Speyer, ein bedeutender Marienwallfahrtsort, zog im Mittelalter nicht nur Jakobspilger an, sondern war auch Station von Rom- und Jerusalempilgern. Speyer als Station auf dem Weg nach Rom wird erstmals im Pilgerbericht des isländischen Abtes Nikolaus im 12. Jahrhundert und im Bericht des Albert von Stade aus dem frühen 13. Jahrhundert erwähnt. Besonders zahlreich sind jedoch die Spuren, die in der Stadt auf die Jakobspilger hinweisen. Weiterlesen
Jakobspilger
Eine lange Reise in die Ungewissheit
Über die Wallfahrt zum Apostel Jakobus, oder: Was hat Santiago de Compostela mit Speyer gemeinsam?
„Jakobspilger“ heißt die Figur, die in hünenhafter Größe schon von weitem den Prospekt von der Maximilianstraße zum Dom beherrscht. Er ist unterwegs nach Santiago de Compostela, dem Grab des Apostels Jakobus. Dorthin, in eine der wichtigsten Wallfahrtsorte der Römisch-Katholischen Christenheit seit dem Mittelalter, zog es jahrhundertelang die Scharen der Pilger. „Jakobs-“ oder „Sternenweg“ hieß die Straße, deren einzelne Verästelungen sich im Nordosten Spaniens trafen. Seit dem 10. Jahrhundert war die Wallfahrt nach Santiago de Compostela immer beliebter geworden. Eine wesentliche Motivation bezog sie aus den Auseinandersetzungen, die die spanischen Lokalherren gegen die Araber führten, die seit dem 8. Jahrhundert den größten Teil der iberischen Halbinsel beherrschten. Wer gegen diese „Ungläubigen“ kämpfte, konnte sich Verdienste für sein Seelenheil erwerben. Später trat an die Stelle des wirklichen Kampfes die Wallfahrt. Außer in Rom gab es sonst nirgendwo im abendländischen Kulturkreis ein Apostelgrab, und Jerusalem blieb für die meisten unerreichbar. So erklärt sich die große Beliebtheit des Ortes bei den Pilgern.
Weiterlesen