Kurpfalz Regional Archiv

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* Ein Kindheitstraum ging jetzt in Erfüllung

10.02.09 (Hockenheim)

Eine spanische Schwetzingerin aus Oftersheim als Cristina I. närrische Stadtprinzessin in Hockenheim
„Ja, davon habe ich schon als kleines Mädchen geträumt, einmal eine Prinzessin zu sein.“ Die Augen von Cristina Gonzalez strahlen, ein leicht verlegenes Lächeln macht sich im Gesicht der hübschen jungen Frau bemerkbar. Dass dieser Traum jetzt endlich wahr werden sollte, verdankt die 29-Jährige der Ersten Großen Hockenheimer Carnevalsgesellschaft (HCG). Auf der Suche nach einer Stadtprinzessin im 55. Jubiläumsjahr stießen die Verantwortlichen um Präsident Thomas Wünsche und Ehrenpräsident Klaus Zizmann auf die spanische Schwetzingerin, die seit einigen Jahren in Oftersheim wohnt, aber seit knapp einem Jahr in der Rennstadt arbeitet. Gesehen haben sie sicher schon viele, aber die wenigsten gleich erkannt, wenn sie als Restaurantleiterin hinter dem Tresen der McDonalds-Filiale viele Stunden am Tag aktiv ist und sich engagiert um das Wohl der Gäste, aber auch den großen Mitarbeiterstab kümmert. Meist sind es die HCG-Gardemädchen, die voller Stolz ihrer Prinzessin schon mal hin und wieder winken, aber außer einigen Plakaten im Lokal bleibt Cristina am Arbeitsplatz nur wenig Zeit, sich als eine Prinzessin zu fühlen. „Das sind zwei getrennte Welten, die es jede für sich zu meistern gilt.“ Dankbar ist sie aber – wie auch die gesamte rot-weiße Narrenschar – über die Unterstützung von Seiten ihres Arbeitgebers. Manfred Büch ist als Unternehmer und DEHOGA-Vorsitzender im Rhein-Neckar-Raum ein Begriff – und auch unter den Karnevalisten und Fastnachter kein Unbekannter: Waren doch er und seine Frau Ulrike als Prinzenpaar in der Pfalz aktiv.
Als (Pass-)Spanierin fühlt sich Cristina in der Kurpfalz zu Hause. Nach dem Besuch des Wirtschaftsgymnasiums am Vormittag und dem nachmittäglichen Besuch der Spanischen Schule hieß es in den Abendstunden im elterlichen Betrieb mitzuarbeiten. Der Spanische Club war eine bekannte Adresse über die Spargelstadt hinaus, aber die junge Frau zog es nach der Schulzeit schnell in die Heimat ihrer Eltern. Nach einer Ausbildung zur Hotelfachfrau war sie dann auf allen spanischen Inseln zwischen Mittelmeer und Atlantik beruflich tätig. „Die Inseln sind wunderschön, aber man kommt so schlecht von dort fort“, umschreibt die Cristina ihr „Heimwehgefühl“, das sie zurück in die Kurpfalz brachte. Als begeisterte Flamengo- und Salsatänzerin kennt sie den spannenden Grat zwischen Beziehung und Lebensgefühl, was auch in ihren Hobbys so richtig zum Ausdruck kommt – und geradezu ideal zur Rennstadt passt. Motorradausfahrten auf ihre Honda 600 CBR sind eine Leidenschaft, das Rallye-Fahren war sieben Jahre lang ihre Passion („… aber nicht als Co-Pilot!“). Und an den Spieltagen der spanischen Liga geht es im Hause Gonzalez so richtig rund: Während der Papa ein Fan von Real Madrid ist, drückt Cristina dem FC Barcelona die Daumen. Und dass sie inzwischen auch zu den Fans von 1899 Hoffenheim zählt, versteht sich von selbst.
Sprachbegabt wie die junge Frau ist, kann sie sich inzwischen in sechs Sprachen unterhalten – aber nicht „uff Hoggemarisch“. Mit ihrer Proklamation und dem Prolog klappt es aber bereits ganz gut. Und so nutzt sie vor allem die Fahrten in ihrem Lieblichkeiten-Renault aus dem Autohaus Benz, um sich in Begleitung von Thomas Wünsche und Bianca Butz auf die Besuche vieler Karnevals- und Fastnachtsveranstaltungen auch sprachlich vorzubereiten. Ganz besonders freut sich sie sich aber, um am Rosenmontag als Ihre Lieblichkeit Cristina I. die Hockenheimer Kindergärten zu besuchen – und als Stadtprinzessin am Fastnachtdienstag die Rennstadt beim Landesempfang bei Ministerpräsident Oettinger zu repräsentieren. Welches ihrer vier Kleider sie aus diesem besonderen Anlass zur von Elisa Palopoli gestylten Haarpracht tragen wird, weiß sie heute noch nicht. Wohl aber, dass sie morgen Abend zumindest zu Beginn der Jubiläumsprunksitzung in der Hockenheimer Stadthalle recht aufgeregt sein wird. Auch wenn ihre Regentschaft noch bis in den November dauern wird, ist sie sich bereits heute sicher, dass für sie der Traum aus Kindheitstagen in Erfüllung gegangen ist, einmal eine Prinzessin zu sein … (og)

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