Heizenergiekonzept für Reilinger Schul- und Sportzentrum wird  umgesetzt / Kostenpunkt: Rund 136.000 Euro / Jährlich werden mindestens  12.500 Euro eingespart / Zukünftig nur noch eine Heizzentrale
In  Zeiten knapper Finanzmittel, aber auch mit weiter wachsendem Umwelt-  und Naturbewusstsein kommen gerade den Wärmeenergieverbraucher von  öffentlichen Einrichtungen besondere Bedeutung zu. Wo Einsparungen oder  Modernisierungen möglich sind, versucht man auch, diese umzusetzen. In  Reilingen zählen trotz verschiedener Wärmeschutzmaßnahmen vor allem die  Gebäude der Friedrich-von-Schiller-Schule, mehr noch aber die  Fritz-Mannherz-Hallen zu den größten Energieverbraucher. Die  betreffenden Einrichtungen werden derzeit über vier gasbefeuerte  Kesselanlagen in zwei getrennten Heizzentralen mit Wärme versorgt. Die  Anlagen sind, so Bürgermeister Walter Klein gegenüber unserer Zeitung,  seit 15 Jahren in Betrieb. „Reparaturen waren bereits in der  Vergangenheit mehrfach erforderlich – und stehen auch in allernächster  Zeit an.“ Auch müsse ein neuer Brenner eingebaut werden. „Auch mit  Rücksicht auf stetig steigende Energiepreise wurde jetzt überprüft, wie  sich die vorhandene Wärmeerzeugung mittelfristig verbessern lässt“,  macht das Gemeindeoberhaupt den dringenden Handlungsbedarf deutlich.  Außerdem hätten die Spezialisten vom Ingenieurbüro PSP untersucht,  welche Maßnahmen erforderlich seien, um im Bedarfsfall moderne  Heiztechnik, auch unter Berücksichtigung innovativer  Wärme-/Energieerzeugung, einsetzen zu können.
Das inzwischen  erstellte Heizenergiekonzept, das auch in der jüngsten  Gemeinderatssitzung vorgestellt und beraten wurde, empfiehlt der  Gemeinde Reilingen die Einrichtung einer gemeinsamen Heizzentrale für  die Schul- und Sportgebäude – unter Beibehaltung der bisherigen  Gasbefeuerung. „Dadurch kann die Gesamt-Feuerungsleistung um rund 100  Kilowatt verringert werden“, zeigt sich Walter Klein überzeugt davon,  eine sinnvolle Lösung gefunden zu haben. Voraussetzung sei aber die  Anbindung der Schule an die Heizzentrale in den Fritz-Mannherz-Hallen.  Dafür müsse, so der Bürgermeister, eine Fernleitung gebaut und der  Schornstein umgebaut oder auch erneuert werden. Die Kosten für die  gesamte Maßnahme schätzt er auf etwa 136 000 Euro. „Die jährlichen  Einsparungen werden dann bei mindestens 12 500 Euro liegen“, ist sich  Walter Klein sicher. Ohne Berücksichtigung von möglichen  Finanzierungskosten, Fördergelder oder weiteren Energiepreissteigerungen  ergebe sich somit eine Rückführung des Kapitals nach rund elf Jahren.  Darüber hinaus reduziere sich aber auch die Kohlendioxid-Emission  „deutlich“. Durch die frei werdenden Flächen und Kaminzüge im  Schulgebäude besteht außerdem die Möglichkeit, bei weiter steigenden  Energiebezugskosten an dieser Stelle mit alternativen Konzepten Energie  in das Heiznetz einzuspeisen. Eine Pellets-Heizanlage oder ein  Blockheizkraftwerk sei, so der Bürgermeister, ebenso denkbar wie andere,  innovative Anlagen zur Energiegewinnung.
Bei einer erforderlichen  Heizleistung von 630 Kilowatt für das gesamte Schul- und Sportzentrum  könne derzeit, so Bernd Machauer vom untersuchenden Ingenieurbüro, auf  eine Gas- oder Ölbefeuerung noch nicht verzichtet werden. „Alle anderen  Energieformen sind noch zu teuer, um die gesamte Energieversorgung zu  übernehmen.“ Daher sei es sinnvoll, die ausgearbeitete  Heizenergiekonzeption, wie vom Technischen Ausschuss bereits empfohlen  und auch vom Gemeinderat beschlossen, bis 2008 umzusetzen. Zeitgleich  könnten, so der Energieexperte weiter, optionale Möglichkeiten der  Energieversorgung ausgelotet und auf deren Wirtschaftlichkeit hin  untersucht werden. „Das erarbeitete Konzept ermöglicht der Gemeinde  Reilingen deutliche Energieeinsparungen und ist zugleich Grundlage für  zukünftige Einsparmaßnahmen“, so Bernd Machauer zuversichtlich. Für  Bürgermeister Walter Klein bedeutet die Entscheidung des Gemeinderats  zugleich auch den Auftrag, Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung  auszuloten. „Wir werden alle in Frage kommenden Fördergelder beantragen,  um die Kosten für unsere Gemeinde so gut wie nur möglich zu  reduzieren.“
