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Einmal Kerwe und zurück

22.10.06 (Reilingen)

Ein sonntäglicher Bummel durch Reilingen / Rummelplatz und verkaufsoffener Sonntag
Auch in diesem Jahr hat das wohl traditionellste Fest der Spargelgemeinde die Erwartungen von Jung und Alt erfüllt. Wenn auch der Glanz der früheren Jahre längst verblasst ist, so zeigte sich doch, dass die Reilinger nach wie vor zu ihrer Kerwe stehen. Da das Wetter so gut, ja fast spätsommerlich war, wurde das Fest gefeiert wie schon lange nicht mehr. Die Menschen genossen vor allem am gestrigen Kerwe-Sonntag den Tag, machten sich in großen Scharen auf den Weg, um die einzelnen Veranstaltungspunkte der Kerwe anzusteuern. Und wer die Dimensionen hautnah erleben wollte, der verband dies mit einem Sonntagsspaziergang durch Reilingen.
Schon um dem Drängen der Kinder nachzukommen hieß es, zuerst einmal den Festplatz neben den Fritz-Mannherz-Hallen zu besuchen. Dort hatte der Karlsruher Schausteller Fredy Traber einmal mehr einen Rummelplatz zusammengestellt, der sich sehen lassen konnte. Für alle Altersgruppen gab es die passenden Attraktionen. Während die Kleinen mehr das Rund des Kinderkarussells schätzen, wagten sich die Größeren schon mal in die Umlaufbahn der Raketen. Treffpunkt der Jugend war natürlich einmal mehr der Auto-Scooter und die ganz Mutigen unter ihnen setzten sich mit Schwerkraft und Drehmoment im „Polyp“ auseinander.
Nostalgische Erinnerungen wurden wach beim Anblick des Kettenkarussells. So strahlte manche Oma den Opa an und unter dem erstaunten Kichern der Enkel wurden für sie Kindheitserinnerungen beim freien Flug durch den Kerwenachmittag wieder wach.
Gestärkt mit einer Bratwurst oder ein paar Süßigkeiten konnte man sich später auf den Weg quer durch das Dorf machen, um am südwestlichen Ende das Einrichtungshaus Ehrmann zu erreichen.
Vor allem am späteren Nachmittag herrschte im Bereich rund um das Möbelhaus nicht nur Parkplatznot, sondern auch richtiger großer Andrang. Wer durch das Einrichtungshaus bummelte, lernte nicht nur die Vielfalt des Angebotes kennen, sondern konnte sich an zahlreichen Aktionsflächen auch kulinarisch verwöhnen lassen. Mit dabei war auch der Förderkreis der Schiller-Schule, der mit seiner Kaffee- und Kuchenbar längst zu einer echten Kerweeinrichtung geworden ist. Nicht weniger Reilinger versorgten sich an diesem Stand mit dem traditionellen Kerwekuchen, um diesen dann zu Hause zur sonntäglichen Kaffeestunde zu genießen.
Nur einen Steinwurf entfernt kehrten viele Kerwebummler bei Gardinen-Weis ein, wo eine faszinierende Vielfalt von Stoffe und Dekorationsideen, aber auch Erfrischungen und Knabbereien auf sie wartete.
Durch die für einen verkaufsoffenen Sonntag eher verlassen wirkende Hauptstraße ging es dann vorbei an meist geschlossenen Geschäften hin zur neuen Seniorenresidenz in der Pappelallee, die den Kerwesonntag nicht nur zur Einweihung, sondern auch zu einem „Tag der offenen Tür“ nutzte.
Wer sich von diesem ausführlichen Sonntagsspaziergang ausruhen wollte, kehrte in eines der vielen Reilinger Wirtshäuser ein. Wer aber der Kerwe treu blieb, wanderte einfach wieder zurück zum Festplatz, um hier im Glanz der Lichter in den Abendstunden den Kerwesonntag ausklingen zu lassen.
Der traditionelle Kerwemontag wird heute die Reilinger vor allem an die Stammtische in den Gastwirtschaften locken, um bei Knöchel und Kraut oder anderen deftigen Spezialitäten weiter zu feiern. Am morgigen Dienstagabend geht dann die Kerwe auch in Reilingen zu Ende, wenn die Kerweborscht unter lautem Wehklagen die Schlumpel im Hof des historischen Gasthauses „Zum Engel“ verbrennen werden.

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