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Fischer leisten wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz

04.06.11 (Reilingen)

48. Reilinger Fischerfest / Rudolf Neureder Reilinger Fischerkönig 2011 / Jens Pflüger bester Jugendfischer / Siegerehrung durch Spargelprinzessin Julia I. und Bürgermeisterstellvertreter Peter Geng
Fischerfeste gehören seit langer Zeit mit zu den beliebtesten volkstümlichen Feste in der Kurpfalz. Und längst wissen die Feinschmecker unter den Fischliebhabern, dass Zander oder Merlane nicht überall gleich gut zubereitet werden. Nimmt man den Besucherandrang im großen Zelt auf dem Festplatz in der „Nachtwaid“ als Gradmesser, dann dürfte das Reilinger Fischerfest zu den Veranstaltungen in der Region gehören, die man besonders gerne besucht. Über das lange Wochenende waren die Reihen stets gut besetzt, die vielen Helferinnen und Helfer hatten alle Hände voll zu tun. Vor allem in den Abendstunden ging es dabei recht eng zu, denn all zu gerne wollte man beim traditionellen Auftakt der kurpfälzischen Backfischsaison mit dabei sein. Wer sich eine Portion frisch zubereiteten Fisch holen wollte, musste sich während des viertägigen Fischerfestes immer wieder mal gedulden. Die leckeren Fischspezialitäten, allen voran Zander, Merlane oder Forellen fanden zu dieser Zeit reißenden Absatz, dass die Aktiven des gastgebenden Angelsportverein zeitweise mit dem Panieren und anschließendem Ausbacken der Fische in den großen Friteusen schier nicht mehr nachkamen.
Betrachtet man das 48. Reilinger Fischerfest aber im Rückblick, fällt auf, dass die Besucher trotz aller Festfreude sparsamer waren als in den Vorjahren. So war die Nachfrage nach kleineren Fischen deutlich größer, dafür die Zahl der auf einmal gekauften Bierbons deutlich geringer. Da ein guter Speisefisch aber dennoch „schwimmen” musste, gab es an den Getränkeausgaben dennoch viel zu tun. Und wer nach dem üppigen Genuss der Fischspezialitäten noch einen Verdauungsschnaps brauchte, der besuchte die „Baracuda“-Bar gleich neben der großen Bühne.
Traditioneller Höhepunkt des Fischerfestes ist alljährlich die Vorstellung des Fischerkönigs und seiner Prinzen. Im 725. Jubiläumsjahr der Gemeinde Reilingen ein ganz besonderer Moment, denn erstmals nahm die amtierende Spargelprinzessin Julia I. die Siegerehrung vor. Unterstützt wurde sie dabei von Bürgermeisterstellvertreter Peter Geng und dem ASV-Vorsitzenden Helmut Berlinghof.
Zunächst überreichte die hübsche Repräsentantin der Spargelgemeinde die Pokale an den Jugendfischerkönig Jens Pflüger sowie dessen Prinzen Paul Rothausky und Benjamin Schöndorfer. Die schwere silberne Traditionskette des Reilinger Fischerkönigs ging an Rudolf Neureder, der den schwersten Fisch zum Verwiegen gebracht hatte. Ausgezeichnet wurden zudem als erster Prinz Thorsten Klebert sowie Knut Berlinghof als zweiter Prinz.
Eigentlich schade, dass die Krönungszeremonie im Lärm des Festzeltes schier unterging, nur wenige der Anwesenden interessierten sich für diese Ehrungen. Hier wird sich der ASV Gedanken über die zukünftige Form der Ehrung der Fischerkönige und deren Prinzen machen müssen.
Bei einem kleinen Empfang in der „Baracuda“Bar dankte Bürgermeisterstzellvertreter Peter Geng dem ASV 1960 für die Hege und Pflege des Reilinger Baggersees. „Ein wichtiger Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz“, würdigte er das ehrenamtliche Engagement des Vereins. Geng dankte dem Verein zugleich auch für die aktive Jugendarbeit, die bei den jungen Menschen das Bewusstsein dafür wecken und fördern würde, für Natur-, Gewässer- und Tierschutz Verantwortung zu übernehmen.
Viel Zeit zum Feiern und Repräsentieren blieb dem Fischerkönig und den Prinzen aber nicht. Nachdem man zusammen mit dem ASV-Vorstand und einigen Ehrengästen noch mit einem Glas Sekt auf die Königswürde angestoßen hatte, mussten alle wieder zurück auf ihre Posten, denn bei einem so kleinen Verein wie dem ASV 1960 werden bei einer Großveranstaltung wie dem Fischerfest alle helfenden Hände dringend gebraucht.
Zu den Klängen der munter aufspielenden „Original Steinbergmusikanten“ ging es den weiteren Abend hoch her. Der eingesetzte Sicherheitsdienst hatte im und um das Festzelt herum recht wenig zu tun, kleinere Rangeleien wurden im Keim erstickt. Weniger friedlich ging es dann im näheren Umfeld des Festgeländes zu, wo an parkenden Pkws die Antennen abgebrochen oder Außenspiegel abgetreten wurden. Und die Spuren, die so mancher Festbesucher an Zäunen oder Hauswänden hinterließ, passte auch nicht so richtig zu dem sonst so stimmungsvollen 48. Reilinger Fischerfest. Ob seiner leckeren Fischspezialitäten dürfte es aber dennoch in guter Erinnerung bleiben.

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