Abiturientenjahrgang 1976 traf sich nach 30 Jahren wieder in  Hockenheim / Die alte Schulstadt genauer kennengelernt / Besuch des  Tabakmuseums und ein Rundgang mit dem Nachtwächter
 Klassentreffen  zu veranstalten, ist eigentlich nichts besonderes – es sei denn, es  trifft sich der erste reine Hockenheimer Abiturjahrgang, der 1976 das  damals noch recht junge Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium mit der  Reifeprüfung verließ. Es lag schon eine besondere Mischung aus  Erinnerungen, Wehmut und auch ein bisschen „Feuerzangenbowle“ in der  Luft, als sich die ersten, inzwischen zu Damen und Herren gereiften,  Schülerinnen und Schüler von damals auf der Kirchenstaffel von St. Georg  trafen. Der einst intensive tägliche Kontakt wurde in all den Jahren  durch Studium, berufliche Entwicklungen und räumlichen Veränderungen auf  ein Minimum reduziert. So machten sich die wenigen  Jahrgangsangehörigen, die in der Region geblieben waren, manchmal  regelrecht auf Spurensuche, um die früheren Klassenkameraden zu einem  Abituriententreffen in Hockenheim wieder zu vereinen. Nach intensiven  Recherchen gelang es jetzt Lioba Scheurer (Hockenheim), Gabriele Hönig  (Ketsch), Dieter Hopf (Reilingen) und Ronald Mummert (Neulußheim)  tatsächlich, fast alle Gauß-Absolventen von damals zu einem  nostalgischen Ausflug in die eigene Vergangenheit, aber auch ihres  einstigen gemeinsamen Schulortes zu bewegen.
Klassentreffen  zu veranstalten, ist eigentlich nichts besonderes – es sei denn, es  trifft sich der erste reine Hockenheimer Abiturjahrgang, der 1976 das  damals noch recht junge Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium mit der  Reifeprüfung verließ. Es lag schon eine besondere Mischung aus  Erinnerungen, Wehmut und auch ein bisschen „Feuerzangenbowle“ in der  Luft, als sich die ersten, inzwischen zu Damen und Herren gereiften,  Schülerinnen und Schüler von damals auf der Kirchenstaffel von St. Georg  trafen. Der einst intensive tägliche Kontakt wurde in all den Jahren  durch Studium, berufliche Entwicklungen und räumlichen Veränderungen auf  ein Minimum reduziert. So machten sich die wenigen  Jahrgangsangehörigen, die in der Region geblieben waren, manchmal  regelrecht auf Spurensuche, um die früheren Klassenkameraden zu einem  Abituriententreffen in Hockenheim wieder zu vereinen. Nach intensiven  Recherchen gelang es jetzt Lioba Scheurer (Hockenheim), Gabriele Hönig  (Ketsch), Dieter Hopf (Reilingen) und Ronald Mummert (Neulußheim)  tatsächlich, fast alle Gauß-Absolventen von damals zu einem  nostalgischen Ausflug in die eigene Vergangenheit, aber auch ihres  einstigen gemeinsamen Schulortes zu bewegen.
Entsprechend groß war  natürlich die Spannung und die Neugierde unter den aus ganz Europa  angereisten Mitschülerinnen und Mitschüler. Hin und wieder aber auch  manch fragender Blick: „Ist das nun Klaus, Rainer oder gar Hans-Peter?“  Andere wiederum stellten an diesem Nachmittag erstmals so für sich fest,  dass man in den letzten 30 Jahren doch älter geworden sein müsse. Aber  bereits nach wenigen Minuten waren die grauen Haare oder ersten Falten  schon längst wieder vergessen. Und je länger sich die Abiturienten über  die Zeit von „damals“ unterhielten, umso kleiner schien der zeitliche  Abstand zum letzten Schultag zu werden.
Gemeinsam mit ihrem einstigen  Klassenkameraden Otmar A. Geiger hatte das Vorbereitungsteam ein  abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das zunächst mit einem  Umtrunk im Tabakmuseum eröffnet wurde. Nach der obligatorischen  Begrüßung durch Jahrgangssprecher Dieter Hopf war es dann auch gleich an  Museumsleiter Hans Christ, die alten Gaußianer durch das Hockenheimer  Heimatmuseum zu führen. Viele mussten bei einem Rundgang durch die  Vielfalt der Exponate gestehen, während der Schulzeit eigentlich so gut  wie gar nichts von der Wirtschafts- und Sozialgeschichte der späteren  Rennstadt mitbekommen zu haben. Für Hans Christ die beste Gelegenheit,  die Bedeutung des Tabakanbaus und der Zigarrenindustrie für Hockenheim  und die umliegenden Gemeinden zu rekapitulieren.
Nach dem mit viel  Beifall aufgenommenen Rundgang durch das Museum war aber der Ausflug in  die lokale Geschichte noch lange nicht beendet. Inzwischen zum  Nachtwächter von Hockenaw des Jahres 1756 gewandelt, lud der regionale  Heimatforscher Otmar A. Geiger seine ehemaligen Klassenkameraden „unn  die aus de Parallelklassen halt a“ zu einem unterhaltsamen Bummel durch  die Stadtgeschichte ein. Auch hierbei immer wieder erstaunte Gesichter,  hatten doch gerade die von Auswärts ins Gauß gehende Schülerinnen und  Schüler oft nicht mehr von Hockenheim kennengelernt als die Schule, die  Bushaltestellen oder die Bäckereien dazwischen. Für den Nachtwächter  natürlich die Gelegenheit, aus seinem schier unerschöpflichen Repertoire  an Geschichten und Anekdoten aus der Geschichte zu schöpfen. Und da er  in Uwe Lörch und Horst Schwesinger, wortgewandten Vertretern der  „Schwoobe vun Neilosse“, den erklärten Lieblings“feinden“ des  Nachtwächters, gerade zu ideale Gegenpartner hatte, geriet der Rundgang  zu einem heiteren und stimmungsvollen Erlebnis. Dies gipfelte  schließlich im Übersetzen der lateinischen Inschrift des Nepomuks an der  Kraichbachbrücke, was für nicht Wenige die erste Begegnung mit der  einst gelernten Sprache nach vielen Jahren bedeutete. Ein unerwarteter  Test, der für manchen Schweiß auf der Stirn sorgte.
Um das 30-jährige  Wiedersehen auch ganz zum gewählten Motto passend ausklingen zu lassen,  endete der Rundgang mit dem Nachtwächter richtigerweise im Hockenheimer  Brauhaus am Stadtpark. In der urigen Atmosphäre traf man dann auch  unter großem Hallo auf die einstigen Lehrer Ernst Zowislo, Ekkehardt  Jahn, Wolfgang Hoeß und Werner Boll. Meist saßen die  Naturwissenschaftler, Juristen, Ärzte, Ingenieure, Geschäftsleute und  Lehrer von heute mit ihren Paukern von damals im großen Kreis zusammen.  Dabei erinnerte der damalige Musiklehrer Boll an „den ganz besonderen  Jahrgang“, der erstmals am Hockenheimer Gymnasium das Abitur nach dem  damals neu eingeführten Oberstufen-Kurssystem abgelegt hatte. Er war  sich mit seinen Kollegen einig, dass damals die schulischen  Anforderungen um ein Vielfaches höher gewesen seien als heute. Und da  die meisten Lehrer an diesem Abend sogar das einst gefürchtete rote  Notenbüchchen von damals mitgebracht hatten, war für viel Abwechslung  und Gesprächsstoff gesorgt.
Dass das Treffen erst in den frühen  Morgenstunden endete, war klar. Schließlich gab es auch untereinander  viel zu erzählen, vor allem natürlich aus einer Zeit, die längst zu  einem Teil der Geschichte des Gauß-Gymnasiums – und damit auch der  Hockenheimer Stadtgeschichte geworden ist.
