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* Liedgut in den vergangenen zwei Jahren total umgekrempelt

03.03.09 (Reilingen)

Chöre des traditionsreichen MGV 1902 Reilingen gehen neue Wege / Zukunftssicherheit oberstes Ziel / „Neue Töne, gute Laune“ so die Botschaft / Erstes Konzert mit dem neuen Chorleiter Bernhard Bentgens
„Und? Hat das Mittagessen geschmeckt?“ Ein zustimmendes Gemurmel ist im Saal des „Reilinger Hofes“ zu hören, während jeder seinen Platz einnimmt. Die Sängerinnen und Sänger des MGV 1902 Reilingen haben sich vorgenommen, einen ganzen Samstag lang zu proben, und sich intensiv auf den großen Konzertabend in den Fritz-Mannherz-Hallen am kommenden Sonntag, 15. März, vorzubereiten. Der gewählte Konzerttitel ist schlicht und einfach, drückt aber überaus deutlich aus, was die möglichst vielen Zuhörer erwarten wird: „Neue Töne, gute Laune“.Das gewählte Motto soll aber zugleich auch Botschaft sein, dass sich nach über zweijährigem Wandel ein neuer MGV 1902 der Öffentlichkeit vorstellen möchte. „Wir mussten uns unbedingt der Überalterung stellen und unseren traditionsreichen Chor zukunftssicher neu ausrichten“, umschreibt Berthold Schuppel die damalige Situation. „Schnelles Handeln war gefordert, um unserem Chor nach einer erfolgreichen und wunderbaren Vergangenheit auch den Weiterbestand zu ermöglichen.“ Dies sei gar nicht so einfach gewesen, so der Vorsitzende weiter. Zunächst musste ein passender Weg gefunden werden – „und dazu ein Dirigent, der bereit war, sich dieser nicht einfachen Herausforderung zu stellen!“
Mit dem Kantor Bernhard Bentgens, einem Absolventen der renommierten Folkwang-Schule (Kunsthochschule für Musik, Theater, Tanz und Gestaltung in Essen) wurde schließlich eine künstlerische Persönlichkeit gefunden. Obwohl examinierter A-Kirchenmusiker gilt dessen Liebe seit vielen Jahren dem Chansons und modernen Liedgut – und dies stets gepaart mit einer gehörigen Portion Humor.
Für den Wahl-Heidelberger als auch den vom klassischen Liedgut geprägten Männergesangverein waren die ersten Begegnungen nicht ganz einfach. Plötzlich stand kein Dirigent des alten Schlages mehr vor den Sängerinnen und Sänger, sondern ein von Ideen sprühender, überaus jugendlich wirkender Mann, der sich mehr in der Rolle des Motivators und Wegbereiters sah. Bernhard Bentgens und der MGV 1902 rauften sich zusammen: Je öfters gemeinsame Proben stattfanden, um so mehr wurde allen Beteiligten klar, dass die Symbiose nicht besser hätte sein können. Das konsequente Umstellen forderte aber auch seinen Preis: „Viele, vor allem ältere Sänger wollten den neuen Weg nicht mitgehen.“ Berthold Schuppel als auch Bernhard Bentgens bedauern dies, wissen aber, dass es keine Alternative geben konnte. „Von bis zu 120 Sänger sind heute noch 40 aktiv.“ Dank des neuen Liedgutes und Proben, die allen wieder viel Spass bereiten, konnten inzwischen sogar fünf neue Aktive gewonnen werden. „Wir sind auf dem richtigen Weg, haben aber noch viele Herausforderungen zu meistern.“ Dennoch sei es an der Zeit, sich nach umstellungsreichen und Monaten intensiven Probens nun endlich auch einem kritischen Publikum zu stellen. „Wir wollen schließlich auch wissen, ob unsere gewohnten Zuhörer den neu eingeschlagenen Weg mitgehen.“
Wer zufällig einen der Probenabende im „Reilinger Hof“ mitbekam, oder auch schon mal einen Blick ins Programmheft für den kommenden Sonntag werfen konnte, der ist echt gespannt. Der MGV-Frauenchor „Chory Feen“, der Männerchor und das Doppelsextett wollen ihren Zuhörern bewusst zeigen, „dass es bei uns im MGV jetzt annerschder geht“, so Berthold Schuppel und Bernhard Bentgens mit einem Augenzwinkern. So werden die Sängerinnen und Sänger ihr neues Liedgut präsentieren und wollen mit einigen musikalischen Überraschungen das Publikum begeistern. Auf die Zuhörer wartet ein Abend voller bekannter Melodien: Von Udo Jürgens, Frank Sinatra und Reinhard Mey, bis zu Tom Jones oder den legendären Comedian Harmonists. „Es werden aber auch einigen weniger bekannten Lieder und Texte zu hören sein, die nicht minder schön und unterhaltsam sind“, ist auch Bernhard Bentgens gespannt, wie seine nunmehrige zwei Jahre andauernde Zusammenarbeit mit den Chören des MGV 1902 vom Publikum aufgenommen wird. Sein erstes Résumé jedenfalls sprüht vor Zuversicht und auch der Vereinsvorsitzende ist sich sicher, dass sich „das Umkrembeln“ gelohnt hat. Für die Sängerinnen und Sänger im Probenlokal ebenfalls gar keine Frage: Sie kommen wieder mit viel Freude in die Singstunde und können ihr erstes Konzert nach mehr als zwei Jahren kaum erwarten. (og)

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