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* Bereich der Burg Wersau vermessen

25.09.09 (Reilingen)

Vermessungsbüro Weber (Hockenheim) führt ehrenamtlich grundlegende Vermessungsarbeiten durch / Großes Interesse bei der Bevölkerung / Exakte Lage der Mauerreste jetzt darstellbar
Es vergeht kaum ein Tag, wo die Mitglieder des Arbeitskreises Burg Wersau der „Freunde Reilinger Geschichte“ nicht damit beschäftigt sind, sich um das historische Gelände vor den Toren der Spargelgemeinde zu kümmern. Laufen die Quellen- und Archivforschungen umgeben von Stapeln aus Papier oder Büchern eher im Verborgenen ab, erregen andere Aktionen und Maßnahmen schon mal das Interesse der Bevölkerung. So auch dieser Tage als grundlegende Vermessungsarbeiten durch das Vermessungsbüro Weber (Hockenheim) durchgeführt wurden. „Die Arbeiten finden statt, um für die geplanten archäologischen Vermessungen während der Erforschung der ehemaligen Burg Wersau gewappnet zu sein“, machte Otmar Geiger in seiner Funktion als „Burgvogt“ den immer wieder nachfragenden Zaungästen der Arbeiten deutlich. Da mit dem Landvermesser Richard Weber ein ausgewiesener Experte dem Burg Wersau-Team angehört, wurden zuerst die in der näheren und weiteren Umgebung der ehemaligen Burg vorhandenen amtlichen Vermessungspunkte (Polygonpunkt) gesucht, teilweise freigelegt, und zum späteren Wiederauffinden farblich markiert. Danach wurden an wichtigen und prägnanten Stellen zudem acht eigene Messmarken gesetzt und ins amtliche Lagenetz eingemessen. Anschließend erfolgten Höhenübertragungen hin zur Schlossmühle. Ausgehend von amtlichen Höhenfestpunkten, unter anderem am benachbarten Wersauer Hof, bekam jede eigene Messmarke, aber auch jeder Polygonpunkt seine Höhe im amtlichen Höhensystem zugerechnet.
„Somit hatte nun jeder Punkt nicht nur amtliche Lage-Koordinaten, sondern sinnvollerweise auch gleichzeitig eine Höhe im amtlichen Höhensystem“, so Richard Weber. Innerhalb des umzäunten Areals der Schlossmühle befinden sich nun gut verteilt fünf eigen gesetzte Messpunkte, außerhalb um das Grundstück herum noch mal drei eigen gesetzte Messpunkte und vier verwertbare amtliche Polygonpunkte.
Damit sei vorgesorgt für jede Eventualität, so der Vermesser weiter, denn innerhalb des umzäunten Grundstücks sei jetzt jede erdenkliche Fläche für Vermessungen abgedeckt. „Selbst außerhalb kann, wenn es nötig wäre, südlich und westlich vom Grundstückszaun, sowie nördlich überm Bach jedwede Fundstelle vermessungstechnisch erfasst werden.“ Somit sei auch der mögliche Verluste einzelner Punkte nicht tragisch.
Dank der durchgeführten Vorarbeiten kann jetzt an jeder beliebigen Stelle des Burggeländes eine Vermessung stattfinden. Ohne vorbereitende Maßnahmen treffen zu müssen, kann damit jederzeit eine Aufmessung oder Absteckung nach Aufstellung des Vermessungsgerätes vorgenommen werden. Es besteht zudem die Möglichkeit, bereits vor Ort die Lage-Koordinaten im amtlichen System und Höhe von Messpunkten live anzeigen zu lassen und zu erfassen (Aufmessung). Aus den Messpunkten werden Bestandspläne der gemessenen Geometrie oder Funde erstellt. Es besteht aber auch die Möglichkeit des umgekehrten Vorgangs (Absteckung), nämlich aus bestehenden Plänen Punkte draußen in die Örtlichkeit zu übertragen. Otmar Geiger: „Wir können damit noch vor Beginn einer möglichen Ausgrabung die unterirdisch georteten Mauern an der Oberfläche anzeichnen und damit der interessierten Bevölkerung zumindest sichtbar andeuten.“

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