Kurpfalz Regional Archiv

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Unübersehbare Spuren hinterlassen

29.11.98 (Geschichte allg., Personalia)

200. Todestag von Kurfürst Carl Theodor / Mannheim und Schwetzingen von dem kurpfälzischen Regenten geprägt
Unübersehbare Spuren hinterlassen das kommende Jahr beschert der Kurpfalz einen ganz besonderen Denktag. Am 16. Februar 1999 jährt sich der Todestag von Kurfürst Carl Theodor zum 200. Mal. Wie kaum ein anderer hinterließ er seine Spuren in der Geschichte der Kurpfalz, bis er 1777 nach München umzog. Carl Theodor, am 11. Dezember 1724 geboren, entstammt der pfalzgräflichen Linie in Neuburg an der Donau, der Wittelsbacher Nebenlinie Pfalz-Neuburg-Sulzbach. Der Knabe, Sohn des späteren Herzogs Johann Christian Joseph von Pfalz-Sulzbach und von Maria Henriette Leopoldine, Tochter des Franz Egon de la Tour, Marquis zu Bergen op Zoom und Prinzen von Auvergne, war erst vier Jahre, als er die Mutter verlor. So lebte er bei seiner Urgroßmutter in Drogenbush bei Brüssel. Das dortige Schloss und dessen Umgebung wurden für den späteren Kurfürsten die Heimat seiner Kindheit.

Der Tod seines Vaters 1733 verursachte einen erneuten Einschnitt im Leben des zwischenzeitlich Neunjährigen. Er wurde nun am Hof des Kurfürsten Carl Philipp, dem Erbauer des Mannheimer Schlosses, von Jesuiten erzogen. 1742 heiratete er auf einer Mannheimer Doppelhochzeit seine Cousine Elisabeth Auguste. Als sie 1974 stirbt und, nach dem nur wenige Tage währende Leben des gemeinsamen Sohnes, kinderlos blieb, heiratete der über 70jährige 1795 die noch junge Prinzessin Maria Leopoldine, doch auch diese Ehe brachte keine Kinder.
Carl Theodor erbte und erlangte im Laufe seines Lebens zahlreiche Titel, so regiert er ab 1728 Bergen op Zoom, ab 1733 Pfalz-Neuburg-Sulzbach, von 1743 an Pfalz-Neuburg, Jülich und Berg sowie die Kurpfalz, von 1777 an zudem Bayern. In all diesen Herrschaftsbereichen hielt er sich an die Verfassungen, reformierte die Exekutive und kontrollierte seit 1753 systematisch, allerdings mit unterschiedlichem Erfolg die verschiedenen Reformen. In der Kurpfalz schaffte er 76 die Folter ab. Bereits zehn Jahre zuvor hatte er ein Toleranzedikt erlassen. Da er es aber vermied, Reformen durch Zwang durchzusetzen bleiben viele Probleme ohne Lösung.
Schon früh zeigte sich seine Abneigung gegen das Soldatentum, dafür ließ er geistige und künstlerische, insbesondere musikalische Neigungen erkennen. Carl Theodor hatte zudem 1763 in Mannheim eine Akademie der Wissenschaft und der Literatur ins Leben gerufen und zwölf Jahre später eine deutsche Gesellschaft, durch die es zum ersten deutschen Hof- und Nationaltheater kam. Carl Theodor war stets ein Förderer der Künste und Wissenschaften.
Als Max II. von Bayern am 30. Dezember 1777 kinderlos starb, hatte der Kurfürst infolge von Hausverträgen auch die Regierung Bayerns mit Sitz in München zu übernehmen. Die Kurpfalz verwaiste, Carl Theodor konzentrierte sich auf seine neue Hauptstadt, der er eine glänzende Blütezeit bescherte. Am 16. Februar 1799 starb Carl Theodor in München und wurde in der dortigen Theatinerkirche beigesetzt. (str)
Quelle: Schwetzinger Zeitung, 28.11.1998

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