Kurpfalz Regional Archiv

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* Das Mittelalter zu Gast auf dem Wersauer Hof

17.10.07 (Reilingen)

„Bruchsaler Ritterschaft“ schlug ihre Zelte auf – und würde gerne zukünftig öfters kommen / Von besonderer Hofatmosphäre fasziniert / Für kommendes Jahr bereits ein erstes mittelalterliches Treiben und ein historischer Weihnachtsmarkt geplant
Verwundert rieben sich am vergangenen Wochenende viele Spaziergänger und Radfahrer im Bereich des Wersauer Hofes in der Reilinger Feldmark die Augen: Ritter in voller Rüstung, muskelbepackte Handwerker oder dralle Marketenderinnen hatte es hier in der noch überschaubaren Vergangenheit noch nicht gegeben. Ja, auf der benachbarten Burg Wersau, und im Mittelalter – aber heute, zu Beginn des 21. Jahrhunderts? Neugierig geworden, lenkte dann auch so mancher seine Schritte oder den Drahtesel in den Hof des idyllisch gelegenen Gutes, das dereinst als Schafhof für das nahe Schloss Wersau genutzt worden war und heute von der Familie Hoffmann als Reiterhof betrieben wird. Und eben dieses historische Ambiente wolle man zukünftig dafür nutzen, um die wechselvolle Geschichte Reilingens, der Burg Wersau und der näheren Umgebung wieder lebendig werden zu lassen, war von den Hofbetreibern zu vernehmen. Mit Veranstaltungen wie dem Rosen- und später dem Spargelmarkt hatte man zwar erste Erfahrungen gesammelt, aber irgendwie noch nicht die besondere Stimmung der Hofanlage getroffen. Dies soll, so die Familie Hoffmann, zukünftig anders werden. Durch den Kontakt zur „Bruchsaler Ritterschaft“ des dortigen Heimat- und Kulturvereins sei es nun gelungen, historische Atmosphäre auf den Wersauer Hof zu bringen. Um das mittelalterliche Treiben besser kennenzulernen, wurde die Eröffnung des neuen landwirtschaftlichen Hofladens jetzt dazu genutzt und zu einem Historischen Hoffest eingeladen. Wenn auch nur in kleiner Formation, stießen die Ritter, Handwerker und Marketenderinnen von Anfang an auf großes Interesse. In den Zelten und unter den Planen hatten es sich die entsprechend der Zeit gewandeten Geschichtsfreunde nicht nur gemütlich gemacht, sondern hier auch die passende Gelegenheit geschaffen, mit den Besuchern des Hoffestes ins Gespräch zu kommen.
Fasziniert von der Umgebung zeigten sich auch die Mitglieder der „Bruchsaler Ritterschaft“. Selten habe man so einen für diese Art der Darstellung passenden Ort gefunden, erklärte Frank Geißler. Der Wersauer Hof sei zwar eine spätbarocke Hofanlage, aber dennoch passe die Art ihres Auftritts gut daher. Auch Bürgermeister Walter Klein zeigte sich an den Aktivitäten der historischen Gruppe interessiert. Erinnerte ihr Auftritt doch auch daran, dass derzeit in der Spargelgemeinde darüber nachgedacht wird, das 725-jährige Gemeindejubiläum im Jahr 2011 mit einem großen historischen Dorffest zu begehen. Und für Otmar Geiger von den Freunden Reilinger Geschichte wurde die Begegnung mit der „Bruchsaler Riutterschaft“ gar zu einem Schlüsselerlebnis in Sachen heimatgeschichtlicher Zusammenarbeit. „Bruchsal und Reilingen verbinden seit jeher gemeinsame Wurzeln mit dem Fürstbistum Speyer.“ So war auch schnell der entsprechende Kontakt hergestellt und neue Idee wurden geboren. Während auf dem Hof die Ritter in ihren glänzenden Rüstungen sich im Schwertkampf übten, und der Schmied den schweren Hammer auf dem Amboss klingen ließ, wurden bereits konkrete Pläne für zukünftige gemeinsame Aktivitäten besprochen. Demnach ist angedacht, dass neben dem Spargelmarkt im Frühjahr bereits im kommenden Jahr nicht nur ein mittelalterliches Lagertreiben zum herbstlichen Hoffest stattfinden soll, sondern auch ein historischer Weihnachtsmarkt. Drei Veranstaltungen, die auf ihre Art das kulturelle Leben in Reilingen bereichern, aber auch die touristische Attraktivität an der Badischen Spargelstraße, an der ja auch die Barockstadt Bruchsal liegt, fördern soll. (og)

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