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* Jahreswechsel bot beeindruckende Momente

01.01.09 (Altlußheim, Neulußheim, Reilingen)

Das neue Jahr 2009 mit ausgelassener Fröhlichkeit begrüßt / Ein Feuerwerk wie seit Jahren nicht mehr / Immer mehr Feiern und Partys im Familien- oder Freundeskreis / Auffallend viele alkoholisierte Jugendliche unterwegs / Eisregen sorgte für kritische Momente
Einen eisigen Start ins neue Jahr erlebten die Menschen in Reilingen, Alt- und Neulußheim. Aber dennoch wurde wie überall auf der ganzen Welt auch hier das neue Jahr ausgelassen und fröhlich begrüßt. Und dass sich gegen Mitternacht auch besinnlichere und ruhigere Momente bemerkbar machten, passte so richtig zum Jahreswechsel 2008/2009.Der Silvestertag hatte eigentlich recht unspektakulär begonnen. In den Geschäften, die noch Feuerwerksartikel und Knallereien anboten, herrschte emsiges Treiben, auch in den Bäckereien, Metzgereien und bei den Getränkehändler gab es genug zu tun. Vor allem die riesigen Neujahrsbrezeln wurden in großer Zahl gekauft, ebenso wurden die Getränke von Sekt bis Selters gleich kistenweise in die Kofferräume verladen. Es war ein kalter Wintertag, aber zu dieser Zeit von Regen oder Schnee nichts zu sehen. Wohlgelaunt wurden in den Wohnungen und Partykeller das große Feiern vorbereitet, auffallend dabei, dass viel häufiger als in den Vorjahren im Verwandten- oder Freundeskreis, in Jugendcliquen oder mit der Nachbarschaft ins neue Jahr gestartet werden sollte.
Als dann am frühen Nachmittag leichter Sprühregen einsetzte, ahnte man zwischen Kraichbach und Rhein bereits, dass es ungemütlich werden könnte. Und als dann am frühen Abend auch noch Eisregen einsetzte, ging zunächst fast nichts mehr. Fußgänger hangelten sich schlitternd zur Silvesterparty, nicht wenige Autofahrer hatten vor allem in den Nebenstraßen immer wieder Probleme, ihre Fahrzeuge auf der spiegelglatten Fahrbahn in der Spur zu halten. Bei so manchem Gastgeber gingen zu diesem Zeitpunkt bereits die ersten Absagen ein, andere kündigten ein verspätetes Ankommen an. Letztendlich aber kein Grund, auf die mit Spannung und Freude erwartete „Nacht der Nächte“ zu verzichten. Bereits mit einsetzender Dunkelheit beleuchteten bunte Lichter den nächtlichen Himmel, Böller schreckten gerade die Menschen auf, die sich vorgenommen hatten, den Jahresausklang in gemütlicher Ruhe bei einem ausgedehnten Abendessen, Musik und guten Gesprächen zu begehen.
Kurz vor Mitternacht ging dann aber gar nichts mehr: Heftiges Böllern war aus allen Himmelsrichtungen zu vernehmen, wurde aber von den trotz der glatten Straßen und Feldwege vielen nächtlichen Spaziergängern bei weitem nicht so störend empfunden als in den Ortsstraßen selbst.
Auch in diesem Jahr setzte sich der Trend fort, das neue Jahr nicht nur mit Kracher und Raketen zu begrüßen. In Altlußheim machten sich viele beispielsweise zu einem Silvesterbummel durch die eisige Nacht auf, um vom Rheindamm aus mit einem tollen Blick das Lichtspektakel in der Ruhe der Nacht über der Rheingemeinde zu genießen. Während es die Neulußheimer zu dieser Stunde mehr in Richtung Blausee zog, waren in Reilingen die Nachtbummler dick vermummt auf den Feldwegen zur Schlossmühle oder zu den Brücken über die ehemalige B 39 unterwegs. Wer sich einen guten Standort ausgesucht hatte, der hatte die Gelegenheit, das mitternächtliche Geschehen gleich von mehreren Gemeinden und benachbarten Städten zu verfolgen und dem Läuten der Glocken von allen Kirchen zu lauschen.
Auffallend aber auch, dass die Farben regnenden Raketen, Sterne und knatternden Geschosse in diesem Jahr fast eine halbe Stunde lang den Himmel erhellten – deutlich länger als in den Vorjahren.
Als über Reilingen so langsam wieder die nächtliche Ruhe einkehrte, wurde vor allem im Bereich des Neulußheimer Kreisels in der Dorfmitte, aber auch stellenweise in Altlußheim, noch recht heftig der Himmel erhellt.
Wer jetzt noch mit dem Auto unterwegs war, hatte nicht nur wegen der eisglatten Fahrbahnen so seine Probleme. Zerplatzte Knallkörper, Sekt- oder Weinflaschen, aus denen kurz zuvor die Raketen abgefeuert worden waren, oder Hülsen anderer Feuerwerksteile lagen weit verstreut auf den Straßen. Autofahrer taten gut daran, sich im Schritttempo zu bewegen. Eigentlich unglaublich, aber sehr oft festzustellen, dass selbst gegen vier Uhr viele Jugendliche und auch viele Kinder noch „uff de Gass“ waren, um das neue Jahr herumlungernd, knallend, vor allem aber alkoholisiert zu begrüßen. Und nicht selten wurden voller Unvernunft Böller in die Richtung oder gar unter die fahrenden Autos geworfen. Und in Reilingen wurde gar mit Schreckschusswaffen Leuchtspurmunition nicht nur in Richtung Himmel abgefeuert sondern auch parallel zur Straße.
Ansonsten blieb es in den Gemeinden aber relativ ruhig – und wer durch die Silvesternacht spazierte, der erlebte einen besinnlich-stimmungsvollen Start ins neue Jahr. Trotz der eisigen Temperaturen ein ebenso beeindruckender Moment wie im rauchgeschwängerten Trubel in den Straßen. (og)

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