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Stille Nacht im Dom bereits im Oktober

05.10.05 (Speyer)

TV-Dreharbeiten zur SWR-Weihnachtssendung / Chor der Domsingschule als Fernsehstar
Ungläubig blieben am Dienstagnachmittag viele auswärtige Besucher und Speyerer vor dem Dom stehen: aus den Tiefen der romanischen Basilika erklang, scheinbar von engelsgleichen Stimmen gesungen, das wohl bekannteste Weihnachtslied der Welt – „Stille Nacht“. Wie jene Ordensfrau, die auf dem Weg zum Abendgottesdienst in der zum Dom gehörenden Afra-Kapelle war, öffneten viele leise das schwere Tor zur Kathedralkirche, um in den bereits von vielen anderen Zuhörern besetzten Bankreihen Platz zu nehmen. Doch was sich draußen als vermeintlich himmlisches Konzert anhörte, entpuppte sich schnell als das geschäftige Treiben einer Fernsehproduktion. Ein zehnköpfiges Aufnahmeteam des SWR war für einen Tag aus Baden-Baden in den Dom gekommen, um für den beliebten „Adventskalender“ sowie eine Weihnachtssendung im Südwest-Fernsehen den Gesangsbeitrag der Speyerer Domsingschule aufzuzeichnen. „In diesem Jahr stehen Kinder-, Jugend- und Schulchöre aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg im Mittelpunkt“, erklärte SWR-Redakteurin Elisabeth Serr gegenüber dieser Zeitung. Und da in den 24 Folgen des TV-Adventskalenders zugleich auch die schönsten Stätten des Sendegebiets des Südwestrundfunks vorgestellt werden sollen, sei es nur selbstverständlich gewesen, auch im und rund um das Weltkulturerbe Dom zu Speyer zu drehen.
Für die Fernsehaufnahmen hatte Judith Janzen, die Leiterin der Domsingschule, einen gemeinsamen Chor aus der Mädchenkantorei am Kaiserdom und den Domsingknaben zusammengestellt. „Wir wollen schließlich, dass sich der Dom bei den Ton- wie auch den Filmaufnahmen von seiner besten Seite zeigt“, betonte die Chorleiterin. Außerdem sei man dankbar, einmal einer breiten Öffentlichkeit die erfolgreiche Gesangsausbildung an der Domsingschule vorstellen zu düfen.
Hatten die Jungen und Mädchen anfänglich noch aufgeregt und nervös auf den Beginn der Dreharbeiten gewartet, stellten sie sehr schnell fest, dass TV-Aufnahmen letztendlich doch eine harte Arbeit sind. Immer wieder mussten die Lieder an- und durchgesungen werden, denn Regisseur Harald Letfuß wollte schließlich aus verschiedenen Perspektiven den Chor und die beeindruckende Kulisse der Domapsis einfangen. Während die jungen Sängerinnen und Sänger ihren Platz beibehalten mussten, und auch darauf geachtet wurde, dass sich die Kleidung oder die Frisuren nicht zu stark verändern, wurden die Szenen immer wieder neu eingeleuchtet und die beiden Kameras an anderen Standorten positioniert. Was für die Fernsehleute alltägliche Arbeit war, wurde für die jungen TV-Stars aus Speyer zur harten Bewährungsprobe. Da der Gesang bereits vor einer Woche separat aufgezeichnet worden war und zu den Aufnahmen eingespielt wurde, mussten die Domsingschüler wie die großen Stars notengenau nach dem Playback singen.
SWR-Redakteurin Elisabeth Serr und Regisseur Harald Letfuß waren wie ihr gesamtes Team vom hohen Niveau des Gesangs und der Professionalität vor der Kamera angetan und spendeten den jungen Sängerinnen und Sänger am Ende der mehrstündigen Dreharbeiten den verdienten Applaus – ebenso wie die Zuhörer im weiten Rund des Kaiserdoms.
Zu sehen ist der Chor der Domsingschule im Südwest-Fernsehen zunächst am 23. Dezember gegen 17.55 Uhr am Ende der beliebten Sendung „Kaffee oder Tee?“, in der auch die Arbeit der Domsingschule Speyer vorgestellt werden wird. In der Weihnachtssendung „Worüber das Christkind lächeln musste“ wird die Domsingschule, begleitet von Elke Völker an der Orgel, mit „Stille Nacht“ gegen Ende der Sendung zu sehen sein, die am Heiligen Abend um 18.30 Uhr beginnt und über Satellit europaweit empfangen werden kann.
Ungeduldig wird im Friedrich-Spee-Haus, dem Sitz der Dommusik am Kaiserdom, aber auch die CD und DVD erwartet, die zeitgleich vom SWR produziert wurde und noch vor Weihnachten auch in Speyer im Handel angeboten werden soll. „Stille Nacht“ also nicht nur im Oktober, sondern auch eine bleibende Erinnerung über den klingenden Dom hoch über dem Rhein.

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