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* Deutliches Zeichen für eine soziale Stadt

06.03.09 (Hockenheim)

Richtfest für das neue Lebenshilfe-Wohnhaus gefeiert / Projekt mitten in der Stadt realisiert / 24 Behinderte finden neues Zuhause
Nach fast zehnjähriger Planungsphase hatte der Verein Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung im Raum Hockenheim-Schwetzingen am gestrigen Freitagnachmittag allen Grund zur Freude: Bei nicht dem Anlass entsprechenden Wetter wurde das Richtfest für das neue Wohnhaus gefeiert, das zukünftig behinderten Menschen mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen ein neues Zuhause bieten soll. Die Feierstunde im Treppenhaus des Rohbaus nutzte der stellvertretende Vorsitzende der Lebenshilfe, Heiko Birth, um all denen zu danken, die sich in den vergangenen Jahren engagiert dafür eingesetzt hatten, das Projekt in der Rennstadt zu realisieren. Ein besonderes Lob hatte er in diesem Zusammenhang für die Ämter und Dienststellen der Stadt Hockenheim parat, die die Baumaßnahme nicht nur stets mit Rat und Tat unterstützt, sondern auch viel Geduld und Verständnis gezeigt hätten. Die Lebenshilfe Hockenheim-Schwetzingen könne mit dem Tag des Richtfestes nun endlich das Licht am Ende des Tunnels erkennen, freute sich Heiko Birth auf den Abschluss der Bauarbeiten zum Jahresende. Dann würden nämlich 24 behinderte Menschen mitten in der Stadt ein neues Zuhause finden – und viele Hockenheimer in diesem Bereich neue Nachbarn bekommen. Es sei zu hoffen, dass die Hausbewohner gut aufgenommen und in das lebendige Leben in der Rennstadt schnell eingebunden würden, so der stellvertretende Vorsitzende abschließend. Diesen verbalen Ball nahm Oberbürgermeister Dieter Gummer in seiner Ansprache sofort auf und sicherte den Anwesenden zu, dass es in der Rennstadt keine Ausgrenzung behinderter Menschen geben wird. „In unserer Stadt hat Integration Vorrang.“ Mit dem Wohnhaus der Lebenshilfe werde mitten in der Stadt ein weiteres deutliches Zeichen gesetzt, dass Hockenheim eine „soziale Stadt“ sei. Außerdem würde das neue Gebäude das Bild der Stadt abrunden. Dass dieses Wohnprojekt nun auch tatsächlich realisiert werden könne, sei letztendlich nicht nur dem Engagement und der Beharrlichkeit der Verantwortlichen der Lebenshilfe zu verdanken, sondern auch dem Langmut von Gemeinderat und Stadtverwaltung. Jetzt dürfe man sich, so OB Gummer abschließend, auf die neuen Mitbürger freuen: „Ich bin heute schon neugierig auf die kommende Zeit.“
Das Richtfest sei ein ereignisreicher Moment, stellte die Landtagsabgeordnete Rosa Grünstein in ihrem Grußwort fest. Es sei nun eine Freude mitzuerleben, wie aus „einer Schnecke ein Sprinter“ werde. Sie zollte der Rennstadt Lob, das Haus mitten der Stadt zu errichten. Das spreche für Hockenheim, das sich auf das neue Lebenshilfe-Wohnhaus freuen dürfe, ebenso wie die Anwohner auf neue Nachbarn.
Mit einem launigen Dialog stellten anschließend die Lebenshilfe-Geschäftsführerin Kristina Funk und der Vorsitzende des Heimbeirats, Sven Günthner, das Wohnkonzept vor. „Sprechen Sie mit uns, haben Sie ein offenes Herz und Ohr“, signalisierten die Redner die Bereitschaft der zukünftigen Hausbewohner, sich aktiv in das Leben der Stadt mit einbringen zu wollen.
Nachdem Architekt Jürgen Roth noch einmal die verschiedenen Bauphasen in Erinnerung gerufen hatte und den Anwesenden versichern konnte, dass die geplanten Baukosten eingehalten werden, hatte beim gestrigen Richtfest einmal mehr die Zimmerleute das letzte Wort. Zimmermeister Ferdinand Essenpreis sprach den traditionellen Richtspruch und bekräftigten den Segensspruch mit einem dreifachen „Hoch“. Nachdem er das Glas mit Wein auf einen Zug geleert hatte, warf er es nach alter Sitte auf den Boden, auf dass die Scherben auch dem neuen Lebenshilfe-Wohnhaus Glück und Segen verheißen mögen.
Spätestens zum Jahresende soll das Haus von vier Wohngruppen zu sechs Personen in familienähnlicher Atmosphäre bezogen sein. Zur Unterstützung der behinderten Bewohner wird dann auch rund um die Uhr pädagogisches und pflegerisches Fachpersonal anwesend sein.  (og)

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