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Faszinierender Blick in die Vergangenheit

13.11.11 (Reilingen)

„Tag der offenen Wersau“ lockte viele Besucher auf das Grabungsgelände bei der Schlossmühle / Dem Mythos einer ganz besonderen Burg auf der Spur / Engagement vieler ehrenamtlicher Grabungshelfer gewürdigt / Forschungsarbeiten gehen 2012 weiter
Einen faszinierenden Blick in die Geschichte warfen anlässlich des „Tages der offenen Wersau“ am Samstag viele interessierte Heimat- und Burgenfreunde. Aus der ganzen Umgebung waren sie nach Reilingen gekommen, um sich auf dem Ausgrabungsgelände an der Schlossmühle davon zu überzeugen, was vom legendären Mythos der einstigen Feudalburg Wersau wirklich noch zu sehen ist, zumindest aber zu erahnen sein könnte. Und die vielen Besucher waren beim Anblick der inzwischen freigelegten Mauern überrascht und berührt zugleich, nach mehr als 200 Jahren tatsächlich wieder etwas von einer der größten ehedem existierenden Burganlagen im Rhein-Neckar-Raum zu sehen zu bekommen. „Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass von der Burg Wersau doch noch so viel erhalten geblieben ist“, reagierte Oswald Harnich aus Rheinhausen begeistert auf die in der Grabungskampagne 2011 wieder zum Vorschein getretenen Mauern. Ihm, wie auch all denen, die sich den ganzen Tag über einer der Führungen über das Gelände angeschlossen hatten, mussten Dieter Müller und Otmar Geiger vom Arbeitskreis Burg Wersau der „Freunde Reilinger Geschichte“ immer wieder verdeutlichen, dass heute dank moderner Forschungsmöglichen zwar nahezu die komplette Burganlage wieder gefunden werden konnte, aber es sich wohl noch lange um eine „Burg unter der Grasnarbe“ handeln dürfte. Die Kosten für die Ausgrabungen seien hoch und nur dank dem Einsatz der rund 20 ehrenamtlichen Grabungshelfer des Heimatvereins durchführbar. „Wir sind über jede finanzielle Unterstützung, mehr noch aber über jede hilfreiche Hand dankbar“, machte Philipp Bickle, Vorsitzender der „Freunde Reilinger Geschichte“, die aktuelle Situation deutlich.
Beim Blick auf die ersten freigelegten gewaltigen Mauerteile der eigentlichen Kernburg wurde den meisten Besuchern bewusst, welche Arbeit mit den archäologischen Ausgrabungen eigentlich verbunden ist. So wurden seit April 2011 nicht nur mehr als 25 Kubikmeter Erde nur mit Hilfe von Kellen und Spachteln ausgehoben, sondern dabei auch rund 20000 Fundstücke geborgen, gereinigt, bestimmt und katalogisiert. Wie vielfältig diese Funde sind, zeigten Andreas Dörfer und Manfred Gegner bei einem Blick auf das inzwischen angelegte „Schatzregal“.
Das Interesse an den aktuellen Grabungsergebnissen war so groß, dass die angesetzte Besuchszeit spontan verlängert und weitere Führungen angeboten wurden. Beeindruckt von den Funden, aber auch von dem unermüdlichen Einsatz der „Freunde Reilinger Geschichte“ zeigten sich vor Ort auch Reilingens Bürgermeister Walter Klein, sowie die Gemeinderäte Sabine Petzold, Frank Reeb und Dieter Rösch. „Wir werden unserer Verantwortung bewusst und wollen die Ausgrabungs- und intensiven Forschungsarbeiten auch im kommenden Jahr fortsetzen“, unterstrich das Gemeindeoberhaupt die Bedeutung der Burg Wersau für die Heimatgeschichte. Damit sprach er zugleich auch den vielen Besuchern des „Tages der offenen Wersau“ geradezu aus der Seele, die immer wieder nach dem Fortgang der Ausgrabungsarbeiten gefragt hatten. „Da wartet noch viel Arbeit auf uns“, so Richard Weber vom AK Burg Wersau, der den anwesenden Burg- und Heimatfreunden immer wieder empfahl, doch auch unbedingt die Jubiläumsausstellung „Wersawe – Funde aus der Burg unter der Grasnarbe“ im Reilinger Rathaus zu besuchen, wo vom 16. November bis zum 20. Januar 2012 eine große Zahl von Fundstücke der ersten beiden Grabungskampagnen gezeigt werden.

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