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* Den Reilingern drohen höhere Wassergebühren

18.07.07 (Reilingen)

Wirtschaftsjahr 2006 der kommunalen Eigenbetriebe der Gemeinde Reilingen nicht so verlaufen wie eingeplant / Verluste bei Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung / Kommunale Wohnungsbaugesellschaft als Erfolgsmodell
Das Wirtschaftsjahr 2006 der kommunalen Eigenbetriebe der Gemeinde Reilingen ist nicht so verlaufen, wie man sich dies eigentlich eingeplant hatte. So musste Bürgermeister Walter Klein während der Gemeinderatssitzung am Montagabend dem Ratsgremium und der interessierten Öffentlichkeit mitteilen, dass beim Eigenbetrieb Wasserversorgung anstelle eines Jahresgewinns von 2.000 Euro letztendlich ein deutlicher Verlust von rund 69.500 Euro entstanden sei. Damit wurden zugleich sämtliche Gewinnvorträge aufgebraucht und ein restlicher Verlust von rund 63.000 Euro muss auf neue Rechnung vorgetragen und „in kommenden Jahren voraussichtlich über Gebührenerhöhungen abgedeckt werden“.
Als einen der Gründe für die Fehlentwicklung nannte Klein den letztjährigen „feuchten“ Sommer. Diese habe dazu geführt, dass der Wasserverbrauch und damit auch –verkauf sich nicht so entwickelt hatte wie vorgesehen. „Die Erlöse aus den Wassergebühren blieben daher um 12000 Euro hinter den Erwartungen zurück.“
Hauptverantwortlich für den hohen Verlust seien aber die Mehraufwendungen im Bereich des Leitungsnetzes. Unerwartet viele Wasserrohrbrüche und Wasserschieberauswechslungen mussten bewerkstelligt werden, was letztendlich in diesem Bereich zu Mehraufwendungen von knapp 65000 Euro geführt hätte.
Als positiv bewertete das Gemeindeoberhaupt, dass die eingeplanten Kredite nicht benötigt wurden. Dadurch konnten die Zinsaufwendungen deutlich verringert werden.
„Diese Einsparungen haben aber leider nicht ausgereicht, das enorme Defizit zu vermeiden.“ Als Folge dieser Entwicklung könnte es bei der im Herbst anstehenden neuen Gebührenkalkulation in Reilingen für den Zeitraum ab 2008 zu einer Erhöhung der Wassergebühren kommen.
Walter Klein versprach, den bisher bewährten Grundsatz, den Bürgern nur die Gebühren zu berechnen, die zu einer vollen Kostendeckung notwendig sind, auch zukünftig beizubehalten. „Eine nach den Vorgaben der Gemeindeordnung übrigens gesetzlich erwünschte Gewinnerzielung haben wir ja bekanntermaßen bei der Wasserversorgung ausgeschlossen.“ Zugleich wies er darauf hin, dass die Wassergebühr der Spargelgemeinde zurzeit an sechstbester Stelle im Rhein-Neckar-Kreis liege.
Auch bei der Abwasserbeseitigung werden jeweils nur die Gebühren berechnet, die zu einer vollen Kostendeckung notwendig sind. Diese Regel führte dazu, dass die Gebühren zum 1. Januar 2007 um 20 Cent je Kubikmeter auf 1,85 € erhöht werden mussten. Anstelle des geplanten Jahresverlustes von 64000 Euro zum Ausgleich der vorhandenen Gewinnvorträge sei mit 71000 Euro im Jahr 2006 auch in diesem Eigenbetrieb ein etwas größerer Verlust entstanden. „Analog zu den Wenigereinnahmen bei den Wassergebühren lagen auch die Abwassergebühren auf Grund der geringeren Menge im vergangenen Jahr um 13000 Euro hinter den Planerwartungen.“
Zudem hätten im vergangenen Jahr 245 Gartenbesitzer die seit 2005 mögliche Abwassergebührenbefreiung für die Gartenbewässerung in Anspruch genommen. Allein hieraus liege der Gebührenausfall bei etwa 8000 Euro. Nach Verrechnung des Jahresverlustes mit Gewinnvorträgen aus Vorjahren müssten noch rund 26000 Euro Verlust ins Jahr 2007 übertragen werden. „Durch die zum 1. Januar umgesetzte Gebührenerhöhung ist davon auszugehen, dass dieses Defizit bereits 2007 ausgeglichen werden kann und keine neue Gebührenkalkulation notwendig sein wird.“
Mit einigen Hinweisen zur Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft beendete der Bürgermeister seinen Rechnungsbericht für 2006. Er zeigte sich zufrieden, denn die KWG habe sich „langsam aber sicher zum Erfolgsmodell“ entwickelt. So konnte das dritte Jahr in Folge wieder ein Gewinn erwirtschaftet werden. Dieser beträgt nach Steuern knapp 33000 Euro. Somit stehen der KWG aus Gewinnen derzeit 341000 Euro zur Verfügung. Außerdem profitiere die Gemeinde vom guten KWG-Jahresergebnis unter anderem auch von entsprechenden Gewerbesteuereinnahmen.
„Insgesamt ist die KWG gut gerüstet für weitere Zukunftsaufgaben, sei es im Rahmen von weiteren Baugebietserschließungen oder im bevorstehenden Bau eines Lebensmittelmarktes in der Hauptstraße“, so die abschließende Einschätzung von Walter Klein. (og)

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