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Unterwegs zwischen Erbsensuppe und Kunsthandwerk

04.12.05 (Neulußheim)

28. Neulußheimer Weihnachtsmarkt ein Ort der Begegnung / Vereine, Gruppen und Institutionen boten bunte Programmvielfalt / Gemeindebücherei ein besonderer Treffpunkt
Wer in Neulußheim am Samstag durch die Gassen der kleinen Budenstadt im Hof der Alten Schule bummelte, wurde angelockt von den wunderbarsten Gerüchen und Klängen, wie sie nur in der Vorweihnachtszeit entstehen können. Da vermischte sich der Duft von frisch geschlagenen Tannen mit dem würzigen Bukett des bei winterlichen Temperaturen dampfenden Glühweins, frisch gebackene Waffeln verströmten ebenso ihr Aroma wie die Bratwürste und Steaks auf dem Holzkohlengrill von nebenan. Vor allem in den späten Nachmittags- und Abendstunden drängten sich die Menschen auf dem Schulhof und genossen die besondere Stimmung dieser Traditionsveranstaltung. Diese erreichte beim Läuten der Glocken, beim Klang des Glockenspiels oder beim vorweihnachtlichen Platzkonzert des Musikvereins “Harmonie” einen besonders gefühlsbetonten Höhepunkt.
Nicht nur die vielen Kinder unter den Besuchern bekamen beim Bummel über den Weihnachtsmarkt glänzende Augen, auch die Älteren fühlten sich immer wieder in ihre Kindheit zurückversetzt. Dies war nicht nur den Neulußheimer Vereine, Gruppen und Institutionen zu verdanken, sondern auch den Landfrauen mit ihrem Adventsmarkt, dem Engagement der Gemeindebücherei und den Einzelausstellern und Schulklassen im Kunsthandwerker-Markt.
Das Angebot auf dem Weihnachtsmarkt reichte von Schmuck- und Lederaccessoires, Geschenkartikeln oder Woll- und Handarbeiten bis hin zu Marionetten, Puppen und Spielwaren. Beim Besuch des Kunsthandwerker-Marktes gab es schönen Schmuck aus echten Steinen, Holzspielzeug und Leuchter zu bewundern.
Was man in den unterschiedlichsten Kreativkursen das ganze Jahr über so lernen kann, zeigten die Neulußheimer Landfrauen im B-Bau der Alten Schule. Bei diesen vielfältigen Handarbeiten war anfassen erlaubt. Diese reichten von Laubsägearbeiten über Patchwork-Produkte und Gestecke bis hin zu Kerzen oder Stickereien.
Wem mehr der Sinn nach den kulinarischen Köstlichkeiten stand, hatte am vergangenen Samstag ebenfalls die Qual der Wahl.
Einen kulinarischen Treffer der besonderen Art landeten einmal mehr die Naturfreunde mit ihrer Erbsensuppe, die über einem offenen Holzfeuer in einem großen Kessel dampfte. Heimelig ging es auch in der AWo-„Wärmestube“ zu, wo mit Tafelspitz und Meerrettich eine nicht alltägliche Spezialität angeboten wurde. Beispielhaft auch das Engagement des kommunalen Jugendtreffs “Point”. Hier gab es nicht nur leckere Waffeln, sondern für die jungen Besucher auch Spiele und fetzige Musik.
Beschaulicher ging es dagegen in der Gemeindebücherei zu. Bei klassischer Hintergrundmusik, aber auch bei den Live-Auftritten des Akkordeon-Trios (Katrin Künzig, Aletta Berger und Louisa Pertner), Julia Petersen (Gambe) sowie Julia Molfenter und Anna-Katharina Schmitz (Querflöten) bereitete es ein besonderes Vergnügen, zu einem aromatischen Tee und leckeren Zimtwaffeln in die faszinierende Welt der Bücher einzutauchen. Passend dazu auch der Büchertisch der evangelischen Kirchengemeinde.
Nicht der eigenen Vereinskasse sondern einem guten Zweck diente das Engagement der Kinderhilfe Senegal, der kirchlichen Sozialstation, der Markusschule, der Kindertageseinrichtung „Pusteblume“ oder des Freundeskreises der Freiwilligen Feuerwehr.
Auf großes Interesse bei den jungen Weihnachtsmarktbesuchern stießen die Bastelstube des SPD-Ortsvereins und die Geschichte vom Plätzchendieb im Kasperl-Theater des evangelischen Kindergartens.
Auf der Weihnachtsbühne moderierte Walburga Schäfer ein abwechslungsreiches Kulturprogramm, das von den Kindern der Musikschule Valentin Seibert, dem Vereinigten Männergesangverein, dem gemischten AGV-Chor, dem Kinderchor der Markusschule und vom Musikverein „Harmonie“ gestaltet wurde.
Bei dieser großen Vielfalt an Angeboten wurde aus dem geplanten Kurzbesuch während einer Rundreise zu anderen Weihnachtsmärkten in der Region meist ein längerer Aufenthalt in Neulußheim. Gäste wie Einheimische fühlten sich in der kleinen Budenstadt wohl und genossen die besondere Atmosphäre im Kreis von Nachbarn, Freunden oder eigens angereisten Verwandten. So wurde aus dem Weihnachtsmarkt einmal mehr auch ein Fest der Begegnung. Kein Wunder, dass sich beim Ausgehen der Lichter am späten Abend schon so mancher auf den kommenden Weihnachtsmarkt rund um die Alte Schule freute.

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