrigen Sonntag bei sonnigem Wetter als goldrichtig. Die Idylle der Landschaft um Reilingen begeisterte die vielen Besucher aus nah und fern und machte zugleich Appetit auf die weißen Stangen, die gerade im Reilinger Sand in ganz besonderer Qualität gedeihen.
In der besonderen Umgebung des Wersauer Hofes wurden an beiden Tagen nicht nur erntefrisch-knackige Spargel aller Sorten und Qualitätsstufen angeboten, sie konnten auch vor Ort verkostet werden.
Bodenständig und immer wieder gern gegessen die Spargelgerichte, die vom Team des historischen Gasthauses „Zum Löwen“ angeboten wurden. Vor allem zur Mittagszeit bildeten sich immer wieder lange Menschenschlangen an der Essensausgabe, denn die Nachfrage war überaus groß. Alle Hände voll zu tun hatten auch die Köche und Spargelbauern aus dem italienischen Mezzago bei Mailand, denn ihre in die Spargelpartnergemeinde mitgebrachten Spezialitäten machten viele Besucher neugierig. Waren die Wurst und Schinken auf dem Vorspeiseteller schon eine echte Leckerei, begeisterten die Spargellasagne sowie das Spargelrisotto auch die sonst so traditionsbewussten Feinschmecker aus der Region. Vor allem die Kombination mit einem kräftigen Käse war bis zum Reilinger Spargelmarkt recht unbekannt, dürfte jetzt aber zum Ende der Spargelzeit doch noch so manchen Nachahmer finden. Lecker aber auch die wieder eher landläufigen Angebote des Restaurants „Waldhaus“.
Wer über den kleinen, ob seines reichhaltigen Angebots aber doch feinen Spargelmarkt bummelte, fand an den vergangenen zwei Tagen aber auch Informationen zum meilenweiten optischen und kulinarischen Genuss entlang der Badischen Spargelstraße.
Da der Spargelmarkt zugleich auch eine Nachfolgeveranstaltung für den Rosenmarkt der letzten drei Jahre sein sollte, rundete neben den gastronomischen Angeboten – die rollende Espressobar von Roberto Vespista war vor allem zur Kaffeezeit ebenso gut besucht wie der Stand mit den hausgemachten Hofkuchen der Familie Hoffmann – ein kleiner Kunsthandwerker- und Geschenkemarkt das Angebot ab. Mit dabei sein waren das Blumenhaus Weissbrod mit Grünpflanzen, feinen Kräutern und Stauden, Optik Jonath bot sommerliche Brillenideen und die Papeterie Hiller mit kunsthandwerklichen Geschenken. Das Reilinger Goldschmiedeatelier Schmuck & Kunst stellte seine neueste Kollektion vor, Franziska Hocker präsentierte Seidentücher und Krawatten. Mit dabei aber auch die Seifenmanufaktur Kunya aus der alten Residenzstadt Erbach sowie die „Mamo art collection“ von Monika Henkel aus Altlußheim. Auf großes Interesse stieß bei vielen Marktbesuchern die lebendige Werkstatt des Steinmetz- und Steinbildhauermeisters Frank Lederer. Zusammen mit seinem Lehrling gab er Einblicke in ein uraltes Handwerk, das vor einigen Jahren schon fast ausgestorben schien, heute aber wieder eine echte Renaissance erlebt.
Und für die kleinen Besucher wurde außerdem – wie könnte es auf einem Reiterhof auch anders sein – Ponyreiten angeboten.
Der 1. Reilinger Spargelmarkt bot gute Ansätze, aber die Veranstalter werden aus den gemachten Erfahrungen die richtigen Konsequenzen für eine erfolgreiche Zukunft ziehen müssen. So muss an der Ausschilderung ebenso noch gearbeitet werden wie an der Präsentation und dem Verkauf von erntefrischem Spargel. Gut gelöst dagegen das Parkplatzproblem, was in diesem Jahr das Zuparken des Zufahrtsweges verhinderte. Trotz einiger Kritikpunkte zur Premiere des Reilinger Spargelmarktes gab es nicht nur wegen des herrlichen Sonntagswetters überall strahlende Gesichter. Der Einstand war gelungen, die Reilinger und ihre Nachbarn dürfen sich auf den nächsten Spargelmarkt im kommenden Jahr bereits freuen.

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